Das Posting ist ein Beitrag in sozialen Medien im Internet und war ursprünglich in den Newsgroups und Foren die Möglichkeit, seine Meinung zu einem Thema zu veröffentlichen, die andere Leute lesen konnten. Das können Fragen und Antworten oder allgemeine Kommentare sein. In der Zwischenzeit wird aber mehr über Facebook und Twitter kommuniziert und es haben sich verschiedene Formen herausgebildet. Eine sehr negative Form ist das Hassposting geworden.
Beim Hassposting handelt es sich um einen Beitrag, in dem man mit großer Aggression gegen andere Menschen vorgeht, wobei man sprachlich nicht immer sattelfest ist und häufig werden Politikerinnen und Politiker anderer Gesinnung angegriffen, noch häufiger ist das Ausländerthema im Mittelpunkt des Beitrags. Es kommt dabei immer wieder zu skurrilen Situationen, wenn jemand mit brüchigem Deutsch sich darüber aufregt, dass die Ausländer die Sprache nicht beherrschen und jene schreiben in perfektem Deutsch zurück.
Man kennt den Begriff Shitstorm als Zusammenfassung von vielen negativen Postings in verschiedener Situation, zum Beispiel nach einem Interview im Fernsehen, mit dem viele nicht einverstanden sind oder wenn sich jemand Bekannter falsch verhalten hat - ein Filmstar zum Beispiel.
Das Hassposting bekam aber durch die Flüchtlingskrise in Europa ab dem Jahr 2015 eine ganz andere Bedeutung, denn es werden geschmacklose Beiträge geschrieben, bei denen der Tod der flüchtenden Menschen sehr wohlwollend und direkt angesprochen wird und man wünscht sich, dass diesen Leuten etwas passiert. Anfangs waren diese Beiträge als Geschmacklos umschrieben worden, doch das Problem und damit die Bedeutung solcher Hasspostings besteht darin, dass man sie im Internet lesen kann und viele andere Menschen darauf anspringen und ebenfalls eindeutige Postings schreiben. Somit beginnt eine politische Verschiebung in der Ansicht eines Themas und das kann für die ganze Gesellschaft zum großen Problem werden. Zwar wird eine Gesellschaft - zum Beispiel die Bevölkerung in einem Staat - nicht sofort ausländerfeindlich oder beginnt diese anzugreifen, aber es wird eine Grundlage aufgebaut, um diese Stimmung erzeugen zu können und das ist für den sozialen Frieden sehr gefährlich.
Stars aus Film und Fernsehen kennen die negativen Postings zur Genüge und reagieren meist nicht darauf. Damit verlieren die Schreiber auch die Lust, weiterzumachen. Wenn aber wie durch die Flüchtlingskrise ausgelöst Unsicherheit der Menschen auf starke negative Emotion trifft, ist dies ein Mix, der gefährlich werden kann.
Die Sprache wird immer eindeutiger und in der Tagespolitik wird auch von der Sprache als Waffe gesprochen. In Österreich gipfelte dies in offenen Ankündigungen, den neuen Bundeskanzler Kern erschießen zu wollen. Da die Entwicklung eindeutig ist, wird auch immer öfter die Justiz eingeschaltet. Bedrohungen und eindeutige hetzerische Postings werden gerichtlich verurteilt, wenn erwiesen ist, dass im Sinne der Klage vorgegangen worden ist. Dabei kann man auch mehrere Jahre Haft absitzen müssen, wenn man sich entsprechend verhalten hat. Diese Verfahren sollen auch abschrecken und die Lust am Schreiben solcher Meinungen vermeiden, um den sozialen Frieden zu sichern. Man kann unterschiedlicher Meinung sein, aber es gibt Grenzen, wie man diese zum Ausdruck bringt.
Unklar ist weiterhin, wieso die Flüchtlingskrise eine derartige Welle an Hasspostings ausgelöst hat. Ein Grund mag in der persönlichen Angst liegen, weil viele Menschen von der hohen Arbeitslosigkeit betroffen sind und sie sich noch mehr in die Enge gedrängt fühlen, wenn viele Menschen als Flüchtlinge ins Land kommen. Ein anderer Grund könnte persönliche Unzufriedenheit sein und die Flüchtlinge sind das Ventil, um seinen Zorn auf den Alltag ausleben zu können.
Genau weiß man es aber nicht, doch mit jedem Hassposting finden sich neue Leute, die auf den Zug aufspringen und auch entsprechend kommunizieren. Schon alleine deshalb sind die Betreiber der Plattformen gefordert, solche Postings gar nicht erst zuzulassen, um diesen Menschen keine Plattform zu bieten und Gleichgesinnte einzuladen, sich zu beteiligen.
Im Verlaufe der Geschichte hat sich immer wieder die Ausländerfeindlichkeit als eine Antriebsfeder herausgestellt, sei es als Motivation, Kriege zu beginnen oder auch für Völkermord oder Verdrängung ganzer Volksgruppen. In der modernen Politik wird von solchen Möglichkeiten zum Glück meist Abstand genommen, aber Themen wie Asyl und Flüchtlinge, hinter denen die Fremdenfeindlichkeit verstekct werden kann, sind im Rahmen des Populismus ein geeignetes Mittel, um auf Stimmenfang zu gehen.
Je problematischer die soziale Situation vieler Menschen ist, umso eher bietet man mit den Ausländern ein Ventil an, um den Frust rauszulassen - auch wenn die Ausländer mit der eigenen Situation gar nichts am Hut haben. Die Auswirkungen können offen gezeigter Rassismus oder auch Kommentare im Sinne von Hassposting in den sozialen Medien sein.
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