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Hochrechnung bei Wahlen

Berechnung des Endergebnisses

Der Wahltag ist für die Menschen, die keine Möglichkeit haben, vorweg Ergebnisse zu erhalten wie die politischen Fraktionen, bis zur ersten Hochrechnung besonders spannend, weil man bis dahin nicht weiß, wie die Wahl sich entwickelt haben könnte. Oft gibt es große Überraschungen, weil die Umfrageergebnisse der letzten Wochen, selbst der letzten Tage, sich als völlig falsch herausstellen.

Was ist die Hochrechnung?

Die Hochrechnung ist die erste Zahlenübersicht bei der Zustimmung von Parteien oder Personen zum Ende der Wahlzeit. Sobald die Wahllokale geschlossen haben und niemand mehr in seiner Meinung beeinflusst werden kann, veröffentlichen die Medien die Zahlen, im Falle großer Wahlgänge durch eigene Wahlsendungen. Diese Zahlen werden durch die Hochrechnung repräsentiert.

Bei der Hochrechnung bedient man sich verschiedener Faktoren. In erster Linie werden Gemeinden, die schon fertig ausgezählt werden, als Kriterium herangezogen und zusammen mit den Erfahrungen der letzten Wahlgänge in Relation gestellt. Daraus ergeben sich sehr präzise Berechnungen, die zur Hochrechnung führen.

Während die Umfrageergebnisse vor den Wahlen mit den Wahlergebnissen oft nicht zusammenpassen, ist die Hochrechnung in den meisten Fällen sehr genau. Natürlich gibt es noch Verschiebungen, weil die Gemeinden im ländlichen Bereich mit wenigen Einwohnerinnen und Einwohnern schneller ausgezählt sind als die Großstädte, weshalb große Bevölkerungsteile erst spät in die weiteren Hochrechnungen eingearbeitet werden können, aber dennoch trifft die erste Hochrechnung, mit der die Bevölkerung über den Wahlausgang schon sehr genau informiert wird, das Endergebnis bis auf zwei Prozent exakt. Nur selten liegt man weiter dahinter.

Hochrechnung und ihre Grenzen

Wenig hilfreich ist allerdings die Hochrechnung, wenn zwei Parteien, beispielsweise bei der Frage der stimmenstärksten Partei, bis auf wenige Zehntel Prozent gleichauf liegen. Dann kann auch die Hochrechnung nicht verraten, wer die Wahl als stimmenstärkste Partei gewonnen hat und es müssen die Auszählungen aller Gemeinden und Städte abgewartet werden. Bei besonders knappen Wahlausgang können selbst die Wahlkarten darüber entscheiden, wer vorne liegt.

Eine solche Situation gab es bei der Nationalratswahl 2006 in Österreich, als erst die Auszählung der Wahlkarten den dritten Platz der Grünen gegenüber der FPÖ sicherstellte.

Es kann aber auch bei einer Hochrechnung passieren, dass man bei der ersten Prognose doch weit vom Ergebnis entfernt ist. In einem Wahlgang zu Zeiten des Dr. Jörg Haider wurde der FPÖ bei der ersten Hochrechnung eine Zustimmung von 18 % bei der Nationalratswahl 1995 vorausgesagt. In Wien legte die FPÖ aber so stark an Zuspruch zu, dass es letztlich 22,0 % waren, das waren vier Prozent mehr als bei der Hochrechnung. Eine solche Abweichung passiert aber recht selten.

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Bei den Wahlen muss man die verschiedenen Möglichkeiten der Wahl berücksichtigen. Denn die meisten Wahlen sind Teil der indirekten Demokratie und man wählt Parteien, die die Regierungen oder auch den Gemeinderat zusammensetzen. Die Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich ist hingegen Teil der Direkte Demokratie mit der Möglichkeit, als Wählerin oder Wähler direkt die gewünschte Person zu wählen. Dort gibt es auch keine langen Verhandlungen zwischen Parteien für eine Regierungsbildung, sondern eine Mehrheit für eine Person oder eine notwendige Stichwahl.

In der indirekten Demokratie muss man das Wahlsystem noch bedenken. Meist gibt es ein Mehrheitswahlrecht wie etwa in Europa, aber in den USA wird mit dem sehr umstrittenen Verhältniswahlrecht die Präsidentenwahl durchgeführt.

Rund um die Wahlen gibt es viele Begriffe. Man braucht einen Stimmzettel für die Abgabe der Stimme, auch wenn man per Briefwahl seine Stimme kundtun möchte. Dabei kann auch die Möglichkeit der Vorzugsstimme genutzt werden. Als stimmberechtigter Mensch, der eine gültige Stimme abgibt, wird man automatisch zur Wählerin oder zum Wähler. Dabei unterscheidet man gerne den Stammwähler vom Wechselwähler und es gibt auch den Nichtwähler.

Früher gab es stabile Anteile bestimmter Parteien in bestimmten Bezirken oder gar Städten und Regionen, man spricht auch von der Wahlhochburg. Doch das Wählerverhalten hat sich stark verändert, das zeigt auch die Wählerstromanalyse. Interessant am Wahlabend sind auch die Ergebnisse der Hochrechnung sowie der Exit Polls.

Bevor es aber zur Wahl kommt, gibt es den Wahlkampf mit dem Ziel, möglichst viele Stimmen zu gewinnen, ergo die Menschen zu überzeugen. Man nutzt dabei Wahlzuckerl (Wahlversprechen) und präsentiert etwa bei der Nationalratswahl (Deutschland Bundestagswahl) den Spitzenkandidten oder Kanzlerkandidat. Der Wahlkampf wird immer öfter online über die sozialen Medien veranstaltet und die Medien spielen auch sonst eine große Rolle wie bei der Elefantenrunde im Fernsehen oder auch beim TV-Duell. Der Wahlkampf kann sehr sachorientiert ablaufen, aber immer öfter wird er sehr emotional und manchmal auch untergriffig persönlich umgesetzt, Angegriffe sprechen gerne von einer Schmutzkübelkampagne.

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Hochrechnung bei WahlenArtikel-Thema: Hochrechnung bei Wahlen

Beschreibung: Die 🌍 Hochrechnung ist eine Vorausberechnung des möglichen Endergebnisses einer Wahl ✅ basierend auf bekannte Daten.

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