Man nehme zwei Politiker im Rahmen einer Wahlbewegung. Politiker A erzählt, welche Maßnahmen er setzen würde, wenn er gewählt würde, um Verbesserungen für die Bevölkerung zu erreichen. Er geht auf die finanziellen Möglichkeiten ein und versucht ein realistisches Bild zu zeichnen.
Politiker B gibt ebenfalls seine geplanten Maßnahmen bekannt, aber diese sind so formuliert und gestaltet, wie sie die Leute gerne hören. Er nimmt weniger Bezug auf die finanzielle Machbarkeit und konzentriert sich darauf, möglichst erfolgreich zu sein, indem er die Dinge anspricht, die die Menschen hören wollen, um möglichst erfolgreich zu sein.
In vielen Fällen wird Politiker B erfolgreicher die Wahl bestreiten können als Politiker A, obwohl zweiterer die realistischere und ehrlichere Einschätzung angeboten hat. Politiker B als Person wird in solch einem Fall gerne als Populist bezeichnet, sein Wahlprogramm oder auch sein Parteiprogramm wird als populistisch eingeschätzt. Die Basis ist das griechische Wort populus, das übersetzt Volk heißt.
Damit meinen die politischen Gegner abschätzig, dass einfach den Leuten das gesagt wird, was sie hören wollen. Es gibt keine oder wenig Ideologie und Strategie, außer jener, auf die aktuellen Stimmungen der Menschen zu achten. Es werden auch Wahlversprechen bewusst gemacht, von denen eigentlich klar ist, dass sie nicht umsetzbar sind.
All diese Maßnahmen werden für den maximal möglichen Erfolg gesetzt, ungeachtet dessen, dass die Mitbewerber vielleicht die besseren Ideen und die realistischere Strategie haben.
Eine Ergänzung zur Definition Populist ist der Rechtspopulismus, der laut Ansicht vieler politischer Beobachter durch Dr. Jörg Haider in Österreich salonfähig wurde. Dabei geht man auf Ausländer los, kritisiert, dass sie Arbeitsplätze wegnehmen und die heimische Kultur gefährden und punktet bei den Leuten. Das hat so gut funktioniert, dass unter Haider die FPÖ sogar mehr Stimmen erreicht hatte als die ÖVP. In der Zwischenzeit gibt es solche Strömungen in vielen Ländern und vor allem auch Parteien, die sich gegen die EU aussprechen und die nationalen Strömungen in den Mittelpunkt rücken, wissend, dass viele von der Europäischen Union und deren Politik sehr enttäuscht sind.
Im Verlaufe der Geschichte hat sich immer wieder die Ausländerfeindlichkeit als eine Antriebsfeder herausgestellt, sei es als Motivation, Kriege zu beginnen oder auch für Völkermord oder Verdrängung ganzer Volksgruppen. In der modernen Politik wird von solchen Möglichkeiten zum Glück meist Abstand genommen, aber Themen wie Asyl und Flüchtlinge, hinter denen die Fremdenfeindlichkeit verstekct werden kann, sind im Rahmen des Populismus ein geeignetes Mittel, um auf Stimmenfang zu gehen.
Je problematischer die soziale Situation vieler Menschen ist, umso eher bietet man mit den Ausländern ein Ventil an, um den Frust rauszulassen - auch wenn die Ausländer mit der eigenen Situation gar nichts am Hut haben. Die Auswirkungen können offen gezeigter Rassismus oder auch Kommentare im Sinne von Hassposting in den sozialen Medien sein.
Themenseiten
Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys
Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon
Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung