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Schmutzkübelkampagne oder Dirty Campaigning

Ausgraben möglicher Fehler des Gegners

Die politische Auseinandersetzung von Parteien und/oder Personen im Rahmen eines Wahlkampfes funktioniert auf der neutralen Ebene in der Form, dass man verschiedene Programme und Vorhaben präsentiert und sich gegenüber der Konkurrenz hervorhebt und die Ideen anderer als wenig hilfreich abwertet. Die Wählerin oder der Wähler hat die Möglichkeit, zwischen den verschiedenen Angeboten zu wählen.

Aber gerade in einer Wahlauseinandersetzung gibt es nicht nur die neutrale Ebene, auf der die Wahl eigentlich aufgebaut sein sollte, sondern auch andere Möglichkeiten. Immer häufiger wird der Begriff Schmutzkübelkampagne verwendet, den es im englischen Sprachraum auch schon lange gibt - dort heißt er Dirty Campaigning.

Was ist die Schmutzkübelkampagne?

Wenn jemand einen Kübel mit Schlamm über eine Person schüttet, ist das für diese Person nicht gerade von Vorteil. Man ist schmutzig, stinkt und niemand will etwas von dieser Person - neutral gesehen - wissen. Diese Überlegung führt zum Begriff der Schmutzkübelkampagne, die in der Politik Eingang gefunden hat. Dabei werden natürlich keine Kübel mit fragwürdigem Inhalt über die Konkurrenz geschüttet, aber die Wirkung sollte die gleiche sein. Tatsächlich sucht man nach Fehlern, die man dem konkurrierenden Kandidaten vorwerfen kann und es geht bei besonders hitzigen Wahlauseinandersetzungen durchaus auch darum, unter die Gürtellinie zu treffen, also fragwürdige Methoden zu nutzen, um die Konkurrenz bei den Wählerinnen und Wählern uninteressant zu machen. So möchte man sich selbst in ein besseres Licht rücken können und die Wahl gewinnen.

Personenbezogener Wahlkampf und Schmutzkübelkampagne

Warum ist dieser Begriff oder dieses Konzept überhaupt ein Thema? Der Grund ist simpel der, dass heute nicht mehr die Parteien im Vordergrund stehen, obwohl diese gewählt werden, sondern die wichtigsten Vertreter. Man kann eine Partei für ein schwaches Programm kritisieren oder vorwerfen, dass das Programm unrealistisch und nicht finanzierbar sei, aber das weit weniger Wirkung, als wenn man die Spitzenkandidatin oder den Spitzenkandidaten angreift. In den USA gibt es die Methode schon lange, denn dort wird besonders beim Wahlkampf um die nächste Präsidentschaft alles aus der Vergangenheit ausgegraben und medial verteilt, was die Konkurrenz schwächen könnte.

In Österreich oder Deutschland ist man da noch zurückhaltender, aber die Wahlgänge werden auch zunehmend aggressiver und das heißt auch: persönlicher. Die Familie wird manchmal hinzugezogen, frühere Aussagen ausgegraben und aus dem Kontext heraus falsch interpretiert und jede noch so fragwürdige Ansage getätigt, um das Ansehen zu schaden. Die Idee bei einem Wahlkampf der Parteien wie etwa der Nationalratswahl oder der Bundestagswahl ist jene, dass ein geschwächter Spitzenkandidat weit weniger gut abschneiden kann und damit verliert auch die Partei. Im Falle einer Personenwahl wie der Präsidentschaftswahl in Österreich ist ohnehin die Person im Mittelpunkt und die Partei spielt meist eine untergeordnete Rolle, speziell bei unabhängigen Kandidaten.

Die Frage ist aber auch zu stellen, ob es solche Untergriffe überhaupt braucht. Hier sind Ehrgeiz, Konkurrenzkampf und die handelnden Personen im Hintergrund Faktoren, die dazu führen. Je enger laut Umfragen eine Wahlbewegung wird und je weniger man vorhersehen kann wer gewinnt, umso eher ist man bereit, auch schmutzigere Wege zu gehen, wobei es auch den umgekehrten Weg gibt: nämlich den Vorwurf einer Schmutzkübelkampagne, obwohl die Kritik der Konkurrenz dies gar nicht ist. So will man von den eigenen Fehlern im Programm ablenken und erspart sich, diese Fehler eingestehen zu müssen. Daher ist nicht jede Schmutzkübelkampagne auch wirklich eine.

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Bei den Wahlen muss man die verschiedenen Möglichkeiten der Wahl berücksichtigen. Denn die meisten Wahlen sind Teil der indirekten Demokratie und man wählt Parteien, die die Regierungen oder auch den Gemeinderat zusammensetzen. Die Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich ist hingegen Teil der Direkte Demokratie mit der Möglichkeit, als Wählerin oder Wähler direkt die gewünschte Person zu wählen. Dort gibt es auch keine langen Verhandlungen zwischen Parteien für eine Regierungsbildung, sondern eine Mehrheit für eine Person oder eine notwendige Stichwahl.

In der indirekten Demokratie muss man das Wahlsystem noch bedenken. Meist gibt es ein Mehrheitswahlrecht wie etwa in Europa, aber in den USA wird mit dem sehr umstrittenen Verhältniswahlrecht die Präsidentenwahl durchgeführt.

Rund um die Wahlen gibt es viele Begriffe. Man braucht einen Stimmzettel für die Abgabe der Stimme, auch wenn man per Briefwahl seine Stimme kundtun möchte. Dabei kann auch die Möglichkeit der Vorzugsstimme genutzt werden. Als stimmberechtigter Mensch, der eine gültige Stimme abgibt, wird man automatisch zur Wählerin oder zum Wähler. Dabei unterscheidet man gerne den Stammwähler vom Wechselwähler und es gibt auch den Nichtwähler.

Früher gab es stabile Anteile bestimmter Parteien in bestimmten Bezirken oder gar Städten und Regionen, man spricht auch von der Wahlhochburg. Doch das Wählerverhalten hat sich stark verändert, das zeigt auch die Wählerstromanalyse. Interessant am Wahlabend sind auch die Ergebnisse der Hochrechnung sowie der Exit Polls.

Bevor es aber zur Wahl kommt, gibt es den Wahlkampf mit dem Ziel, möglichst viele Stimmen zu gewinnen, ergo die Menschen zu überzeugen. Man nutzt dabei Wahlzuckerl (Wahlversprechen) und präsentiert etwa bei der Nationalratswahl (Deutschland Bundestagswahl) den Spitzenkandidten oder Kanzlerkandidat. Der Wahlkampf wird immer öfter online über die sozialen Medien veranstaltet und die Medien spielen auch sonst eine große Rolle wie bei der Elefantenrunde im Fernsehen oder auch beim TV-Duell. Der Wahlkampf kann sehr sachorientiert ablaufen, aber immer öfter wird er sehr emotional und manchmal auch untergriffig persönlich umgesetzt, Angegriffe sprechen gerne von einer Schmutzkübelkampagne.

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Schmutzkübelkampagne in der PolitikArtikel-Thema: Schmutzkübelkampagne oder Dirty Campaigning

Beschreibung: Die 🌍 Schmutzkübelkampagne oder englisch Dirty Campaigning ist eine Vorgehensweise im ✅ politischen Wahlkampf, um Konkurrenten zu schwächen.

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