Wenn eine bedeutende Wahl geschlagen ist und das Ergebnis feststeht, welcher Kandidat oder welche Partei gewonnen oder verloren hatte, dann ist die Wahlforschung am Zug und man erhält Grafiken im Fernsehen oder auch Zusammenstellungen per Radioinformation, warum welche Leute wie gewählt haben. Damit befindet man sich direkt im Bereich des Wählerverhaltens.
Mit dem Wählerverhalten werden alle Entscheidungen zusammengeführt, die mit der Teilnahme an einer Wahl zusammenhängen. Ob es nun eine Gemeinderatswahl, eine Landeswahl oder eine Bundeswahl ist, bei der man mitgewirkt hat und von seinem Stimmrecht Gebrauch gemacht hat, ist nicht so wesentlich. Der Wählerverhalten kann man in zwei wesentliche Phasen untergliedern.
Zum einen ist das Wählerverhalten bereits dadurch erfolgt, dass man sich dafür oder dagegen ausspricht, an der Wahl teilzunehmen. Dieser Punkt wird immer wichtiger, denn bei zahlreichen Wahlen ist die "Partei" der Nichtwähler oft schon regierungstauglich, weil ein Drittel oder mehr der Wahlberechtigten einfach nicht die Stimme abgibt. Die zweite Phase beim Wählerverhalten ist die Entscheidung für den einen Kandidaten oder gegen den anderen bei Personenwahlen (zum Beispiel Bundespräsidentenwahl in Österreich) oder für und gegen eine Partei bei der Stimmabgabe.
Wenn die Ergebnisse feststehen, werden viele Daten ausgewertet. Dazu gehört die Frage, wieso es mehr oder weniger Nichtwähler gab und dazu gehört auch die Frage, aus welchen Motiven heraus die eine oder andere Entscheidung getroffen wurde. Dabei gibt es auch einen dritten Punkt, wenn nämlich die Wahlumfragen vor der Wahl deutlich vom tatsächlichen Ergebnis abweichen. Die Wahlmotive sollen klären, aus welcher Stimmung und Motivation heraus die Entscheidung getroffen wurde.
Die Motivation alleine ist es aber nicht, denn die Wahlforschung untersucht auch, wie sich die Menschen am Land entschieden haben und wie es in den Großstädten zu den Entscheidungen für den einen und gegen den anderen gekommen sein mag. Auch das Verhalten als Wechselwähler bei regelmäßigen Wahlen ist ein großes Thema und die Themen selbst stehen im Mittelpunkt. Wirtschaftliche Sorgen, Sorgen wegen der Sicherheit, des Arbeitsplatzes oder auch andere soziale Fragestellungen sind häufig genannt, warum man sich für eine Partei entschieden hat und den anderen Parteien weniger Lösungen zugetraut hat.
Die Wahlforschung ist dabei gerade für die Parteien von großer Bedeutung, weil man daraus Lehren ziehen kann, um bei der nächsten Wahl erfolgreicher zu sein, wenn es diesmal nicht so gut geklappt hat. Für die Wählerinnen und Wähler ist es weniger wichtig, warum die Leute so oder anders gewählt haben, für sie zählt das Ergebnis. Angesichts dessen, dass es immer weniger Stammwähler gibt und daher immer mehr Menschen bei einer Nationalratswahl oder anderer Wahlen die Partei nach Lust und Laune wechselt, ist die Wahlforschung noch wichtiger geworden. Die Zeiten der Großparteien sind vorbei und es gibt viel mehr Bewegung im Wählerverhalten, worauf es zu reagieren gilt.
Bei den Wahlen muss man die verschiedenen Möglichkeiten der Wahl berücksichtigen. Denn die meisten Wahlen sind Teil der indirekten Demokratie und man wählt Parteien, die die Regierungen oder auch den Gemeinderat zusammensetzen. Die Wahl zum Bundespräsidenten in Österreich ist hingegen Teil der Direkte Demokratie mit der Möglichkeit, als Wählerin oder Wähler direkt die gewünschte Person zu wählen. Dort gibt es auch keine langen Verhandlungen zwischen Parteien für eine Regierungsbildung, sondern eine Mehrheit für eine Person oder eine notwendige Stichwahl.
In der indirekten Demokratie muss man das Wahlsystem noch bedenken. Meist gibt es ein Mehrheitswahlrecht wie etwa in Europa, aber in den USA wird mit dem sehr umstrittenen Verhältniswahlrecht die Präsidentenwahl durchgeführt.
Rund um die Wahlen gibt es viele Begriffe. Man braucht einen Stimmzettel für die Abgabe der Stimme, auch wenn man per Briefwahl seine Stimme kundtun möchte. Dabei kann auch die Möglichkeit der Vorzugsstimme genutzt werden. Als stimmberechtigter Mensch, der eine gültige Stimme abgibt, wird man automatisch zur Wählerin oder zum Wähler. Dabei unterscheidet man gerne den Stammwähler vom Wechselwähler und es gibt auch den Nichtwähler.
Früher gab es stabile Anteile bestimmter Parteien in bestimmten Bezirken oder gar Städten und Regionen, man spricht auch von der Wahlhochburg. Doch das Wählerverhalten hat sich stark verändert, das zeigt auch die Wählerstromanalyse. Interessant am Wahlabend sind auch die Ergebnisse der Hochrechnung sowie der Exit Polls.
Bevor es aber zur Wahl kommt, gibt es den Wahlkampf mit dem Ziel, möglichst viele Stimmen zu gewinnen, ergo die Menschen zu überzeugen. Man nutzt dabei Wahlzuckerl (Wahlversprechen) und präsentiert etwa bei der Nationalratswahl (Deutschland Bundestagswahl) den Spitzenkandidten oder Kanzlerkandidat. Der Wahlkampf wird immer öfter online über die sozialen Medien veranstaltet und die Medien spielen auch sonst eine große Rolle wie bei der Elefantenrunde im Fernsehen oder auch beim TV-Duell. Der Wahlkampf kann sehr sachorientiert ablaufen, aber immer öfter wird er sehr emotional und manchmal auch untergriffig persönlich umgesetzt, Angegriffe sprechen gerne von einer Schmutzkübelkampagne.
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