"Einem den Daumen halten" oder "Einem die Daumen halten" ist eine Redewendung, die eigentlich eine Übertragung einer symbolischen Handlung darstellt. Dabei ist der Daumen nicht einfach so genannt, sondern wirklich im Fokus der Handlung, auch wenn sie nur gedanklicher Natur sein mag.
Der Ursprung ist der Glaube an die übernatürliche Kraft des Daumens, der auch gegen böse Träume helfen soll. Im germanischen Brauchtum entstand die Geste, dass man mit den anderen Fingern der Hand den Daumen einklemmt und hält, um jemanden Erfolg zu wünschen, zum Beispiel bei einer kriegerischen Auseinandersetzung. Diese Geste wurde in die Sprache übernommen und hat auch heute noch Gültigkeit, auch wenn das Schlachtfeld eher im Büro, bei einer Rede oder in der Schule zu finden ist.
Wie überliefert diese Geste und auch die Redewendung ist, kann man bei einem Fußballspiel leicht ablesen. Die gegnerische Mannschaft bekommt einen Strafstoß (Elfmeter) zugesprochen und hat eine sehr gute Chance, ein Tor zu erzielen und das Heimpublikum ist entsetzt über diese Gefahr. Sofort werden viele Daumen gedrückt, um zu hoffen, dass der Torhüter den Ball ergo Schuss halten kann und es zu keinem Tor kommt. Dass die Germanen damit begonnen haben, wissen die wenigsten Leute - aber sie setzen diese Geste konsequent um.
Das gilt auch für das Skirennen und viele andere Sportveranstaltungen. Man wünscht einer Person oder einer Mannschaft viel Erfolg - vielleicht auch sich selbst, weil man die eigene Nationalhymne bei der Medaillenvergabe hören möchte. Dieser Wunsch nach Erfolg ist auch in vielen anderen Situationen zu erleben.
Neben der Geste vor Ort gibt es auch die Redewendung als Plan B wie "ich halte dir die Daumen", wenn das Kind eine schwierige Schularbeit zu absolvieren hat oder wenn die Tochter zur Führerscheinprüfung antritt oder der Mann eine besonders erwartete Rede halten muss. In all diesen Fällen soll das Daumenhalten Glück bringen. Ob man nun Zuhause sitzt und wirklich die Daumen drückt oder einfach nur an die jeweilige Person denkt und Glück wünscht, ist nicht so wichtig.
Es hat sogar schon Dokumentationen im Fernsehen gegeben, die sich mit dieser Geste oder anderen wie das Klatschen auseinandergesetzt haben. Das Daumenhalten kennen Kinder wie Erwachsene und wird häufig physisch durchgeführt und verbal angeführt - zum Beispiel auch im Internet in den sozialen Netzwerken, wenn jemand vor einer Operation steht oder andere heikle Situationen bewältigt werden müssen.
Heute lachen viele über den Aberglauben, aber er ist viel verbreiteter als angenommen und oftmals weiß man gar nicht, dass man täglich durchaus sehr bekannte Redewendungen nutzt, die darauf aufbauen. Die Abgrenzung von Aberglaube und Unglück ist schwierig zu ziehen und vieles kennt man, ohne es zu hinterfragen wie etwa den Ausdruck baden gehen oder die oft genutzte Redensart ins eigene Knie schiessen.
Die Würmer aus der Nase ziehen ist auch eine sehr bekannte Ausdrucksweise wie auch die Aufforderung Fahr zur Hölle! Vom Regen in die Traufe ist fast ein alltäglicher Spruch, ebenso wie in der Patsche sitzen oder Einem den Daumen halten. Der Teufel ist beim Aberglauben und Unglück stehts dabei. Den Teufel an die Wand malen ist so ein Beispiel dafür. Pack deine Siebensachen ist hingegen eine Redewendung, die man damit nicht in Verbindung bringen würde.
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