"Die Fahne hochhalten" ist eine Redewendung aus der Gruppe jener, die dem Militär und dessen Sprachgebrauch entnommen wurde. Die Fahne an sich steht für Stolz und Kampfeswille und das gilt auch heute noch, wenn an Feiertagen die Nationalflagge gut sichtbar an den Häusern präsentiert wird.
Im Militär ist vor allem die Fahne ein Thema, wenn es zum Kampf kommt. Solange man kampfbereit ist, hält man die Fahne hoch und damit ist das Symbol für die Fortsetzung auch schon erreicht. Hat man aufgegeben, dann wird die Fahne gesenkt und man hat sich die Niederlage eingestanden. Heute nutzt man die Redewendung weiterhin und zum Teil recht häufig, aber selten im militärischen Kontext.
Gerade im militärischen Zusammenhang erlebt man das symbolische Umsetzen der Redewendung. Schaut man sich halbwegs realistische Kriegsfilme und vor allem Dokumentationen an, dann sieht der erstaunte Betrachter, dass Soldaten ihr Gewehr wegwerfen, um die Fahne eines erschossenen Kameraden zu übernehmen. Er hält nun die Fahne hoch, sei es die Nationalfahne oder sei es die Fahne seiner Einheit. Das ist nicht leicht nachzuvollziehen, denn mit dem Gewehr kann er sich verteidigen und so ist er schutzlos dem Gegner und seiner Kugeln ausgeliefert, aber andererseits sieht man hier den Stolz für Einheit und Land.
Dieser Stolz und diese Kampfbereitschaft überträgt sich aber per Redensart auch auf viel friedlichere Gegebenheiten. In einem Projekt wird das Zeitfenster witzlos und es ist klar, dass man mit der vielen Arbeiten niemals rechtzeitig fertig werden wird. Die meisten im Team haben schon längst aufgegeben, aber ein paar halten die Fahne weiterhin hoch. Gemeint ist damit, dass sie mit Vollgas weiterarbeiten und verzweifelt versuchen, doch noch rechtzeitig fertig zu werden. Sie haben nicht aufgegeben und glauben noch daran, dass es möglich sein könnte, die Aufgabe rechtzeitig zu lösen.
In einem Fußballspiel liegt eine Mannschaft weit zurück und es ist klar, dass sie das Spiel verlieren wird. Manche Mannschaften geben dann auf, weil ohnehin schon alles egal ist. Andere aber halten ihre Fahne hoch, was bedeutet, dass sie bis zum letzten Augenblick kämpfen - auch wenn es aussichtslos scheint oder gar ist.
Man könnte in vielen dieser Situationen auch vom Weitermachen sprechen, aber wie so oft ist die Redewendung die Fahne hochhalten attraktiver und wird genutzt, um in diesem Fall das Weitermachen zu umschreiben. Die Fahne ist dabei das Symbol für die Sache, um die es geht - das Unternehmen, das private Projekt, die Organisation oder eben wirklich die Einheit oder das Land.
Obwohl viele nichts mit dem Militär oder in Österreich dem Bundesheer zu tun haben wollen, gibt es sehr viele bekannte Redewendungen, die genau aus dieser Ecke stammen. Wobei die Bedeutung der Marine noch stärker betont wird.
Denn gerade die Marine lieferte sehr viele Redewendungen, die man heute häufig hört. Nicht selten hört man am Arbeitsplatz, dass man jemanden ins Boot holen will oder dass alle im gleichen Boot sitzen. Die Herkunft von Militär und/oder Marine ist dabei kaum bewusst.
Aber auch die Redensarten abseits der Schifffahrt sind bestens bekannt. Wird es eng mit einem Projekt, dann hat man es nicht eilig, sondern man befindet sich in der Hitze des Gefechts. Der Chef wird auch so formuliert, dass er seine Leute auf Trab hält. Beide Beispiele sind Überlieferungen von Aussagen, die dem Militär entnommen wurden. Den Spieß umdrehen ist auch eine solche Redewendung, die Jung und Alt bestens kennen.
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