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"Alles in Hülle und Fülle haben" ist eine Redewendung, die besonders interessant ist. Nicht, weil man sie so gut kennt und sie durchaus gerne und häufig ausgesprochen wird, sondern weil sie zur Gruppe der Redensarten gehört, die in ihrer Bedeutung sich sehr stark vom Ursprung distanziert hat.
Denn die Redewendung Alles in Hülle und Fülle haben ist schon sehr alt und wurde im Mittelalter für jemanden gesprochen, der kein Geld hat. Hülle steht für die Bekleidung, die er am Leib trägt und Fülle für die Nahrungsmittel, die er besitzt, um sich zu ernähren. Zusammengefasst hat er nur Kleider und Essen und sonst nichts und ist ein armer Mensch. Gerade die Hülle hat aber im Laufe der Zeit eine neue Bedeutung bekommen und so ist die gleiche Redewendung heute ein Symbol für Reichtum - eine Redewendung, aber zwei komplett widersprüchliche Bedeutungen.
Wenn ein Mensch einen sehr gut bezahlten Arbeitsplatz sein Eigen nennen darf, dann kann er sich ein teures Auto, eine große Wohnung oder ähnliche Dinge leisten, ohne sich groß über die Finanzierung Sorgen machen zu müssen. Er muss jetzt nicht steinreich sein, aber er hat alles, was er braucht und könnte sich noch mehr leisten - kurzum hat er alles in Hülle und Fülle. Man könnte es auch so formulieren, dass er ausgesorgt hat, doch die alte Redewendung wird lieber verwendet.
Verwendet wird sie aber auch für andere Situationen, wenngleich dieser Gebrauch nicht so häufig anzutreffen ist. Wenn ein Unternehmen ein Projekt durchführen muss und ausreichend Zeit und Personal zur Verfügung steht, dann hat man auch alles in Hülle und Fülle und gemeint ist damit, dass man sich keine Sorgen über Engpässe machen muss. Man hat also ausreichend Ressourcen, was nicht immer bei solchen Aufgaben der Fall ist.
Gleiches gilt für die Vorbereitung einer Geburtstagsparty, bei der man mehr Torten und Besteck zur Verfügung hat, als man eigentlich Kinder eingeladen hat. Die Redewendung wird daher auch eingesetzt, um das positive Gegenteil auszudrücken, weil man häufig zu wenig zur Verfügung hat. In diesem Fall hat man mehr als genug und das in verschiedensten Situationen.
Das Geld ist ein wesentlicher Teil des Alltags, vielleicht ein größerer als es sein sollte. Es gibt daher auch viele Redewendungen zum Thema mit zum Teil historischer Bedeutung wie etwa bei auf die Goldwaage legen, an Boden verlieren oder auch auf die hohe Kante legen. Diese und viele weitere Redensarten beziehen sich auf alte Werte und haben keine Gültigkeit mehr, aber genutzt werden sie als Redewendungen trotzdem.
In der Kreide stehen und seine Felle davonschwimmen sehen sind weitere Beispiele rund um Geld und Leben. Geldbezeichnungen sind auch weiterhin gültig wie etwa die paar Kröten und ein Batzen Geld sowie einer muss berappen. Rappen und Batzen nutzt man nicht, die Aussagen kennt und nutzt man dennoch.
Auch Immobilien wurden zum Objekt von Aussagen wie bei der Bruchbude oder auch beim Ausdruck halbe Miete. Und dann gibt es sehr bekannte Redewendungen, die fast alltäglich sind wie etwa damit kannst du einpacken oder koste es, was es wolle. Etwas in Kauf nehmen ist ein weiteres Beispiel, wobei früher andere Zugänge gegeben waren, doch selbst die Kinder nutzen die Redewendungen.
Alles in Hülle und Fülle haben und den Gürtel enger schnallen spricht man aus, auch wenn man den Ursprung nicht kennt. Kurz vor Torschluss ist auch so ein Spruch aus dem Volksmund wie auch eine goldene Nase verdienen.
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