"Palaver" ist ein Wort, das im Volksmund sehr häufig anzutreffen ist, aber dessen Ursprung und Bedeutung eigentlich wenig bekannt ist. Es gibt verschiedenste Situationen, in denen das Gespräch im Mittelpunkt steht und daher liegt der Schluss nahe, dass es sich auch um die Kommunikation handeln könnte.
Und das ist auch richtig so, denn der Ursprung des Wortes, das man auch als kurze Redewendung einsetzt, ist Portugal. Dort wurden die Ratsversammlungen mit dem Wort "palavra" umschrieben, also das umfangreiche Besprechen und miteinander reden. Im Laufe der Zeit wurde der Begriff auch im deutschen Sprachraum ein Thema und ist heute auch noch in Verwendung, wenn auch auf verschiedenen Ebenen.
Denn es gibt verschiedene Auslegungen, was man mit einem Palaver eigentlich zum Ausdruck bringen möchte. Ein Beispiel ist eine Besprechung, bei der man schon im Vorfeld weiß, dass es zu keiner Entscheidung kommen wird. Das kann ein Treffen von Gewerkschaftern genauso sein wie eine Schulbesprechung, eine Betriebsversammlung oder jede andere Veranstaltung, bei der Menschen zusammentreffen, um sich auszutauschen. Da man davon ausgeht, dass es ohnehin wenig bringt, spricht man geringschätzig von einem Palaver und meint damit, dass die Zeit vergeudet ist.
Positiver wird das Wort genutzt, um eine lange Besprechung zu umschreiben. Dabei wird sehr wohl ein Erfolg möglich sein, dass man umschreibt die lange Besprechung mit dem Palaver und drückt damit auch die Mühe aus, die es braucht, um das erforderliche oder auch gewünschte Ziel erreichen zu können.
Die Redewendung Palaver wird häufig eingesetzt, bei Diskussionen im Freundeskreis ebenso wie bei politischen Diskussionen. Immer dann, wenn lange gesprochen wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man dies auch mit dem Palaver umschreiben wird. Man könnte den Begriff auch als endloses Geschwätz im negativen oder als Unterhaltung und Besprechung im positiven Sinne übersetzen. Wie so oft wird aber nicht diese normale Sprache genutzt, sondern lieber ein Begriff aus dem Volksmund - in diesem Fall eben Palaver.
Das bedeutet aber auch, dass man den gesamten Zusammenhang kennen muss, um zu erahnen, ob man nun etwas Positives oder Negatives zum Ausdruck bringen möchte. Aus dem Zusammenhang gerissen wird man nicht wissen, ob die Besprechung Sinn gemacht hat oder nicht.
Die Politik, aber auch ein Stück weit gerichtliche Vorgänge sind ebenfalls beliebte Vorlagen für Redewendungen. Vielfach weiß man gar nicht, woher sie kommen oder was sie bedeutet haben. Das ist besonders interessant, wenn man sich sehr beliebte Redensarten ansieht und ihren Ursprung beleuchtet.
Denn sowohl "sich selbst an der Nase nehmen" oder "sich selbst an der Nase ziehen" kennt praktisch jeder. Dass das eine ungewöhnliche Strafe vor Gericht bei einer Verurteilung war, wissen hingegen kaum die Leute. Widersprüchlich ist etwa auch "mit Hängen und Würgen", womit man heute eine schwere Schularbeit umschreibt, tatsächlich ist der Bezug die dramatische Situation beim strafweisen Erhängen eines Verurteilten.
Aber auch die Post, das Amt oder politische Entscheidungen haben zu bekannten Redewendungen geführt. "Etwas vom grünen Tisch bestimmen" bezieht sich auf den damaligen grünen Belag des Tisches im Konferenztisch und wird heute für viele Entscheidungen etwa auch bei Sportentscheidungen genutzt.
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