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Sanfter Tourismus

Umweltverträglicher Tourismus

Nachdem sich Europa von den Wunden des Zweiten Weltkrieges erholt hatte und es wirtschaftlich wieder aufwärts ging, wurde das Thema Urlaub wieder modern. Die Menschen konnten es sich wieder leisten, eine Urlaubsreise anzutreten und sowohl im Sommer als auch im Winter stiegen die Zahlen der Urlaubsgäste in den Tourismusgebieten.

Um die Zahlen weiter zu steigern, hat man in den Bergen eine Liftanlage nach der anderen errichtet, ohne sich groß um die Natur zu kümmern, auch für den Sommertourismus wurden Hotels in Rekordzeit aufgebaut. Als es dann in den 1980er-Jahren einen Murenabgang nach dem anderen gab, beispielsweise in den Tiroler Tälern, begannen die Menschen darüber nachzudenken, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann.

Viele Tourismusverantwortliche haben einen Strategiewechsel vollzogen, auch die Politik hat reagiert. Liftanlagen dürfen nicht mehr nach Lust und Laune errichtet werden, die Schutzwälder müssen erhalten bleiben. Im Tourismus selbst hat man sich dem sanften Tourismus verschrien.

Was ist der sanfte Tourismus?

Der sanfte Tourismus besteht aus der grundsätzlichen Überlegung, den Tourismus weiterhin zu fördern, um wirtschaftlichen Erfolg zu haben, aber dabei auf die Umwelt Rücksicht zu nehmen. Das bedeutet zum Beispiel, dass man nicht bis zum letzten Haus eine groß ausgebaute Straße errichtet, dass man keine weiteren Liftanlagen baut und die Natur "zubetoniert" und dass man Urlaubsmöglichkeiten anbietet, bei denen die Urlaubsgäste ein intensives Naheverhältnis zur Natur aufbauen können.

Wer keine Lust hat, sich fünf Meter ohne Auto zu bewegen, ist in einem Tourismusgebiet, das sich dem sanften Tourismus zugewandt hat, fehl am Platz. Wer hingegen gerne wandern geht, wird mit einem solchen Tourismusgebiet seine Freude haben. Der sanfte Tourismus wird oft auch mit öffentlichen Maßnahmen begleitet. In Österreich gibt es zum Beispiel über 40 Naturparks. Es handelt sich dabei nicht um Gebiete, die man nicht betreten darf - im Gegenteil: Gäste sind sogar erwünscht, aber im Naturpark steht die Natur im Mittelpunkt.

Sanfter Tourismus in der Gegenwart

Der sanfte Tourismus schafft einen Kompromiss: das Urlaubsvergnügen wird nicht eingebremst, aber die Natur wird auch nicht mehr als unbedingt notwendig verändert. Hierbei sind allerdings verschiedene Überlegungen und Beobachtungen anzustellen. Ein Fakt ist, dass die Menschen wieder viel mehr Lust auf die Natur haben, weil sie das ganze Jahr in der Stadt leben und sich auf das Grüne freuen. Sie unterstützen mit ihren Entscheidungen den Respekt vor der Natur und fördern damit auch diese Strategie.

Andererseits gibt es Leute, die sich zwar dem sanften Tourismus zuwenden, sich dann aber falsch verhalten. Die Müllberge in den Wäldern trotz Aufstellen von Papierkörbe sind ein trauriges Zeichen für den Umgang mit der Natur, obwohl man genau solche Gebiete bewusst aufsucht, um sich in der freien Natur zu bewegen. Das ist ein Widerspruch in sich, der aber häufig anzutreffen ist.

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Wie man seinen Urlaub verbringen möchte, definiert jeder anders, obwohl vieles sich überschneidet. Ein Abenteuerurlaub ist etwa auch ein Aktivurlaub und kann sich sehr unterscheiden. Für eine Familie kann der Urlaub mittels Zelt im Sinne von Camping ein Abenteuer sein, andere brauchen einen Tauch-Urlaub für das Abenteuer.

Es gibt aber auch allgemeinere Begriffe rund um den Urlaub. Der Massentourismus ist ein negativ besetzter Begriff, der immer mehr zum Problem wird, weil es für die Menschen vor Ort schon zu viel wird - in Venedig zum Beispiel. Auch für die Natur wird die Masse an Gästen zum Problem, sodass der Ansatz verändert wurde, Stichwort Sanfter Tourismus.

Viele Urlaubsdefinitionen verraten das Ziel wie etwa Eventreisen für Veranstaltungen vom Konzert bis zu Festivals oder der Kulturtourismus für Museen und Theater, eine Überschneidung mit dem Städtetourismus. Es gibt auch Sonderformen wie den Medizintourismus für günstige medizinische Handlungen oder den Grenztourismus für günstiges Tanken und/oder Einkaufen. Und dann gibt es auch den Sensationstourismus bei Vulkanausbruch oder Hochwasser nach dem Motto "Gemma Hochwasser schaun".

Andere Motivationen können der Winterurlaub oder auch Skiurlaub sein, wobei Winterurlaub besser passt, da längst auch mit dem Board oder mit Langlaufskier bei Skitouren der Wintersport gelebt wird. Neuere Begriffe sind der Ökotourismus und der Offline-Urlaub, ein Klassiker bleibt hingegen der Strandurlaub mit Sonne, Sand und Strand. Eine Expedition ist hingegen eher selten gewählt.

Die Familien werden im Tourismus besonders angesprochen, doch den typischen Familienurlaub gibt es nicht. Manche Campen mit Wohnwagen, manche haben All Inclusive im Massentourismus-Feriendorf gewählt und andere unternehmen einen Wanderurlaub mit vielen Naturerlebnissen, wobei Camping und Wandern eine Einheit sein können, ein Wanderhotel ist aber auch eine oft gewählte Ausgangsbasis.

Und dann gibt es noch die Verbindung von Urlaub, Reise und Bildung. Bei der Maturareise feiert man das Ende der Schule, bei der Sprachreise sucht man hingegen Länder auf, um die Sprache vor Ort leichter erlernen zu können.

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Sanfter TourismusArtikel-Thema: Sanfter Tourismus

Beschreibung: Der 🌍 sanfte Tourismus ist das Ziel, Urlaub zu ermöglichen, ohne dabei ✅ die Natur zu belasten und beides in Einklang zu bringen.

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