Mit der Volksschule beginnt der Ernst des Lebens, so sagt man gerne. Im Alter von üblicherweise 6 bis 10 Jahren besuchen die Schülerinnen und Schüler vier Jahre lang die Volksschule und lernen die Grundbegriffe im Rechnen und das Alphabet im Lesen und Schreiben, um später auf diesem Wissen aufbauen zu können.
Die Grundaufgabe der Volksschule besteht darin, die Schülerinnen und Schüler mit der Primärbildung auszustatten, wobei das gemeinsame Lernen und die Integration behinderter Kinder als soziale Herausforderung im Mittelpunkt steht. Die Kinder sollen sozialen Umgang ebenso lernen wie auch sich intellektuell und körperlich zu entwickeln.
Die Kinder kommen mit sehr jungen Jahren in die Volksschule und das Sitzfleisch ist noch nicht so ausgeprägt wie bei den Jugendlichen. Daher wird nicht vier Stunden lang ein Frontalunterricht durchgeführt, sondern es gibt viele Spiele und ähnliche Aktivitäten, um den Inhalt zu lernen, dabei aber auch sich körperlich frei bewegen zu können.
So wird auf spielerische Weise der Unterricht gestaltet, wobei in den höheren Klassen dann schon viel mehr Platz in den Reihen genommen wird, um Texte zu schreiben, zu lesen, Inhalte über die Tiere und Pflanzen zu lernen oder auch die Länder zuordnen zu können. Die Volksschule stellt damit die Basis für die Schulausbildung dar.
Wer hier das Alphabet nicht lernen kann, hat kaum eine Chance in den anschließenden Schulformen, egal ob es sich um die Neue Mittelschule (ehemals Hauptschule), die Gesamtschule oder das Gymnasium handelt. Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, werden eigens gefördert, um ebenfalls am Unterricht erfolgreich teilnehmen zu können und damit wird ein wesentlicher Faktor für die Integration bereitet. Aber auch ohne dem Migrationsthema ist die Volksschule die Grundbasis für den Schulerfolg ergo auch ein erster Schritt in Sachen Berufskarriere.
Denn mit Ausnahme jener Kinder, die Privatschulen besuchen, sind alle Kinder in der Volksschule anzutreffen. Erste Interessen können erkannt und erste Talente festgestellt werden. Manche mögen das Rechnen und werden später vielleicht eine Höhere Technische Lehranstalt (HTL) besuchen wollen, andere scheinen für ein Büro bereits vorgezeichnet zu sein und wiederum andere interessieren sich für Geografie oder Geschichte oder auch für die naturwissenschaftlichen Themen.
Wie leicht man lernen kann, ist eine Vorentscheidung, ob man ein Gymnasium besucht oder eine Neue Mittelschule, aber auch die Richtung, in die es gehen könnte, kann in der Volksschule zumindest schon angedeutet werden. Das ist aber auch manchmal problematisch, denn manche Kinder interessieren sich in der Volksschule für Tiere und später interessiert sie das gleiche Thema gar nicht mehr. Daher erfolgt die Prägung bei manchen Kinder früh, manche wissen mit 18 am Ende des Gymnasiums noch nicht, was sie eigentlich im Berufsleben machen wollen.
Ein Problem gab es lange Zeit in Österreich bei der Überführung der Kinder vom Kindergarten zur Volksschule und damit zur ersten Schulstufe. Denn im Kindergarten wurden vielleicht schon Erkenntnisse gesammelt, von denen man in der Volksschule nichts weiß und so wurde per 2016 gesetzlich verankert, dass diese Informationen in Form von Unterlagen bei der Schuleinschreibung vorgelegt werden. Begabungen und bereits erkannte Interessen sind so für die Schule und damit für die Lehrerinnen und Lehrer frühzeitig erkennbar und darauf kann aufgebaut werden.
Die Volksschule wird auch als Grundschule bezeichnet und beinhaltet vier Jahre, die ersten vier Schulstufen. Diese sind aber in zwei Bezeichnungen untergliedert und zwar in die Grundstufe I für die ersten beiden Schuljahre und in die Grundstufe II der 3. und 4. Schulstufe. Der Unterricht erfolgt in der Regel durch den Klassenlehrer, nur bei Religion gibt es einen eigenen Lehrer. Der Wechsel der Lehrer erfolgt erst ab der Unterstufe, die nach vier Jahren Volksschule erreicht werden kann.
Die Volksschule kann von der ersten Schulstufe an mit Noten in Form von Ziffern (von 1 = sehr gut bis 5 = nicht genügend) die Leistung der Kinder individuell festhalten, aber es gibt auch andere Wege, vor allem für die ersten drei Jahre. Wenn dies so mit den Eltern und Lehrerinnen sowie Lehrern besprochen und beschlossen wurde, gibt es keine Noten bis zum Ende des 3. Jahres, sondern sogenannte Kind-Erziehungsberechtigte-Lehrende-Gespräche, in denen die Lernziele festgehalten werden. Damit wird eine Art Fahrplan erreicht, wohin die Reise gehen soll und welche Lernprogramme und welcher Stoff im nächsten Halbjahr stattfindet.
Außerdem wird dabei festgehalten, wie die bisherige Entwicklung stattgefunden hat und wie selbständig Informationen verarbeitet und das erlernte Wissen angewendet werden kann. In der 4. Klasse gibt es fix das Notensystem.
Die Karriere in der Schule beginnt mit der Volksschule als normale Regelschule, wobei es auch Alternativen gibt wie etwa die Montessori-Schule. Mit dem Alter von 10 Jahren muss man sich überlegen, wohin die Reise dann gehen sollte. Statt der Hauptschule ist die Neue Mittelschule (NMS) eine Möglichkeit, alternativ ist die Allgemein bildende höhere Schule (AHS) das Ziel, um die Matura zu erreichen und meistens dann auch weiterzustudieren.
Die nächste Haltestelle ist mit 14 Jahren erreichen. Einige AHS-Schülerinnen und Schüler beenden damit nicht nur die Unterstufe, sondern gleich die Schule und wechseln in eine Lehre mit Berufsschule oder sie wechseln zur Handelsschule oder Handelsakademie. Manche 14-jährige haben ihren Weg noch nicht gefunden und wählen für ein Jahr die Polytechnische Schule (PTS).
Einen ganz anderen Weg kann man über den zweiten Bildungsweg wählen wie etwa Kurse an einer Volkshochschule oder auch in Form der Abendschule, um zum Beispiel die Matura als erwachsener Mensch nachholen zu können.
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