Viele Jahre lang gab es die Entscheidung der Eltern, wenn ihre Kinder in die 4. Klasse Volksschule gingen, welche Schule danach für die Ausbildung erfolgen sollte. Abseits von alternativen und privaten Schulen war dies meist die Auswahl zwischen dem Gymnasium und der Hauptschule, wobei die Kinder mit sehr gutem Erfolg eher im Gymnasium zu finden waren, Kinder mit durchschnittlichem Lernerfolg wurden eher in die Hauptschule überführt, wobei manche Kinder bekannterweise erst später den gewünschten Lernerfolg zeigen und so gab es auch die Möglichkeit, nach der Hauptschule in das Gymnasium (oder auch AHS) zu wechseln.
Mit dem Jahr 2012 wurde die Neue Mittelschule in die Ausbildung integriert und seit dem Schuljahr 2015 gibt es die Hauptschule gar nicht mehr. Alle bisherigen Hauptschulen wurden zu Neue Mittelschulen umfunktioniert, wobei viele Parameter aber gleich blieben.
Was ist die Neue Mittelschule überhaupt?
Es handelt sich bei der Neuen Mittelschule oder NMS wohl um den Nachfolger der Hauptschule und damit um die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahre, aber die Kernaufgabe besteht darin, je nach Interesse, Neigung und Begabung sowie Fähigkeit der einzelnen Schülerinnen und Schüler die Ausbildung nach der Volksschule fortzusetzen und so zu stärken, dass der Übergang in das Berufsleben möglich wird oder auch die weitere Ausbildung in einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule wie etwa der Handelsschule, der Handelsakademie oder anderer Schulen. Auch der Umstieg ins Gymnasium sollte bei gutem Schulerfolg möglich sein.
Vor allem die Förderung des einzelnen Jugendlichen steht im Fokus. Je nach Talent und Interesse gibt es verschiedene Beratungsangebote, um nicht alle Schülerinnen und Schüler gleich zu betreuen, sondern die Stärken hervorzuheben, die bei jedem Menschen anders gestaltet sein können. Damit soll auch vorweg eine Erleichterung bei der Berufsauswahl möglich werden.
Der Unterricht bleibt aber grundsätzlich gleich, das heißt, die ganze Klasse wird gemeinsam in allen Unterrichtsgegenständen unterrichtet. Das war in der Hauptschule auch schon so.
Der große Unterschied zur früheren Hauptschule wird im Detail offenbar. Denn zwei Lehrpersonen unterrichten jetzt in einer Klasse gemeinsam statt wie bisher eine Lehrerin oder ein Lehrer. Damit sollen individuelle Förderungen stärker zum Einsatz kommen können. Es gibt auch eine Begabungs- und Begabtenförderung basierend auf den Stärken und Talenten der Schülerinnen und Schüler.
Das Konzept sieht weiters vor, dass der Unterricht individualisierter erfolgt. Es wird nicht nur gelehrt, was im Lehrplan steht, sondern auch, welche Schülerinnen und Schüler vorhanden sind und wo ihre Stärken und Schwächen liegen. Die Stärken sollen gefördert, die Schwächen entschärft werden. Auch ein unterschiedliches Lerntempo innerhalb der Klasse ist kein Problem, weil ohne Leistungsgruppen die Jugendlichen sich gegenseitig unterstützen können.
Letztlich gibt es verschiedene Gruppen innerhalb der Klasse mit unterschiedlichem Lernziel und Lerntempo - aber zeitlich begrenzt, sodass die Überforderung lernschwächerer Kinder nicht stattfinden kann, umgekehrt die Unterforderung talentierterer Kinder auch nicht einsetzen kann.
Mit all diesen Überlegungen und Maßnahmen soll die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler schon im Hinblick auf spätere berufliche Aufgaben aufgebaut und auch die Gruppenarbeit und Teamfähigkeit gestärkt werden. Gleichzeitig geht man stärker auf die eigenen Stärken ein.
In der Neuen Mittelschule gilt das Notensystem, also von 1 = sehr gut bis 5 = nicht genügend, wie dies auch in der Hauptschule stets gegolten hat. Aber zusätzlich gibt es zwei weitere Einrichtungen.
Die erste ist EDL oder Ergänzende differenzierende Leistungsbeschreibung. Diese Beschreibung wird am Ende jeder Schulstufe erstellt und enthält die individuellen Stärken der jeweiligen Schülerinnen und Schüler, um nochmals darauf aufmerksam zu machen, wo die Interessen und Talente liegen.
Außerdem gibt es die KEL-Gespräche, was für Kinder-Eltern-LehrerInnen-Gespräche steht. Diese finden einmal im Jahr statt und zum Unterschied der früheren Elternsprechtage sind die Kinder eingebunden. Es wird über Lernerfolge und Lernfortschritte gesprochen und auch die notwendigen Lernprozesse und Themen sind ein Teil des Dialogs. Die Kinder werden auf die KEL-Gespräche im Unterricht vorbereitet. Der Hintergedanke ist, das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken und auch die Verantwortung in den Vordergrund zu rücken. Nicht mehr die Erwachsenen alleine treffen Entscheidungen, die Kinder und Jugendlichen sind auch ein Teil des Entscheidungsprozesses.
Die Karriere in der Schule beginnt mit der Volksschule als normale Regelschule, wobei es auch Alternativen gibt wie etwa die Montessori-Schule. Mit dem Alter von 10 Jahren muss man sich überlegen, wohin die Reise dann gehen sollte. Statt der Hauptschule ist die Neue Mittelschule (NMS) eine Möglichkeit, alternativ ist die Allgemein bildende höhere Schule (AHS) das Ziel, um die Matura zu erreichen und meistens dann auch weiterzustudieren.
Die nächste Haltestelle ist mit 14 Jahren erreichen. Einige AHS-Schülerinnen und Schüler beenden damit nicht nur die Unterstufe, sondern gleich die Schule und wechseln in eine Lehre mit Berufsschule oder sie wechseln zur Handelsschule oder Handelsakademie. Manche 14-jährige haben ihren Weg noch nicht gefunden und wählen für ein Jahr die Polytechnische Schule (PTS).
Einen ganz anderen Weg kann man über den zweiten Bildungsweg wählen wie etwa Kurse an einer Volkshochschule oder auch in Form der Abendschule, um zum Beispiel die Matura als erwachsener Mensch nachholen zu können.
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