"Seinen Senf dazugeben" ist eine immer wieder gerne ausgedrückte Redensart des Volksmundes, die ihre Wurzel natürlich beim Senf selbst hat. Dabei stellt sich die Frage, wie es das Gewürz geschafft hat, Grundlage für Redewendungen werden zu können, doch die Lösung ist recht einfach.
Wenn man gerne Senf isst, dann fügt man ihn als Zusatz, als Beilage zu Wurst und anderen Speisen hinzu. Dieses Hinzufügen wurden natürlich sehr oft beobachtet und so entstand die Redewendung, weil es immer wieder Situationen gibt, in denen jemand etwas zu einem Thema sagt, was keinen interessiert oder wo die Meinung einer bestimmten Person schlichtweg nicht gefragt ist.
Eine moderne Situation für den Einsatz dieser Redewendung kann in einem Forum passieren, wenn zwei Nutzer sich intensiv über ein Thema unterhalten und alle anderen sich ausklinken, weil klar ist, dass das eine Sache der beiden ist. Damit hat keiner ein Problem, doch ein dritter Nutzer meint, sich doch einschalten zu müssen und gibt seine Meinung bekannt. Die war aber nicht gefragt und so wird dann auch gerne dies als seinen Senf dazugeben umschrieben.
Wenn in einer Besprechung ein Beschluss gefasst wird und ein Mitarbeiter kommentiert den Beschluss, obwohl er gar nicht davon betroffen ist, ist das auch eine typische Situation, in der er seinen Senf dazugegeben hat. Die anderen werden sich nur wundern, die Vorgesetzten sich vielleicht sogar ein Stück weit ärgern.
Auf diese Art und Weise entstehen zahlreiche Situationen im Alltag, in denen jemand seine Meinung unaufgefordert kundtut, in der sie nicht gefragt ist oder vielleicht sogar grundfalsch ist. Die Bewertung ist aber nicht Thema der Redewendung, vielmehr geht es darum, dass man eigentlich seine Meinung gar nicht hören wollte.
Hier ist die Überleitung zum originalen Senf gegeben, den man zu einer Speise hinzufügt. Allerdings mag man den Senf und kann sich aussuchen, welche Sorte man auswählt, während die ungefragte Meinung von einer Person nicht ausgewählt wird und sogar unerwünscht ist. Das gilt erst recht bei einer Person, die jedes und alles unbedingt kommentieren muss. Manche dieser Menschen bekommen das gar nicht mit und das ist wie ein Automatismus, die anderen ärgern sich aber darüber und kommentieren dies ihrerseits mit der Redewendung seinen Senf dazugeben.
Bei vielen Redewendungen gibt es gar kein Wissen über den Ursprung, was aber nicht wichtig ist. Du bist schief gewickelt ist etwa eine Redewendung, die sehr oft gehört wird, sich ins Fäustchen lachen ist ein weiteres gutes Beispiel. Die Tafel aufheben gehört zu sehr alten Reden aus dem Volksmund, kennen wird sie auch heute wohl jeder noch. Bis bald ist häufig zu hören und eine simple Form der Kommunikation, und damit basta! ist auch so ein Beispiel.
Die persönlichen Empfindungen haben auch zu vielen solcher Sprüche geführt wie etwa hier werde ich nicht alt, wenn man sich nicht wohl fühlt oder ich bin bedient, wenn gar nichts gelingen mag. Mir geht ein Licht auf ist eine positive Aussage, unter die Leute kommen ebenso. Sein Gewissen erleichtern ist auch ein Sprüch, den man schon lange kennt und nutzt wie auch Bezüge zu Burg und Licht. Dazu gehört nicht lange fackeln ebenso wie nicht um die Burg oder ähnliche. Die Burg ist dabei ein Statussymbol, das heute gar nicht mehr gültig ist, die Redewendung wird aber weiter genutzt und verstanden.
Durch Abwesenheit glänzen ist unter Freunden oft zu hören oder bei einem Geschäftstreffen. Es regnet buchstäblich in die Nase ist eine böse Umschreibung für Überheblichkeit und dazu passt auch Mätzchen machen. Seinen Senf dazugeben umschreibt verschiedene Situationen wie auch das entschuldigende Nichts für ungut. Einem in den Ohren liegen ist schon klarer, das Gegenteil ist eher einen Schmarren verstehen und einen Spruch, den man seit jeher kennt und der immer noch aktuell ist: seinen Mann stehen.
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