Generell tritt man eine Urlaubsreise an, um sich zu erholen, um fremde Länder und Kulturen kennen zu lernen oder um sich den Kick zu holen und einen Abenteuerurlaub zu verbringen. Es gibt aber eine andere, heftig umstrittene, Art des Urlaubs: den Sensationstourismus, der auch als Katastrophentourismus bekannt ist.
Der Sensationstourismus spielt direkt zusammen mit Naturkatastrophen. Wenn ein Vulkan ausbricht, dauert es nicht lange und die Urlaubsgäste kommen in großer Anzahl, um sich das Schauspiel anschauen zu können. Solange sie dies aus sicherer Entfernung tun, ist das Problem noch in Ordnung, denn die umliegenden Gemeinden haben wenigstens einen positiven wirtschaftlichen Effekt. Wesentlich ärgerlicher wird die Angelegenheit, wenn es sich um Hochwasser handelt. Familien, oft ganze Gemeinden, haben durch Hochwasser ihr Hab und Gut verloren und müssen sich mit unzähligen "Gästen" herumschlagen, die "Hochwasser schauen" kommen.
Dabei gibt es verschiedene Ebenen des Problems. Als das Jahrhunderthochwasser im Jahr 2002 stattfand, hat man in Dresden beispielsweise den Ärger gehabt, dass nicht nur Schaulustige die Aufräumarbeiten bzw. die Ausbauarbeiten an den Deichen behindert haben, sondern auch ständig irgendwelche Politikerinnen und Politiker kamerawirksam auftauchen mussten. Das hat den Menschen überhaupt nicht geholfen, sondern behinderte massiv die dringend erforderlichen Arbeiten, weil weitere Wassermassen angekündigt waren.
Damals kam es zum mittlerweile legendären Ausspruch "kurz schauen 10 Cent, lang schauen 1 Euro", mit dem zum Ausdruck gebracht wurde, wie ärgerlich es ist, dass Leute, die nicht betroffen waren, zum Gaudium herumstanden und fest fotografierten, statt anzupacken. Wenn sie gekommen wären, um zu helfen, hätte man sich gefreut, denn die Menschen waren verzweifelt. Es gab auch Leute, die wochenlang Urlaub nahmen, um Familien zu helfen - es waren also nicht nur neugierige Leute im Gebiet unterwegs.
Denn der Sensationstourimus zeichnet sich durch folgende Faktoren aus: als erstes braucht es eine Naturkatastrophe - Lawinenabgänge, Hochwasser, Vulkanausbrüche und dergleichen mehr, wobei Hochwasser der "Renner" ist. Dann braucht es die Menschen, die nicht davon betroffen sind und "Hochwasser schauen" gehen und diese Menschen - das ist das Wesentliche - haben kein Interesse, den betroffenen Leuten zu helfen. Sie sind der Unterhaltung wegen angereist.
Freilich sollte auch erwähnt werden, dass gerade bei schweren Hochwasserschäden viele Menschen direkt in die betroffene Region fahren und ihre Hilfe anbieten und sich nicht um das Hochwasser selbst kümmern. Natürlich macht man ein paar Fotos, dagegen ist auch nichts zu sagen. Aber dann packen sie an, um den Betroffenen zu helfen. Der typische Sensationstourist hat daran aber kein Interesse. Für ihn ist das Hochwasser spannender als der Kinofilm und genauso handeln die Leute auch.
Wie man seinen Urlaub verbringen möchte, definiert jeder anders, obwohl vieles sich überschneidet. Ein Abenteuerurlaub ist etwa auch ein Aktivurlaub und kann sich sehr unterscheiden. Für eine Familie kann der Urlaub mittels Zelt im Sinne von Camping ein Abenteuer sein, andere brauchen einen Tauch-Urlaub für das Abenteuer.
Es gibt aber auch allgemeinere Begriffe rund um den Urlaub. Der Massentourismus ist ein negativ besetzter Begriff, der immer mehr zum Problem wird, weil es für die Menschen vor Ort schon zu viel wird - in Venedig zum Beispiel. Auch für die Natur wird die Masse an Gästen zum Problem, sodass der Ansatz verändert wurde, Stichwort Sanfter Tourismus.
Viele Urlaubsdefinitionen verraten das Ziel wie etwa Eventreisen für Veranstaltungen vom Konzert bis zu Festivals oder der Kulturtourismus für Museen und Theater, eine Überschneidung mit dem Städtetourismus. Es gibt auch Sonderformen wie den Medizintourismus für günstige medizinische Handlungen oder den Grenztourismus für günstiges Tanken und/oder Einkaufen. Und dann gibt es auch den Sensationstourismus bei Vulkanausbruch oder Hochwasser nach dem Motto "Gemma Hochwasser schaun".
Andere Motivationen können der Winterurlaub oder auch Skiurlaub sein, wobei Winterurlaub besser passt, da längst auch mit dem Board oder mit Langlaufskier bei Skitouren der Wintersport gelebt wird. Neuere Begriffe sind der Ökotourismus und der Offline-Urlaub, ein Klassiker bleibt hingegen der Strandurlaub mit Sonne, Sand und Strand. Eine Expedition ist hingegen eher selten gewählt.
Die Familien werden im Tourismus besonders angesprochen, doch den typischen Familienurlaub gibt es nicht. Manche Campen mit Wohnwagen, manche haben All Inclusive im Massentourismus-Feriendorf gewählt und andere unternehmen einen Wanderurlaub mit vielen Naturerlebnissen, wobei Camping und Wandern eine Einheit sein können, ein Wanderhotel ist aber auch eine oft gewählte Ausgangsbasis.
Und dann gibt es noch die Verbindung von Urlaub, Reise und Bildung. Bei der Maturareise feiert man das Ende der Schule, bei der Sprachreise sucht man hingegen Länder auf, um die Sprache vor Ort leichter erlernen zu können.
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