Der Planet Merkur ist der der Sonne am nächsten befindliche Planet im Sonnensystem. Trotzdem wusste man viele Jahre nichts über den Merkur, weil er durch die Sonnennähe und somit das Sonnenlicht schwer zu beobachten war. Dazu kommt, dass der Merkur ein sehr kleiner Planet ist.
Trotzdem war Merkur schon in der Römerzeit bekannt und von den Römern erhielt er auch den Namen. Allerdings kannten den Planeten auch schon die alten Ägypter. Der Planet wurde einem Götterboten gleichgesetzt, weil er es ebenso eilig hat. Tatsächlich umrundet der Merkur die Sonne in nur 88 Tagen und weist dabei eine Geschwindigkeit von 50 Kilometer pro Sekunde (!) auf. Mit dieser Geschwindigkeit ist er im Sonnensystem ungeschlagen der schnellste Planet. Interessant am Merkur ist die Tatsache, dass er in 88 Tagen die Sonne umrundet, aber für die eigene Rotation braucht er auch 59 Tage, was bedeutet, dass gewisse Regionen über einen langen Zeitraum im Schatten liegen.
Die Beobachtung des Merkur ist schwierig und richtig gut sehen kann man den Planeten eigentlich nur in der Früh oder am Abend, also knapp vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang. Denn dann ist er deutlich besser sichtbar, trotzdem ist trotz großem Interesse an den Himmelskörpern vielen bekannten Wissenschaftlern nicht der Blick zum Merkur vergönnt gewesen. Dazu kommt, dass der Merkur nicht nur näher bei der Sonne ist und schwer zu beobachten, er ist auch klein. Er ist nicht viel größer als der Erdenmond. Mit 4879 km Durchmesser ist er sogar kleiner als so mancher Mond des Jupiter.
Die Erforschung des Merkur begann in den 1970er-Jahren. 1973 startete die Sonde Mariner 10, die den Merkur 1974 zweimal und im Jahr 1975 noch einmal beobachten konnte. Durch diese drei Vorbeiflüge war es gelungen, einen Großteil der Oberfläche zu erfassen.
Die Analyse der gelieferten Daten und Bilder brachte einige Überraschungen zutage. Denn der Planet Merkur hat ein Magnetfeld, womit nicht zu rechnen war. Merkur ist kleiner als die Erde und doch scheint der Planet über einen sehr großen, metallischen Kern zu verfügen. Außerdem hat er eine ähnliche Dichte wie die Erde, womit die Theorie aufgestellt wurde, dass der Merkur einen großen Eisenkern hat.
Auffällig war bei den Bildern, die Mariner 10 lieferte, dass der Merkur übersät mit Kratern ist. Er zeigt ein Bild, wie man es vom Mond auch kennt. Von den Temperaturen her ist der Merkur kein Wohlfühlplanet. Am Tag kann es bis zu 450 Grad Celsius haben und in der Nacht Minus 170 Grad. Auch die Schwerkraft ist völlig anders und beträgt nur 38 % jenes Wertes, den es auf der Erde gibt.
Der Merkur ist ein sehr kleiner Planet und er hat auch eine dünne Atmosphäre. Sie wird von Forschern gerne mit der Exosphäre der Erde verglichen. Die Exosphäre der Erde ist die oberste Schicht der Erdatmosphäre und sie zeichnet sich dadurch aus, dass Moleküle ihrer Gravitation leicht entkommen können, wodurch sie an das Weltall verloren gehen.
Die gesamte Atmosphäre des Merkur ist mit dieser Beschreibung der Erd-Exosphäre gut charakterisiert, wobei die Sonne auch ihren wesentlichen Beitrag leistet. Aufgrund der großen Sonneneinstrahlung haben die Moleküle von Kalium und Natrium eine Überlebensdauer von gerade einmal drei Stunden. Befindet sich der Merkur beim Perihel (dem minimalsten Abstand zur Sonne auf der Umlaufbahn), dann reduziert sich die Haltedauer dieser Moleküle gar auf 90 Minuten.
Viele Atome und Moleküle gehen aufgrund der dünnen Atmosphäre an das Weltall verloren. Dennoch konnte die Weltraumsonde Mariner 10 Helium, Wasserstoff und Sauerstoff in der Atmosphäre finden. Dazu kommen Natrium und Kalium, die trotz der geringen Haltedauer fast die Hälfte aller Moleküle ausmacht.
Trotz des großen Verlustes von Molekülen an das Weltall gibt es eine Magnetosphäre, die in der Lage ist, Ionen der Sonnenwinde zu binden. Auch von Meteoriten können Teilchen von Natrium und Kalium genutzt werden, um die Atmosphäre aufzufüllen. Aber wesentlich sind die Sonnenwinde. Diese durchdringen die Schutzschicht und lösen Partikel auf der Oberfläche frei, die wiederum die Atmosphäre ergänzen. Normalerweise wäre diese schon verschwunden, aber durch das Ergänzen bleibt sie offenbar dauerhaft erhalten.
Somit gibt es am sonnennächsten Planeten im Sonnensystem eine Atmosphäre als Schutzschicht die ständig im Wandel ist, ein sehr interessantes Phänomen. Die Atmosphäre schützt vor der Sonne und den Sonnenwinden, aber andererseits sorgen die Sonnenwinde für den Schutz der Atmosphäre.
1974 näherte sich die Sonde Mariner 10 zweimal dem Merkur und 1975 kam sie noch einmal am Planeten vorbei, wodurch etwa die Hälfte der Oberfläche jenes Planeten, der der Sonne im Sonnensystem am nächsten ist, aufgenommen werden konnte.
Die so erstellten Bilder zeigen, dass der Merkur übersät mit Kratern ist. Er erinnert stark an den Erdenmond, der eine ähnliche Oberfläche zeigt. Besonders beeindruckend ist der Krater, den man später Kuiper genannt hat, bezeichnet nach Gerard Peter Kuiper (1905-1973), einem berühmten Planetenforscher.
Dieser Kuiper-Krater hat einer Schätzung zufolge einen Durchmesser von 1.300 Kilometer. Wie mächtig der Aufprall gewesen sein muss, zeigt aber vor allem die entgegengesetzte Seite, bei der richtige Berge entstanden sind. Neben den Kratern gibt es auch einige glatte Ebenen. Diese deuten auf Lavaströme hin, die großflächig aktiv waren. Man nimmt an, dass der Merkur bereits erkaltet ist, darauf deuten große Klippen, die bis zu drei Kilometer hoch sind. Auch die Oberflächenstruktur spricht dafür, denn wenn der Planet geologisch noch aktiv wäre, würde die Oberfläche später geglättet werden.
Das Spannende an der Oberfläche des Merkur besteht darin, dass man nur etwa 50 Prozent durch Mariner 10, der ersten Sonde beim Merkur, kennt. Theoretisch kann man annehmen, dass die anderen 50 Prozent der Oberfläche genauso beschaffen sind, aber praktisch könnten viele Überraschungen erfolgen, weil es eben nicht sicher ist, dass die zweiten 50 Prozent auch so kraterzerklüftet sind. Grund für die halbe Information ist die Tatsache, dass der Merkur zwar wie ein Leistungssportler in nur 88 Tagen rund um die Sonne "hetzt", aber selbst fast 60 Tage braucht, um eine einzige Umdrehung um die eigene Achse zu schaffen. Daher ist fast immer die gleiche Seite sichtbar, ein Phänomen, das dem des Erdenmondes ähnlich ist.
Nur der Mond dreht sich gar nicht, der Merkur immerhin sehr langsam. Damit braucht es aber auch verschiedene Aufnahmen zu unterschiedlichen Phasen, um die gesamte Oberfläche kennenlernen zu können.
Der Merkur ist der der Sonne am nächsten gelegene Planet im Sonnensystem und zudem hat er keine geneigte Rotationsachse. Das bedeutet zum einen, dass es keine Jahreszeiten gibt, wie man es auf der Erde kennt und zum anderen ist der Lichteinfall auf die Nordkugel genauso hoch und intensiv wie auf die Südkugel des Merkur.
Und der Lichteinfall ist aufgrund der Nähe zur Sonne tatsächlich sehr stark, denn es werden Temperaturen bis zu 450 Grad Celsius erreicht. Das Gegenteil ist die Nachttemperatur, die bei - 170 Grad Celsius liegt. Zusammen ergibt dies einen Temperaturunterschied von 620 Grad. Zum Wohlfühlen ist der Merkur aus Sicht der Menschen also nicht geeignet. Durch die Sonnennähe war die hohe Temperatur natürlich keine Überraschung, aber die sehr starke Abkühlung in der Nacht war so vielleicht nicht von jedem erwartet worden.
Wie auch bei anderen Planeten des Sonnensystems stellten sich die Wissenschaftler auch beim Merkur die Frage, ob es Wasser in welcher Form auch immer geben könnte. Eigentlich muss man dies aufgrund der Gegebenheiten, insbesonders in Bezug auf die erreichten Temperaturen ausschließen.
Trotzdem wagte man im Jahr 1991 ein Experiment. Man sandte Radiowellen zur Oberfläche des Planeten und staunte nicht schlecht, als tatsächlich Hinweise auf Wasser gefunden wurden. Die Daten zeigen, dass es in der Nähe des Nordpols tief im Inneren der Krater, wo die Sonnenstrahlen nicht hingelangen können, gefrorenes Wasser geben könnte.
Der Merkur ist der schnellste aller Planeten im Sonnensystem und er ist der Sonne am nächsten. Außerdem hat er keinen Mond und eine sehr dünne Atmosphäre. Über weitere Details informiert die nachstehende Aufstellung.
So wie Sonne, Mond, Venus und Mars war auch der Merkur seit dem Altertum bekannt. Schon die alten Ägypter kannten den Himmelskörper, obwohl er schwer zu beobachten ist.
Die durchschnittliche Entfernung des Merkur zur Sonne beträgt knappe 58 Millionen Kilometer. Der Sonne am nächsten ist der Planet beim Punkt Perihel mit einer Distanz von 46 Millionen Kilometer. Die weiteste Entfernung zur Sonne hat der Merkur beim Punkt Aphel mit 70 Millionen Kilometer.
Der Merkur ist klein, er ist nahe an der Sonne und er ist die Nummer Eins in Sachen Geschwindigkeit. Durchschnittlich legt er 48 Kilometer in der Sekunde zurück. Diese Geschwindigkeit erreicht kein anderer Planet des Sonnensystems.
Der Durchmesser beträgt 4.879,4 Kilometer. Zum Vergleich: der Durchmesser der Erde beträgt 12.756 Kilometer. Der Merkur erreicht also etwa 40 Prozent des Erddurchmessers.
Beim Umfang erreicht der Merkur 15.329 Kilometer - Erde: 40.075 Kilometer.
Die Fläche beträgt 74,8 Millionen km² - Erde: 510 Millionen km².
Der Merkur hat keinen Mond und seine Rotationsachse ist nicht geneigt, daher gibt es keine Jahreszeiten.
Obwohl der Merkur in bereits 88 Tagen die Sonne vollständig umlaufen hat, braucht er 59 Tage für die eigene Rotation. Das bedeutet, das große Teile des Planeten für längere Zeit im Schatten liegen. Ein Merkurtag dauert 176 Erdentage.
Die Oberflächenschwerkraft des Merkur beträgt 3,7 m/s², was 39 % der Erdschwerkraft bedeutet. Ein Mensch, der auf der Erde 100 Kilogramm wiegt, würde auf dem Merkur nur noch 38 Kilogramm wiegen.
Die Temperatur beträgt bis -173°C im Schatten und +450°C in der Sonne.
Die Masse des Merkur beträgt 3,30 x 1023, womit der Merkur der zweitkleinste Planet des Sonnensystems ist. In Relation zur Erde wäre folgender Vergleich angebracht: wenn die Erde ein Fußball wäre, wäre der Merkur ein Golfball.
Die Oberfläche des Planeten Merkur besteht aus Ebenen, Klippen und Kratern. Die überlieferten Daten zeigen, dass die Oberfläche durch eine Schicht Mineralstaub, sogenannte Silikate, bedeckt ist.
Die Entstehung des Sonnensystems wird durch Theorien sehr gut erklärt, obwohl niemand dabei war. Doch es ist noch gar nicht so lange her, dass man den Pluto entdeckt hat, also lernt man ständig dazu.
Fix ist, dass die Sonne im Zentrum steht und ihre Energie zum Leben auf der Erde benötigt wird. Es folgen die Felsenplaneten vom Merkur über die Venus bis zu Erde und Mars und somit recht bis sehr kleine Planeten. Dann kommt ein größerer Abstand ohne Planet, in dem sich der Asteroidengürtel befindet. Es folgen die Gasriesen von Jupiter über Saturn bis zu Neptun und Uranus. Ganz draußen, Milliarden Kilometer von der Erde entfernt, gibt es den Pluto wieder als Felsenplanet, der zum Zwergplaneten abgestuft wurde und den Abschluss bildet der Kuipergürtel.
Ein eigenes Thema ist, dass die meisten Planeten eigene Monde haben, die um die Planeten kreisen. Die Erde hat nur ein Stück, aber in Relation zur Größe der Erde ist das sogar ein sehr großer Mond.
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