In regelmäßigen Abständen werden Meinungsumfragen zur politischen Stimmung in Österreich oder auch anderen Ländern durchgeführt, wobei sowohl die Meinung zu den politischen Parteien als auch zu bestimmten Persönlichkeiten und der Kanzlerwahl abgefragt wird. All diese Daten werden als Sonntagsfrage zusammengefasst.
Sonntagsfrage ist ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit den Umfragen deshalb, weil bei der Befragung der Österreicherinnen und Österreicher die Frage gestellt wird, welche Partei die befragte Person wählen würde, wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären. Das gleiche gilt für die Frage, welchen Spitzenpolitiker oder welche Spitzenpolitikerin als KanzlerIn gewählt werden würde, wenn am Sonntag eine Direktwahl möglich wäre.
Die Sonntagsfrage und die dahinter stehende Meinungsumfrage kann aber auch bestimmte Zusatzthemen in die Interviews einbinden. Beispielsweise aktuelle politische Diskussionen oder die Reaktion der Menschen auf eine erfolgte Umstrukturierung einer Partei oder eines bestimmten Programms. Auch positive und negative Eindrücke zu aktuellen politischen Themen werden bei diesen Umfragen gerne erfasst.
Es gibt Umfragen zu vielen verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel zu der Zustimmung in einem Bundesland oder auch in den großen Städten, aber von besonderem Interesse sind die Umfragen österreichweit, weil sie die Stimmung wiedergeben, die die Menschen aufweisen und weil sie für die bundesweite Politik relevant sind. Das gilt vor den nächsten Nationalratwahlen besonders, aber auch zu Zeiten ohne Wahlgang ist die Entwicklung in der Zustimmung für die Medien interessant.
Freilich sind diese Umfragen bestenfalls Richtwerte. Die Wahlen in den letzten Jahrzehnten haben gezeigt, dass die Umfragen nur selten den tatsächlichen Ergebnissen entsprochen haben, aber dennoch dienen sie als Hinweis über die Stimmung im Lande und natürlich werden sie gerne politisch verwendet, um die politischen Gegner unter Druck zu setzen. Die Aussage, dass die Umfragen nie stimmen, sind dabei falsch, denn es hat auch schon Wahlgänge gegeben, in denen die Umfragen sogar sehr genau gepasst haben. Das ist eine zusätzliche Spannung, inwieweit die veröffentlichten Werte mit den Wahlergebnissen übereinstimmen. Manchmal lag man weit daneben und manchmal bis auf 0,5 % genau bei den Einschätzungen.
Zwei wesentliche Werte sind wichtig, um die Umfragen richtig einschätzen zu können. Wenn Umfragen in Österreich durchgeführt werden, wird die Zahl der befragten Personen genannt und es wird auch von den Beobachtern und vor allem den kritischen Medien die Schwankungsbreite angeführt. Je niedriger die Zahl der befragten Menschen ist, desto ungenauer ist die Umfrage auch. 400 Personen gelten als unteres Limit, andere Umfragen haben bis zu 1.000 befragte Menschen aufzuweisen. Je niedriger die Zahl, desto höher ist die Schwankungsbreite, das heißt der Prozentwert, der von dem Ergebnis abweichen kann.
Schwankungsbreite bedeutet zum Beispiel bei nur 400 befragten Leuten, dass ein Wert von 4,5 bis 5,0 % herauskommt. Wenn also für eine politische Partei eine Zustimmung von 23 % ermittelt wird, kann die Wahrheit von 18.5 bis 27.5 Prozent reichen, wenn man von 4,5 % Abweichung ausgeht - und das ergibt 9 % Unterschied. Daher ist die Schwankungsbreite als Analyse der Umfrage selbst wichtig.
Die öffentliche Meinung wurde aufgrund der Massenmedien noch viel wichtiger für die politische Arbeit als in früheren Jahrhunderten, als die schnelle Verbreitung von Meinung gar nicht möglich war. Tatsächlich entscheiden manchmal Parteien aufgrund der Werte in der Umfrage, ob man tätig wird oder nicht und in welcher Richtung. Wichtig dabei ist für Parteien bei aller Unsicherheit von Umfragen die sogenannte Sonntagsfrage.
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