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Neben den rechtlichen Bestimmungen und der politischen Situation sowie steuerlicher Vor- oder Nachteile gibt es bei der Standortwahl für einen Betrieb weitere entscheidende Kriterien, die für oder gegen einen bestimmten Standort sprechen. Man spricht dann von der Standortorientierung.
Unter dem Begriff Standortorientierung werden alle Kriterien zusammengefasst, die je nach Interesse, Betriebsart, finanzieller Möglichkeiten und Branche völlig verschiedene Überlegungen als Basis bei der Standortwahl aufweisen. Ein Betrieb der Urproduktion wird eine Rohstofforientierung aufweisen. Das bedeutet, dass man den Betriebsstandort möglichst nahe am Rohstoffvorkommen positionieren wird. Dadurch spart man ein kleines Vermögen durch den Wegfall hoher Transportkosten.
Der Begriff der Arbeitskräfteorientierung ist umstritten. Einerseits wählen Betriebe, die viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter brauchen werden, gerne das Stadtgebiet, weil dort mehr Menschen leben, andererseits sind die Arbeitskräfte im ländlichen Bereich vielleicht günstiger. Tatsächlich spielt der Faktor nicht mehr die große Rolle, zumal viele Unternehmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angestellt haben, die ihre Arbeit via Internet bereits von zu Hause aus erledigen können.
Ein interessanter Aspekt ist die Grundstückbeschaffung. Da Grund und Boden immer geringer werden, orientieren sich viele Betriebe bei der Standortwahl konzentriert auf die möglichen Optionen beim Grundstückkauf. Damit bestimmt die Lage des Grundstückes auch gleichzeitig die Standortwahl. Besonders wichtig kann dies bei Betrieben werden, die sich später räumlich erweitern wollen.
Große Bedeutung hat die Absatzorientierung für den Einzelhandel. Wer seine Papierwaren verkaufen möchte, wird sich bei der Standortwahl in die Nähe von Schulen oder großen Büros orientieren. Filialen von Supermärkte, die Lebensmittel anbieten, werden dicht besiedelte Wohngebiete bevorzugen. Große Handelsunternehmen wählen gerne einen Platz am Rande einer Großstadt mit Anschluss an das Autobahnnetz. Damit haben sie mehr Platz als in der Innenstadt, sind aber trotzdem gut erreichbar.
Zuletzt gibt es auch den Begriff der Verkehrsorientierung. Diese spielt für fast alle Betriebe bei der Standortwahl eine große Rolle. In Großstädten sind die öffentlichen Verkehrsmittel ein wichtiges Kriterium, wie auch Einkaufsstraßen für einen Standort sprechen können. Produktionsbetriebe brauchen einen guten Anschluss zum Autobahnnetz oder/und zur Eisenbahn, um Güter transportieren zu können.
Unterm Strich gibt es viele Kriterien, die zu einer prinzipiellen Vorentscheidung führen. Ein Einzelunternehmer arbeitet vielleicht von zu Hause aus und hat das Problem nicht, jemand mit einem Handelsbetrieb braucht ein Geschäftslokal und dann hängt es schon vom Platzbedarf, der Zielgruppe und der Lage ab. Einfach hat man es mit der Standortwahl längst nicht mehr, weil zum einen durch die Verknappung von Grund und Boden die Preise teurer wurden und andererseits ist es auch so, dass man schwerer vor allem große Grundstücke für neue Fabriken findet. Selbst Büroräumlichkeiten sind sehr begehrt und entsprechend häufig auch teuer.
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