"Die Tafel aufheben" ist eine Redensart, die viele Menschen nutzen, ohne ihre Herkunft wirklich zu kennen. Gemeint ist mit der Redewendung, dass das Essen beendet ist und der Tisch abgeräumt wird und seine Basis ist ähnlicher, aber praktischerer Natur. Denn bei den Germanen war es Brauch, dass der Speisetisch aus einem Gestell mit loser Platte bestand. Auf der Platte waren die Gerichte angeordnet worden und Platte samt Speisen wurden hereingetragen und auf dem Gestell fixiert. Wenn die Tafel aufgehoben wurde, war die Platte wieder weggetragen worden, womit das Aufheben so aufzufassen ist, wie es gesagt wird.
Somit sind alle Situationen, in denen das Essen beendet und der Tisch danach aufgeräumt wird, mit der Redewendung die Tafel aufheben zu umschreiben. Wobei aber von einer Tafel meist dann gesprochen wird, wenn es sich um einen feierlichen Moment oder um eine große Tischfläche handelt. Beim Familientisch für vier Personen spricht man seltener von einer Tafel.
Die Tafel ist eher als Begriff im Mittelpunkt, wenn eine große Gruppe von Personen darum versammelt sind. Das kann eine große Veranstaltung sein, das kann zum Beispiel im Rahmen einer Hochzeitsfeier der Fall sein, wenn die Tafel aufgehoben wird, also das Geschirr abgeräumt wird. Auch bei einer Geburtstagsfeier oder ähnlichen Gelegenheiten trifft man auf die Redewendung, wenn viele Menschen aufeinandertreffen, um zu feiern.
Aber man nutzt die Redewendung auch abseits der förmlichen Speisen und der feierlichen Tage oder der Feste. Ein Beispiel ist dann gegeben, wenn eine große Besprechung im Unternehmen ansteht und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in versammelter Runde ein Projekt besprechen. Wenn dann der Hauptverantwortliche die Besprechung offiziell beendet, wird auch immer wieder davon gesprochen, dass die Tafel aufgehoben wurde. Das ist zwar nicht im Kontext der ursprünglichen Anwendung, aber sinngemäß heißt es "wir arbeiten jetzt weiter" oder "die Besprechung ist beendet". Wenn dies mittels langem Tisch erfolgt war, ist die Redensart durchaus passend.
So ist die Redewendung heute sinngemäß noch so im Einsatz wie ehemals, wenngleich man andere Tische verwendet und nicht mit der Platte samt Gerichte spazieren geht.
Bei vielen Redewendungen gibt es gar kein Wissen über den Ursprung, was aber nicht wichtig ist. Du bist schief gewickelt ist etwa eine Redewendung, die sehr oft gehört wird, sich ins Fäustchen lachen ist ein weiteres gutes Beispiel. Die Tafel aufheben gehört zu sehr alten Reden aus dem Volksmund, kennen wird sie auch heute wohl jeder noch. Bis bald ist häufig zu hören und eine simple Form der Kommunikation, und damit basta! ist auch so ein Beispiel.
Die persönlichen Empfindungen haben auch zu vielen solcher Sprüche geführt wie etwa hier werde ich nicht alt, wenn man sich nicht wohl fühlt oder ich bin bedient, wenn gar nichts gelingen mag. Mir geht ein Licht auf ist eine positive Aussage, unter die Leute kommen ebenso. Sein Gewissen erleichtern ist auch ein Sprüch, den man schon lange kennt und nutzt wie auch Bezüge zu Burg und Licht. Dazu gehört nicht lange fackeln ebenso wie nicht um die Burg oder ähnliche. Die Burg ist dabei ein Statussymbol, das heute gar nicht mehr gültig ist, die Redewendung wird aber weiter genutzt und verstanden.
Durch Abwesenheit glänzen ist unter Freunden oft zu hören oder bei einem Geschäftstreffen. Es regnet buchstäblich in die Nase ist eine böse Umschreibung für Überheblichkeit und dazu passt auch Mätzchen machen. Seinen Senf dazugeben umschreibt verschiedene Situationen wie auch das entschuldigende Nichts für ungut. Einem in den Ohren liegen ist schon klarer, das Gegenteil ist eher einen Schmarren verstehen und einen Spruch, den man seit jeher kennt und der immer noch aktuell ist: seinen Mann stehen.
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