Ob ein Produkt am Markt angenommen wird oder nicht, weiß man nie. Es hat schon Produkte gegeben, die ohne ersichtlichem Grund abgelehnt wurden und andere, die sofort einen großen Absatz erzeugen konnten. Große Unternehmen im Handel nutzen ihr Netzwerk gerne aus, um das Risiko einzugrenzen und proben mit einem Testmarkt die Beliebtheit bestimmter Produkte oder gar Produktgruppen.
Ein Testmarkt ist per Definition ein Teilbereich des Marktes, der relativ fix abgegrenzt ist und von dem auf den gesamten Markt geschlossen werden kann. Dabei werden neue Produkte präsentiert und es wird beobachtet, ob die potentiellen Kundinnen und Kunden Interesse zeigen und der erwartete Umsatz wirklich eintritt. Auf diese Weise kann der Zuspruch zum neuen Produkt ausgetestet werden, weshalb der Begriff Testmarkt entstanden ist.
Es gibt kleine Orte, die gerne als Testmarkt herangezogen werden, weil sie repräsentativ für ein Bundesland oder gar einen Staat sind, wenn es um das Konsumverhalten geht. Will man in Deutschland ein Produkt auf den Markt bringen, werden diese kleinen Gemeinden als Testmarkt genutzt, um herauszufinden, ob das Produkt auch wirklich angenommen wird. Ist das der Fall, dann beginnt man mit dem bundesweiten Angebot.
Darüber hinaus gibt es auch internationale Szenarien. Österreich wird beispielsweise gerne als Testmarkt herangezogen, indem man hier Produkte einführt, die eigentlich für den deutschen Markt gedacht sind. Durch die Reaktionen der österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten kann abgeschätzt werden, ob die Markteinführung in Deutschland erfolgreich sein kann oder nicht. Eine Garantie gibt es natürlich nie.
Das entscheidende Kriterium für einen Testmarkt besteht darin, dass die involvierten Personen repräsentativ für den Zielmarkt sind. Wenn man das obige Beispiel aufgreift, so ist die Kundenstruktur in Österreich der von Deutschland sehr ähnlich. Die Kultur ist sehr ähnlich, die Sprache ist gleich, die Altersstruktur passt und auch die finanziellen Möglichkeiten können gut verglichen werden, weshalb Österreich ein optimaler Testmarkt für Deutschland ist.
Als konkretes Beispiel kann man ALDI/Hofer nennen. Als Besitzer der Handelskette Hofer testet ALDI in Österreich bestimmte Produkte aus, die bei Erfolg auch in Deutschland in den ALDI-Filialen eingeführt werden. Der Hintergrund ist simpel gesprochen der, dass es sehr teuer kommen kann, große Stückzahlen von Produkte in ganz Deutschland anzubieten, die dann nicht angenommen werden. Hat man in Österreich damit Erfolg, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass auch in Deutschland der Erfolg sich einstellen kann.
Dabei kann sowohl ein bekanntes Sortiment beobachtet werden, neue Produkte eingeführt werden oder auch neue Konzepte ausprobiert werden. Am Beispiel der Filialkette Hofer kann man Reisen oder Tarife für Mobiltelefone nennen - zwei Produktangebote, die mit dem üblichen Lebensmittelhandel nicht wirklich zusammenhängen.
Der Handel ist nicht immer gleich, es gibt natürlich bessere und schwächere Phasen, aber gemeint ist mit dem Handel die Tatsache, dass der Markt sich verschieden darstellen kann. Der Käufermarkt ist dann gegeben, wenn es mehr Anbieter als Kunden gibt und man daher beim Preis besser handeln kann. Der Verkäufermarkt ist genau das Gegenteil, etwa bei wenige Anbieter, aber sehr vielen Kunden, wodurch man einen höheren Preis verlangen kann.
Der Markt und dessen Zustand beeinflusst nachhaltig den möglichen Umsatz und natürlich auch den Absatz des Anbieters. Ebenfalls eine interessante Situation ist dann gegeben, wenn man einen Testmarkt nutzen kann, etwa um neue Angebote auszuprobieren, bevor man richtig am Markt damit einsteigt.
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