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Tintenroller kurz erklärt: Wer nutzt den heute noch?

Alternative zur Füllfeder

Er sieht aus wie ein Kugelschreiber, gleitet aber weich und sanft über das Papier wie ein Füllfederhalter: Der Tintenroller ist für Schreibanfänger und -anfängerinnen perfekt geeignet. Denn durch die kleine Kugel, die die flüssige Tinte aus dem Tank auf das Papier leitet, kratzt der Stift nicht auf dem Papier. Während Kinder ihre Motorik mit ersten Schreibübungen ausbilden, ist das eine gute Lösung.

Was ist ein Tintenroller?

Der Tintenroller ist grob aufgebaut wie ein Kugelschreiber. Eine feine Kugel aus Hartmetall oder Keramik bildet die Schreibspitze. Diese Kugel sitzt in einer Fassung aus Edelstahl, Kunststoff oder Neusilber. In der Regel liegt der Durchmesser der Kugel zwischen 0,5 Millimetern und 1,0 Millimetern. Es gibt aber auch feinere Spitzen, die durch einen kleineren Kugeldurchmesser zustande kommen. Diese Stifte mit minimalen Spitzen und einem Kugeldurchmesser von 0,17 Millimetern sind vor allem in Japan erhältlich.

Tintenroller und seine VorteileBildquelle: Pixabay.com / Pexels

Diese Stifte schreiben mit einer flüssigen oder gelartigen (Gelschreiber, Gelroller) Tinte. Die Tinte kann in einem Faserspeicher sitzen, das ist ein Kapillarspeicher aus Polyesterfasern. Über einen Faserstab wird in diesem Fall die Tinte an die Schreibspitze geleitet. Je länger der Stift in Gebrauch ist, desto weiter entleeren sich die größeren Kapillaren mit einer geringeren Haltekraft. Der Stift gibt also bei zunehmender Entleerung immer weniger Tinte ab.

Anders ist das beim Tintenroller mit freier Tinte. In diesem Fall befindet sich die Tinte in einem Tank und ist nicht gebunden. Sie wird über ein Regelsystem an die Schreibspitze abgegeben. Diese Tintenroller laufen bisweilen aus. Denn die aus dem Tank entnommene Tinte wird durch einströmende Luft ersetzt. Steigt aber beispielsweise durch starke Temperaturänderungen der Druck im Tintentank, wird die Tinte nach draußen gepresst. Das ist der Nachteil der Tintenroller mit Tank. Der Vorteil dieser Bauweise liegt in einer sehr gleichmäßigen Abgabe der Tinte bis zum letzten Tröpfchen. Diese Tintenroller können also tatsächlich komplett entleert werden, ohne dass sich die abgegebene Tintenmenge sichtbar ändert.

Seit 1963 auf dem Markt

Obwohl Tintenroller wie der Inky (Hersteller Pelikan) in den 1980er-Jahren in Deutschland für Schreibanfänger und -anfängerinnen unverzichtbar waren, kommen diese Stifte nicht aus Deutschland. Die ersten Rollballsysteme hat der japanische Hersteller Ohto 1963 entwickelt. Bei diesen ganz frühen Tintensystemen befanden sich Tintenleiter und Tinte noch in einem Gehäuse, das geschlossen war und sich an die Mine von Kugelschreibern anlehnte.

Noch recht neu ist dagegen das Ink-Liner System: 1995 brachte die Karl Meisenbach KG ein System auf den Markt, bei dem Tintenleiter und Schreibkugel nicht mehr ausgetauscht werden, sondern Standard-Tintenpatronen verwendet werden können. Trotzdem kommen bis heute die meisten Tintenroller aus Japan, hier sind diese Stifte extrem weit verbreitet. Bekannte Hersteller sind Pilot und Uniball, aber auch Pentel. China hat sich ebenfalls als Herstellungsland etablieren können.

Wofür werden Tintenroller benötigt?

Tintenroller arbeiten mit einer flüssigen Tinte, die an Füllfederhalter erinnert und wasserlöslich ist. Auch Gelschreiber arbeiten mit einer solchen Tinte, allerdings ist dies nicht wasserlöslich und damit mehrheitlich dokumentenecht. Obwohl Tintenroller erst einmal aussehen wie Kugelschreiber und genauso funktionieren: Sie verhalten sich beim Schreiben anders. Die Tinte von Kugelschreibern ist zäh und ölbasiert. Deshalb gleiten die Stifte nicht so leicht über das Papier, sondern sind etwas schwieriger zu handhaben.

Die Stifte werden heute immer noch genutzt, wenn Kinder erste Schreibübungen machen. Sie sind eine sinnvolle Alternative zu Bleistift und Füllfederhalter. Viele Künstler und Künstlerinnen nutzen die flüssig gleitenden Stifte mit der leicht fließenden Tinte auch für Zeichnungen und Skizzen. In Japan ist die Manga-Szene sehr stark, selbstverständlich eignen sich diese Stifte alternativ zu Füllfederhaltern und Zeichenfedern sehr gut zum Zeichnen. Allerdings werden dafür die außerhalb Japans nur schwer erhältlichen, sehr feinen Stifte mit einem kleinen Durchmesser der Schreibkugel benötigt.

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Schreibgeräte: Tintenroller und sein EinsatzgebietArtikel-Thema: Tintenroller kurz erklärt: Wer nutzt den heute noch?

Beschreibung: Der 🛒 Tintenroller ist die Alternative zur Füllfeder und zum Kugelschreiber und für ✅ Schreibanfänger besonders gut geeignet, aber nicht nur für diese.

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