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Atomausstieg in der Energieversorgung

Weg von AKW und der Atomenergie

Spätestens seit dem Super-GAU von Tchernobyl im Jahr 1986, als der Block 4 explodiert ist und die verstrahlte Luft bis nach Mitteleuropa kam, entstand der Eindruck, dass man sich so schnell wie möglich von der Atomenergie verabschieden sollte. Österreich hatte das Problem nicht, weil Österreich kein einziges Atomkraftwerk (AKW) betreibt. Aber rund um Österreich herum befinden sich viele Atomkraftwerke und gerade in Deutschland gab und gibt es heftige Diskussionen um einen Atomausstieg.

Was ist der Atomausstieg?

Unter dem Begriff Atomausstieg ist das Abschalten aller Atomkraftwerke in einem Land zu verstehen, was nur bedingt das Risiko minimiert, weil die Rückstände der AKWs - die verbrauchten Materialien - ja trotzdem in den Endlagern viele Jahre und Jahrzehnte abgebaut werden müssen. Aber es kämen keine weiteren verstrahlten Materialien hinzu.

Nach Tchernobyl kam Fukushima

Am 11. März 2011 gab es im AKW von Fukushima in Japan die nächste Katastrophe, ausgelöst durch ein Seebeben mit nachfolgendem Tsunami. Die Wirkung des Tsunami sorgte dafür, dass mehrere der sechs Atomblöcke explodiert sind, tausende Menschen mussten evakuiert werden. Die Gefahr der Atomenergie wurde damit wieder offenbar und der Atomausstieg ein Thema.

Der Haken am Abschalten, wenn man die Diskussionen in Deutschland verfolgt, besteht darin, dass es weltweit weit über 400 AKWs gibt. Schaltet Deutschland seine ab, dann ist damit die Gefahr nicht gebahnt, denn alleine im westlich gelegenen Frankreich gibt es eine ganze Reihe an Atomkraftwerken, die das gleiche Risiko in sich birgen.

Atomausstieg trifft auf Klimawandel

Der zweite Haken am Atomausstieg ist die neu aufgeflammte Diskussion um den Umweltschutz. Der Klimawandel scheint nicht aufzuhalten zu sein und die Atomkraftwerke sind sehr saubere und günstige Stromerzeuger. So gibt es auf der einen Seite die Leute, die für die Atomenergie sind und damit argumentieren, dass sie helfen, den Klimawandel aufzuhalten, indem die Kohlekraftwerke abgeschaltet werden und andererseits jene, die die Gefahr der Atomkraftwerke ins Feld führen und das Risiko minimieren wollen.

Der Atomausstieg ist damit ein Politikum, das wohl nur Sinn macht, wenn alle AKWs weltweit abgeschaltet werden, doch das wird nicht passieren. Hier spielt auch die Wirtschaft eine Rolle, denn es braucht Alternativen. Immerhin produzieren die Atomkraftwerke mit relativ wenig Rohmaterial sehr viel Strom und dieser muss erst durch eine Alternative bei ähnlicher Wirtschaftlichkeit erzeugt werden.

Wie realistisch ist der Atomausstieg?

Klar ist, dass das Atomkraftwerk sehr viel Strom liefert. Klar ist auch, dass ein Reaktorunfall ganze Landstriche für Jahrzehnte unbrauchbar machen kann - von den vielen Opfern in kurzer Zeit und den Folgen mit Krebs ganz zu schweigen.

Klar ist aber auch, dass die Alternative bedeutet, dass man von irgendwoher Strom oder andere Energieformen bekommen muss. Öl und Gas sind böse, auch Holz problematisch, weil dann der Klimawandel verstärkt wird. Also hat man gleich mehrere Baustellen und mit Windenergie und Sonnenenergie kann man vieles kompensieren, aber mit sehr großem Aufwand.

Da die Menschen aber immer mehr Energie brauchen, steigt der Bedarf sogar noch - nahezu jedes Gerät im Haushalt braucht schon Strom, die großen Computernetzwerke sind auch sehr hungrig. Es scheint also, als ob der Klimawandel die AKWs fördern würde. Und tatsächlich gibt es per 2021 die Idee, neue AKWs zu bauen und zwar Mini-AKWs.

Ist das Mini-AKW die Lösung?

Die Idee vom Mini-AKW besteht darin, dass bei einem Reaktorunfall nicht viel passieren kann und das eigene System etwaige Verstrahlung vermeidet. Dafür wird aber durch den kleineren Reaktor auch nur 1/100 der Energie geliefert, die ein großes AKW bieten kann. Das bedeutet, dass man statt dem großen AKW viele, sehr viele Mini-AKWs brauchen würde, was von der Risikobewertung her schon einmal problematisch ist, von der Bodenversiegelung her ebenso.

Ist das Mini-AKW die Lösung? Jein, es ist eine Idee, aber der wirklich große Wurf wegen vom Risiko des AKW und weg vom Energiemangel nach dem Ausstieg bei Öl, Kohle und Gas ist auch dieses kleine Kraftwerk nicht. Der Atomausstieg bleibt ein großes Thema - ein sehr großes mit noch nicht optimaler Lösung.

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Das Thema Energie ist nicht neu, aber so aktuell wie wohl noch nie zuvor. Das Atomkraftwerk war die Lösung nach dem Zweiten Weltkrieg und ist eine saubere Energieform, aber seit dem Super-GAU in Japan ist der Atomausstieg das große Ziel - mit allerdings dem Problem, dass die Alternativen schwierig sind, zumal der Klimawandel anklopft. Die Heizung ist daher ein wichtiges Energiethema und Heizkosten sparen ist das Ziel der privaten Haushalte, aber auch die richtige Heizform wählen. Die Pelletheizung ist daher beliebt geworden, ist aber nicht der Weisheit letzter Schluss.

Im Zusammenhang mit der Energie gibt es noch ganz andere Probleme und Fallen. Der Stand-by-Verbrauch vieler Haushaltsgeräte ist weit höher, als viele Menschen wissen und auch der Verbrauch alter Geräte ist höher als gut für den Gesamtverbrauch ist. Die Energieverbrauchsstufen zeigen daher beim Einkauf, wie viel Energie überhaupt verbraucht wird und wie sparsam ein Gerät - etwa ein Kühlschrank - sein kann. Auch ein wichtiger Punkt ist der Wirkungsgrad und damit die Aussage, wie viel von der eingesetzten Energie überhaupt genutzt werden kann.

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AtomausstiegArtikel-Thema: Atomausstieg in der Energieversorgung

Beschreibung: Der 🍁 Atomausstieg und seine energiepolitische Bedeutung ist ein hohes ✅ Ziel, das aber nur mit Mühe auch realisiert werden kann.

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