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In den USA wird der nächste US-Präsident (oder die nächste US-Präsidentin, wenn es einmal eine Frau schafft) nach dem Mehrheitswahlrecht ermittelt. Damit unterscheiden sich die USA in ihrem Wahlrecht deutlich den meisten anderen Demokratien.
Wenn in Österreich eine Wahl bestritten wird, dann werden die Parteien nach dem Verhältniswahlrecht mit politischer Verantwortung ausgestattet. Hat man 28 Prozent der Stimmen gewonnen, dann vertritt man die Bevölkerung im Nationalrat auch mit einer entsprechenden Menge an politischen Vertretern. In den USA ist dies vor allem bei der Wahl des US-Präsidenten nicht so.
Dort wählen alle 52 Bundesstaaten ihren Präsidenten, wobei jeder US-Bundesstaat für sich gewertet wird. Es treten üblicherweise ein Kandidat der Republikaner und einer der Demokraten an, manchmal, wenn genügend Unterstützungsstimmen geschafft wurden, tritt auch ein parteiloser Kandidat oder einer der Kleinparteien an, dann aber meist nur in einzelnen Bundesstaaten, weil das Geld für eine Gesamtwahl nicht zur Verfügung steht.
In den Bundesstaaten werden die Stimmen für jeden Kandidaten gezählt und der stimmenstärkste Kandidaten erhält alle Wahlmänner dieses Bundesstaates. Beispiel: ein Kandidat erhält 51 % der Stimmen, dann erhält er alle Wahlmänner. Jeder Bundesstaat steht für eine gewisse Anzahl an Wahlmänner, die sich ihrer Partei verpflichtet haben. Wer mehr Wahlmänner bundesweit erzielt hat, ist der nächste US-Präsident.
Das System ist sehr umstritten, weil bei der ersten Wahl von George W. Bush hatte er insgesamt weniger Stimmen als sein Mitstreiter, wurde aber durch das System trotzdem zum US-Präsidenten gewählt. Das ist im Verhältniswahlrecht, wie es in Europa ausgeführt wird, unmöglich. Möglich ist, dass zwei kleinere Parteien eine Koalition bilden und die stimmenstärkste Partei nicht den Bundeskanzler stellt, aber das sind Ergebnisse nach Verhandlungen. Dass die zweitstärkste Partei automatisch das Anrecht auf den Bundeskanzler hat - das ist nicht möglich.
Die Wahl zum US-Präsidenten ist in vielen Punkten eine ganz andere, als man es in Europa gewohnt ist. Das beginnt beim Mehrheitswahlrecht und mit der Regierungsform, bei der der Präsident auch die Regierung vorgibt, daher ist die Persönlichkeit gewählt und nicht etwa eine Partei, wenngleich die Kandidaten von Parteien unterstützt werden.
Der ganze Wahlkampf läuft auch anders ab. Es geht viel um Spenden zur Finanzierung einer umfassenden Wahlkampagne, die Medien spielen eine viel größere Rolle als in Europa und sowohl die Republikaner als auch die Demokraten haben verschiedene Kandidatinnen und Kandidaten, die gerne für ihre Partei in das Weiße Haus einziehen wollen.
Es braucht also Vorwahlen innerhalb der Partei in jedem Bundesstaat, um herauszufinden, welcher Kandidat am besten ankommt. Dabei spielt der Super Tuesday eine zentrale Rolle, weil traditionell an diesem Tag in mehreren Bundesstaaten gleichzeitig die Vorwahlen stattfinden. Oft weiß man nach diesem Tag schon, wer die Kandidaten sein könnten.
In der Regel weiß man bald, wer vorne liegt, auch wenn es immer wieder Überraschungen geben kann. Letztlich wird bei der Party Convention der Kandidat von jeder Partei bestimmt und dann geht der Wahlkampf erst so richtig los. Obwohl man dann schon viele Auftritte absolviert hatte, gilt es nun für die hoffentlich geeinte Partei den Gegenkandidaten zu besiegen. Es gibt TV-Duelle und jede Menge Umfragen sowie viele Auftritte. Interessant ist, dass die Kandidaten meist nur in den Swing State auftreten, die umkämpft sind.
Letztlich geht es um die Wahlmänner für die Wahl zum Präsidenten. Anders als in Europa steht der Wahltermin stets fest und auch die Angelobung per Amtseid sowie damit auch die gesamte Amtszeit ist bekannt. Vorgezogene Neuwahlen gibt es nicht. Stirbt der Präsident, übernimmt sein Vize.
Der nachstehende Link zeigt die gesamte Aufstellung aller bisherigen Präsidenten der USA.
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