Eine grundsätzliche Herausforderung beim Fahren mit einem Fahrzeug im Straßenverkehr besteht darin, dass man sich schnell bewegt, die Situation sich schnell ändert und man kurzfristig Entscheidungen treffen muss. Ist man mit dem Fahrrad unterwegs, hat man es noch nicht gar so schwer, aber mit 30 km/h in eine Kreuzung einzufahren, kann schon zum Problem werden.
Wenn man mit dem Auto oder Motorrad unterwegs ist und mit 100 km/h fährt, ist die Zeit, die man für die Entscheidung zur Verfügung hat, noch geringer. Hier soll der Orientierungsblick helfen.
Beim Orientierungsblick handelt sich dabei um ein punktuelles Überprüfen der Verkehrssituation, das sowohl beim Fahren durch langgezogene Kurven gefragt ist als auch vor dem Ansetzen zum Überholen. Es wird also die Situation überprüft, auf die man in wenigen Augenblicken treffen wird, sei es der Verlauf der Strecke oder vor dem geplanten Überholen, um dieses sicher durchführen zu können.
Damit man überhaupt überholen kann, muss man wissen, was sich ein Stück vor dem eigenen Fahrzeug abspielt. Gibt es einen Gegenverkehr oder habe ich freie Fahrt? Dabei ist die Geschwindigkeit des Fahrzeuges zu berücksichtigen, das man überholen will, die eigene Geschwindigkeit, die Zeit, die man zum Überholen braucht und natürlich auch die Streckenführung. Der Orientierungsblick richtet sich an einen Punkt weit voraus und signalisiert, ob eine nicht einsehbare Kurve kommt und daher das Überholmanöver viel zu gefährlich ist, zumal man nicht weiß, was sich hinter der Kurve befindet.
Mit diesem Blick überprüft man somit seine Möglichkeiten und hat die Grundlage, um die entsprechende Entscheidung treffen zu können. Dabei sollte die Sicherheit wichtiger sein als ein möglicher Zeitgewinn.
Man spricht deshalb beim Orientierungsblick auch von einem Verfahren, bei dem Blicksprünge vorgenommen werden. Fährt man durch eine Kurve, blickt man an einem Punkt, den man schätzomativ in drei Sekunden erreicht haben wird. So kann man abschätzen, wie die Kurve verläuft und ob man die Richtung justieren muss. Will man überholen, blickt man eher an einen Punkt 20 Sekunden voraus, um den Gegenverkehr zu prüfen.
Der Orientierungsblick bildet mit dem Richtungsblick, bei dem man den Verkehr vor dem eigenen Fahrzeug prüft und dem Pendelblick mit Kontrolle des Querverkehrs links und rechts eine Einheit, die man 3-Blick-Training nennt und die beim Fahrtraining in der Fahrschule oft zum Einsatz kommt.
Somit ist der Orientierungsblick Teil des komplexen Abschätzens, wie die Situation sich darstellt und welche Möglichkeiten man hat. Schätzt man die Situation richtig ein und nimmt auch Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer, dann trägt man aktiv dazu bei, dass der Straßenverkehr sicherer verläuft.
Es gibt viel mehr Begriffe rund um den Straßenverkehr als man meine sollte. Der 3S-Blick und die 3-A-Regel sind aus der Fahrschule durchaus ein Begriff. Auch das 3-Blick-Training kennt man gut, doch manche Begriffe sind nicht so geläufig, obwohl man sie beim Fahren mit Auto oder Motorrad, selbst mit dem Fahrrad durchaus nutzt.
Dazu zählen etwa die Blickmarken für die Orientierung und Entfernung. Der Richtungsblick wird oft durchgeführt, aber namentlich kennt ihn vielleicht nicht jeder. Den Pendelblick lernen schon die Kinder, dann aber eher als "links-rechts-schauen".
Im Straßenverkehr ist der Schulterblick wie auch der Sicherungsblick wichtig. Erfahrungen mit dem Bedrängungsblick hat man auch schon gemacht, auch wenn der Begriff vielleicht nicht so bewusst ist. Eingeschränkte Sicht und Fahren auf Sicht sind hingegen geläufige Definitionen. Und dann gibt es auch den Orientierungsblick.
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