Ein Volksbegehren ist ein direkter Akt der Politik, der vom Volk ausgeht. Allerdings gibt es verschiedene Formen der Politik, wie mit einem Volksbegehren umgegangen wird. In Österreich gibt es keinen direkten Einfluss auf die Gesetzesarbeit der Berufspolitikerinnen und Berufspolitik, was bedeutet, dass eine Million Menschen in Österreich unterschreiben können und dennoch nicht im Sinne des Begehrens gehandelt wird.
Eingeleitet wird ein Volksbegehren durch einen entsprechenden Antrag an das Innenministerium. Grundlage des Antrages ist die Erfordernis von einem Promille der österreichischen Bevölkerung, die eine Unterstützungserklärung abgegeben hat. Das bedeutet, dass aktuell etwas mehr als 8.000 Menschen in Österreich eine solche Erklärung bei ihrer Gemeinde ergo im Gemeindeamt abgeben müssen, damit der Antrag überhaupt bearbeitet und angenommen werden kann.
Was muss im Antrag stehen?
Das österreichische Innenministerium setzt nach positiver Entscheidung die Fristen für das Volksbegehren fest. Dabei wird festgehalten, wann das Volksbegehren beginnt und wann es endet, wobei es sich dabei um eine komplette Woche handelt. In dieser Zeit gilt das Volksbegehren, das bedeutet, dass alle zeichnungsberechtigten Personen ihre Unterschrift in ihrem Gemeindeamt leisten können, um sich dem Volksbegehren anzuschließen. Je mehr Unterschriften zusammengetragen werden, umso mehr Gewicht hat natürlich auch das Volksbegehren und damit steigt die Chance auf eine erfolgreiche Umsetzung.
Eine Garantie dafür gibt es natürlich nicht. Den bisher größten Erfolg erzielte das Volksbegehren vom Mai 1982 gegen das geplante Konferenzzentrum mit über 1,3 Millionen Unterschriften, gefolgt vom Gentechnik-Volksbgehren vom April 1997 mit über 1,2 Millionen Unterschriften.
Wenn das Volksbegehren selbst durchgeführt wurde und die Frist von einer Woche für eine mögliche Unterzeichnung der Bürgerinnen und Bürger abgelaufen ist, wird gezählt, wie viele Unterschriften geleistet wurden. Gibt es 100.000 Unterschriften oder mehr muss das Volksbegehren mit seinem Inhalt im Nationalrat behandelt werden, also auf höchster politischer Ebene hinterfragt und analysiert werden. Häufig sind Volksbegehren von Parteien des Parlaments unterstützt und umso stärker fordert man eine gesetzliche Umsetzung der im Begehren formulierten Veränderungen.
Aber die Tatsache, dass manche Volksbegehren sehr viele Unterstützer fanden und dennoch keine Änderungen nach sich zogen zeigt, dass der Erfolg eines solches Versuchs nicht immer die gewünschten Resultate bringt. Es kann aber auch ein Erfolg sein, wenn man ein Thema in der Gesellschaft stärker in den Fokus bringt, sei es wegen der Genmanipulation bei Lebensmittel oder verschiedener anderer Themen, weil dadurch Diskussionen eingeleitet werden können, die weiterhelfen.
In Österreich selbst hat es schon sehr kontroverse Diskussionen rund um die direkte Demokratie gegeben. Die FPÖ forderte eine Konsequenz aus den Volksbegehren und zwar eine gesetzlich bindende Volksabstimmung ab 250.000 Unterschriften, womit die Volksbegehren ganz klar aufgewertet würden. Nach Eintritt in die Regierung mit der ÖVP unter Kanzler Kurz wurde diese Grenze aber auf 900.000 Unterschriften angehoben. Im Oktober 2018 gab es das Volksbegehren gegen das Rauchen in Lokalen und erreichte knapp über 881.000 Unterschriften und war damit eines der erfolgreichsten überhaupt. Dennoch war es unter 900.000 und damit war die Volksabstimmung nicht möglich. Zwar hätte die Regierung eine Toleranzgrenze als Argument nennen können, aber dem Wunsch wurde nicht Rechnung getragen.
Die nachstehende Liste zeigt, welche Volksbegehren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Österreich gestartet wurden und wie viele Unterschriften gesammelt werden konnten.
Jahr | Thema | Unterschriften |
---|---|---|
2022 | Gegen die Impfpflicht | 242.169 |
2022 | Rücktritt der Bundesregierung | 172.713 |
2022 | Arbeitslosengeld RAUF! | 86.217 |
2022 | Bedingungsloses Grundeinkommen umsetzen! | 168.981 |
2022 | Impfpflichtabstimmung: NEIN respektieren | 246.476 |
2022 | Mental Health Jugendvolksbegehren | 138.131 |
2022 | NEIN zur Impfpflicht | 246.878 |
2022 | Rechtsstaat & Antikorruptionsvolksbegehren | 307.629 |
2022 | Stoppt Lebendtier-Transportqual | 426.938 |
2021 | Tierschutz | 416.229 |
2021 | Impfpflicht: Striktes Nein | 269.391 |
2021 | Impf-Freiheit | 259.250 |
2021 | Ethik für Alle | 159.979 |
2021 | Kauf Regional | 146.295 |
2021 | Notstandshilfe | 79.134 |
2021 | Impfpflicht notfalls ja | 65.729 |
2020 | Klimavolksbegehren | 380.590 |
2020 | Smoke - NEIN | 140.527 |
2020 | Asyl europagerecht umsetzen | 135.087 |
2020 | Euratom Ausstieg | 100.482 |
2020 | Smoke - JA | 33.265 |
2019 | Bedingungsloses Grundeinkommen | 69.939 |
2019 | CETA Volksabstimmung | 28.539 |
2019 | Für verpflichtende Volksabstimmungen | 27.568 |
2018 | Don´t smoke | 881.569 |
2018 | ORF ohne Zwangsgebühren | 320.239 |
2018 | Frauenvolksbegehren | 481.906 |
2017 | Gegen TTIP / CETA | 562.552 |
2015 | EU-Austritt | 261.056 |
2013 | gegen Kirchenprivilegien | 56.673 |
2013 | Demokratie Jetzt! | 69.740 |
2011 | Bildungsinitiative | 383.724 |
2011 | Raus aus EURATOM | 98.678 |
2009 | Stopp dem Postraub | 140.582 |
2006 | Österreich bleib frei! | 258.281 |
2004 | Pensions-Volksbegehren | 627.559 |
2003 | Atomfreies Europa | 131.772 |
2002 | gegen Abfangjäger | 624.807 |
2002 | Sozialstaat Österreich | 717.102 |
2002 | Veto gegen Temelin | 914.973 |
2001 | Bildungsoffensive | 173.594 |
2000 | neue EU-Abstimmung | 193.901 |
1999 | Familien-Volksbegehren | 183.154 |
1997 | Atomfreies Österreich | 248.787 |
1997 | Schilling-Volksbegehren | 253.949 |
1997 | Frauen-Volksbegehren | 644.665 |
1997 | Gentechnik-Volksbegehren | 1.225.790 |
1996 | Neutralitäts-Volksbegehren | 358.156 |
1996 | Tierschutz | 459.096 |
1995 | Pro Motorrad | 75.525 |
1993 | Österreich zuerst | 416.531 |
1991 | Europäischer Wirtschaftsraum | 126.834 |
1989 | Sicherung Rundfunkfreiheit | 109.197 |
1989 | Senkung Klassenschülerzahl | 219.127 |
1987 | Anti-Privilegien-Volksbegehren | 250.697 |
1986 | Anti-Draken | 244.254 |
1985 | gegen Abfangjäger | 121.182 |
1985 | Konrad-Lorenz-Volksbegehren | 353.906 |
1982 | Konferenzzentrum | 1.361.562 |
1980 | Anti-Zwentendorf | 147.016 |
1980 | Pro-Zwentendorf | 421.282 |
1975 | Schutz des menschlichen Lebens | 895.665 |
1969 | Abschaffung 13. Schulstufe | 339.407 |
1969 | 40-Stunden-Woche | 889.659 |
1964 | ORF | 832.353 |
Jahr | Thema | Unterschriften |
---|---|---|
1982 | Konferenzzentrum | 1.361.562 |
1997 | Gentechnik | 1.225.790 |
2002 | Veto gegen Temelin | 914.973 |
1975 | Schutz des menschlichen Lebens | 895.665 |
1969 | 40-Stunden-Woche | 889.659 |
Die Politik ist mit dem Thema Gesellschaft eng verbunden, denn jede politische Entscheidung hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft, mal stärker, mal nur geringfügig. Die Gesellschaft ist dabei auch eine Grundlage der Entscheidungen durch ihre Struktur, denn nicht jeder Mensch hat den gleichen Beruf, nicht jeder hat Geld oder ist arm und so gibt es verschiedene Gesellschaftsschichten. Die Elite ist ein Begriff, der dabei für reiche und sehr gut gebildete Menschen verwendet wird. Häufig wird auch der Mittelstand in den politischen Diskussionen verwendet.
Abseits der politischen Arbeit in den Parteien gibt es auch politische Prozesse, die vom Volks direkt ausgehen oder bei denen das Volk eingebunden ist. Ein Beispiel ist dafür die Bürgerinitiative, um Wünsche als Gruppe durchzusetzen und die Politik entsprechend zu motivieren. Eine andere Möglichkeit ist das Volksbegehren, um politische Entscheidungen in einem bestimmten Thema anzustreben.
Nicht jedes Land hat eine erfreuliche Wirtschaftsentwicklung durchleben können und so gibt es reiche und arme Länder und Länder, die irgendwo dazwischen einzuordnen sind. Lange Zeit hat man die armen Länder als Dritte Welt zusammengefasst. Heute spricht man eher von Entwicklungsländer und das führt zu einem weiteren Begriff, nämlich die Entwicklungshilfe.
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