Man sollte meinen, dass eine Berufsstruktur im Sinne der Volkswirtschaft eine fixe Einheit aus verschiedenen Berufsgruppen ist, die man in Stein meißeln kann. Doch das ist falsch. Alleine das 20. Jahrhundert hat gelehrt, wie schnell sich diese Berufsstruktur verändert und jeden Tag weiter verändern kann.
Unter der Berufsstruktur in der Volkswirtschaftslehre versteht man die Summe aller Berufe und ihrer Quantitäten. Diese sind ständig einer Veränderung unterworfen, weil sie auf den Markt reagieren müssen. Wenn niemand mehr Lederwaren haben möchte, macht es keinen Sinn, wenn genauso viele Leute in der Ledererzeugung tätig sind wie noch vor 20 Jahren.
Tatsächlich hat sich in der Ledererzeugung viel geändert. Natürlich tragen die Menschen auch heute noch gerne Lederjacken, aber der Bedarf an Ledererzeugnissen ist dramatisch zurückgegangen, zudem haben maschinelle Lösungen viele Arbeitsplätze vernichtet. Mit Metallen wird auch weniger gearbeitet als mit modernen Plastikteilen, wodurch beim Blech Arbeitsplätze verloren gegangen sind, während an anderer Stelle neue geschaffen wurden.
Dazu kommt die Verlagerung der Arbeitsplätze und Berufsgruppen weg von der reinen Erzeugung hin zu den Dienstleistungsberufen. Medizinische Berufe, Beratertätigkeiten, Arbeitsleistungen rund um das Internet und ähnliche Aufgaben haben sich in den Vordergrund gespielt. Maschinenparks haben viele Arbeiterinnen und Arbeiter ersetzt.
Gesteuert werden diese zum Teil erheblichen Veränderungen in der Berufsstruktur durch die Kundinnen und Kunden. Je mehr die Nachfrage steigt, umso mehr Menschen braucht man, die das Abdecken der Bedürfnisse ermöglichen. Je mehr die Nachfrage sinkt, umso weniger Menschen finden in dem beobachteten Sektor Arbeit. Dass die IT-Branche zum Beispiel so stark gewachsen ist, ist der Tatsache geschuldet, dass praktisch jeder private Haushalt einen Computer kaufen wollte. Dazu braucht es Einzelteile wie Monitor und Tastatur. Mittlerweile ist das Handy als Smartphone sowie die verschiedenen Formen der Tablet-PC´s und Phablets ein Thema. Dies sind nur ein paar Beispiele für eine sehr starke Verschiebung des Interesses mit nachfolgender Veränderung der Berufswelt innerhalb einer Volkswirtschaft. Und diese Änderungen sind in wenigen Jahrzehnten erfolgt.
Dabei geht es aber auch in Sachen Quantität weiter, denn es gab Jahre mit der Empfehlung, auf keinen Fall eine Lehrerausbildung oder eine Arztausbildung anzustreben. Die Begründung war, dass es an Arbeitsplätzen fehlt. Nur wenige Jahre später gab es einen Mangel in beiden Berufen, ganz besonders aber bei den Lehrerinnen und Lehrern, weshalb pensionierte ehemalige Kolleginnen und Kollegen zurückgeholt werden mussten.
Die Beschäftigung ist ein großes Thema der Volkswirtschaft, weil eine hohe Arbeitslosigkeit auch geringere Umsätze und höhere Sozialkosten bedeutet. Die Vollbeschäftigung ist daher ein Ziel, aber das ist schwer zu erreichen. Ein Thema ist in der Volkswirtschaft die Berufsstruktur und ein anderes die Gastarbeiter mit dem Auftrag, Arbeiten zu verrichten, die Inländer nicht oder nicht zu diesen Bedingungen erfüllen möchten.
Eine Überlegung bei der Beschäftigung ist die Arbeitsteilung, man kann es aber auch übertreiben und das führt dann zur überperfekten Arbeitsteilung und kann des Guten zuviel sein. Ein Ziel ist immer die Spezialisierung und ein immer größerer Diskussionspunkt ist die örtliche Mobilität des Personals, ein problematischer Punkt, aber manchmal eine Notwendigkeit.
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