Im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gibt es drei Berechnungsarten, um die wirtschaftliche Leistung und den Wirtschaftskreislauf hinterfragen zu können. Die wohl bekannteste Berechnungsart ist jene vom Brutto-Inlandsprodukt, das häufig als BIP abgekürzt in den Medien genannt wird.
Das Brutto-Inlandsprodukt wird als Berechnung der Entstehungsseite bezeichnet und fasst die Erträge und Leistungen der drei Sektoren zusammen. Diese Sektoren umfassen den primären Sektor, den sekundären Sektor sowie den tertiären Sektor.
Der Primäre Sektor wird als Urproduktion umschrieben und bezieht sich auf die landwirtschaftlichen Betriebe, die direkt mit der Natur arbeiten sowie Abbauunternehmen von Rohstoffe. Der sekundäre Sektor bezieht sich auf die Verarbeitung der Rohstoffe zu Produkte und der tertiäre Sektor bezieht sich auf die Dienstleistungen wie Beratungsleistungen, Ärzte, IT-Unternehmen und vieles mehr.
Über Jahrhunderte gesehen sieht man eine starke Entwicklung hin zum tertiären Sektor. Zuerst waren die Menschen meist in der Landwirtschaft (primärer Sektor) tätig, dann folgte die Industrialisierung (sekundärer Sektor) und nun entwickeln sich die modernen Staaten zu Dienstleistungsstaaten (tertiärer Sektor). Man kann diese Entwicklung am Arbeitsmarkt ablesen, weil immer mehr Leute als Angestellte tätig sind und nicht mehr als Arbeiter.
Weniger oft genannt ist neben dem Brutto-Inlandsprodukt das Brutto-Nationalprodukt, das BNP abgekürzt wird. Das Brutto-Nationalprodukt bezieht sich zwar auf die gleichen Fakten und Zahlen wie das BIP, unterscheidet sich aber durch eine Korrekturposition, die man als Faktoreinkommen an das/aus dem Ausland bezeichnet.
Die Theorie dahinter geht davon aus, dass ein Gastarbeiter das in Österreich erwirtschaftete Geld nicht in Österreich ausgibt, sondern in die Heimat transferiert. Umgekehrt gibt es Unternehmen im Ausland österreichischer Herkunft, deren Gewinne nach Österreich transferiert werden. Allerdings ist durch die Globalisierung der Korrekturfaktor in seiner Bedeutung zurückgegangen.
Das BIP oder Brutto-Inlandsprodukt ist für den Vergleich der Wirtschaft von großer Bedeutung, denn es wird in der Regel pro Jahr die Gesamtsumme ermittelt und diese lässt sich mit den Vorjahren vergleichen. Das Streben der Nationalstaaten besteht darin, dass BIP stets wachsen zu lassen, wobei eine Wirtschaftskrise den gegenteiligen Effekt verursachen kann. Wachstum ist ein Begriff, der häufig in der Wirtschaftspolitik, aber auch in den Medien genannt wird und sich auf eine Steigerung des BIP bezieht. Das Brutto-Inlandsprodukt kann umso stärker wachsen, je schwächer die Ausgangslage war. Bei einem modernen Industriestaat sind die Wachstumsraten weit geringer als bei den sogenannten Schwellenländern, die auch dank der Globalisierung aufholen können.
Neben der jährlichen Vergleichsvariante wird auch vierteljährlich geprüft, wie sich die Wirtschaft entwickelt hat. Gerade am Beginn einer Krise, aber auch am Ende einer solch negativen Phase kann die vierteljährliche Vergleichsrechnung zeigen, ob man sich schon in der Krise befindet oder ob man aus dieser herauskommt. Die Werte steigen wieder, wenn die Volkswirtschaft die negativen Effekte langsam abschütteln kann und sie sinken, wenn man sich auf direktem Kurs zu einer großen Krise befindet - so geschehen zum Beispiel 2007 in den USA und 2008 in Europa, als die globale Weltwirtschaftskrise um sich griff.
In der Volkswirtschaft gibt es jede Menge Zahlen, aber auch unterschiedliche Überlegungen. Der Gewinn oder Verlust ist ein wichtiger Indikator, aber man sieht das große Ganze - also etwa nicht nur Gewinn auf Kosten von Arbeitsplätze. In der Volkswirtschaft wird mit Begriffen gearbeitet, die auch die breite Masse ohne VWL-Ausbildung kennt wie etwa die roten Zahlen für Schulden oder die schwarzen Zahlen für Guthaben.
Manche Fachbegriffe und Fachabkürzungen kennen auch viele Menschen wie etwa vom BIP als Indikator für die Wirtschaftsleistung. Wissenschaftlich wird über den Mindestpreis und über die Einkommensverteilung sowie das Preisniveau befunden, in der Praxis erfährt man beim Einkaufen die Konsequenzen. Sind die Preise zu hoch, fällt aber auch das Konsumverhalten gebremst aus und diese Reaktionen beschäftigen die Volkswirtschaft besonders.
Ein Nullwachstum ist zum Beispiel keine gute Situation für den Staat, weil dann fehlen Aufträge in den Unternehmen, das ergibt höhere Arbeitslosigkeit und damit auch weniger Geld bei vielen Menschen in der Geldbörse. Auf unternehmerischer Seite ist das Risikokapital und der Erfolg für die finanziellen Überlegungen relevant, im Bankensystem spielt die Zentralbankgeldmenge eine große Rolle.
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