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Was ist die Volkswirtschaftslehre und wie ist sie abzugrenzen? Gar nicht, sagen viele Experten, denn sowohl der Begriff Volkswirtschaftslehre, meist VWL abgekürzt, als auch die Alternative Nationalökonomie sind unglückliche Ausdrücke, denn sie sind beide falsch.
Das hat einen einfachen und praktischen Grund: die Volkswirtschaftslehre wie auch die Nationalökonomie bezieht sich auf Produkte und Dienstleistungen, die von den Menschen in Österreich in Anspruch genommen werden, die aber ihren Ursprung in einem ganz anderen Land haben können. Beispielsweise Fernsehgeräte können in Deutschland oder Japan oder sonst irgendwo hergestellt worden sein, werden aber in Österreich verkauft.
Daher ist die Volkswirtschaftlehre ein Teil der Weltwirtschaft und auch innerhalb der Europäischen Union gilt diese Überlegung. Immerhin spielt es keine Rolle, wo ein Produkt hergestellt wurde, es spielt aber eine Rolle, ob es in Österreich einen Bedarf gibt. Dennoch bleibt die Volkswirtschaftslehre als Begriff erhalten, was auch daran liegt, weil die Definition sich gut von der Betriebswirtschaftslehre trennen lässt. Im Englischen hat man keine solche Probleme, weil "economics" trifft das Thema voll und ganz und ohne Kompromisse.
Die Volkswirtschaftslehre gilt als Teil der Wirtschaftswissenschaften und für Laien klingt sie wie eine Wissenschaft. In Wirklichkeit sind die Erkenntnisse von VWL, wie der gleichnamige Unterrichtsgegenstand in der Ausbildung abgekürzt wird, für jeden einzelnen nützlich, um beim Einkauf die Zusammenhänge besser verstehen zu können.
Wenn man also vor dem Regal steht und Produkt A wählt und Produkt B nicht, hat man eine Handlung gesetzt, die Teil der Volkswirtschaftslehre ist. Dort wird wissenschaftlich hinterfragt, warum es nicht Produkt B sein sollte, ob eine Änderung beim Lohn der Grund ist oder ob die Marktsituation vielleicht der Auslöser war. Man selbst ist sich gar nicht bewusst, dass man eine so komplexe Entscheidung getroffen hat.
Immerhin beschäftigt sich die Volkswirtschaftslehre mit der Mikroökonomie und der Makroökonomie. Ersteres setzt sich mit einzelnen Gütern oder Unternehmen oder Haushalten auseinander. Diese Form der Volkswirtschaftslehre war lange Zeit im Mittelpunkt, gab es doch in Österreich viele Familienbetriebe und war nicht alles so vernetzt wie heute.
Die Makroökonomie hingegen setzt sich mit dem Gesamten auseinander. Um es zu vereinfachen: Makroökonomie ist zum Beispiel die Inflationsrate in Österreich, die gesamte Wirtschaftsleistung, die Steuerwerte für ganz Österreich. Mikroökonomie bedeutet hingegen die Analyse der Preisfindung für ein einzelnes Produkt. Gerne wird hier der Ölpreis genannt, aber es könnte auch jedes andere Produkt sein. Würden alle Produkte beurteilt werden, wäre wieder die Makroökonomie am Zug.
Ein wesentliches Thema der Volkswirtschaftslehre ist der Markt und sein Verhalten. Dabei werden Berechnungen angestellt und mit Formeln die Zusammenhänge erklärt, die im täglichen Leben angetroffen werden können. Wenn die Butter um einen halben Euro teurer wird, wird weniger Butter gekauft - in der Volkswirtschaftslehre gibt es für diesen Zusammenhang von Angebot und Nachfrage Berechnungsmodelle. Damit befasst sich die VWL mit Themen, die täglich gegeben sind, sie formuliert sie nur komplexer.
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