Die Deflation ist das genaue Gegenteil von Inflation und bedeutet ein ständiges Sinken des Preisniveaus. Die Volkswirtschaft ist mit Geld unterversorgt, die Preise sinken, die Haushalte sparen, wo sie nur können und der Umsatz geht stetig zurück. Auch die Reduktion der Warenpreise hilft dabei nur wenig.
Oftmals ist eine Deflation dann gegeben, wenn eine Depression aktiv wirkt. Die Summe der Nachfragen stürzt ab, die Haushalte reduzieren ihre Ausgaben und sparen lieber, um länger mit dem Geld auskommen zu können und die Unternehmen kommen unter Druck, weil die Banken auch bei der Kreditvergabe vorsichtig geworden sind, um nicht unnötig Geld zu verlieren. Damit fehlen Investitionen und die privaten Haushalte werden vorsichtiger.
Als Folge werden immer mehr Menschen arbeitslos, was wiederum ein geringeres Einkommen bedeutet und das Sparverhalten noch intensiviert. Bei länger anhaltender Deflation kann es auch zu politischen Problemen kommen. Sie beginnen mit Massenarbeitslosigkeit und sorgen für soziale Spannungen, Proteste, Demonstrationen und Regierungskrisen.
Ein gerne genanntes Beispiel für eine solche Entwicklung, wenn die Deflation länger anhält ist die Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre. Damals war die Massenarbeitslosigkeit eine Folge der Weltwirtschaftskrise und verschärfte die sozialen Spannungen. Es war dies keine Krisensituation, die in einem Jahr beendet war und die Hoffnungslosigkeit trieb viele Menschen in die Verzweiflung. Günstigere Preise bei Lebensmittel haben gar nicht geholfen.
Es gibt viele Überlegungen zur Deflation, auch im Hinblick darauf, was denn so übel daran ist, wenn die Preise zurückgehen. Dabei sind selbst Ökonomen nicht einer Meinung. Wenn die Butter und die Milch günstiger werden, hilft dies zum Beispiel sozial bedürftigen Menschen, Mindestrentnern oder jungen Familien. Das kann so negativ nicht sein.
Der Haken ist aber gemäß der Argumentation jener, dass günstigere Preise auf breiter Ebene dazu führen, dass sich mittelfristig auch die Gehälter und Löhne reduzieren. Damit haben die Menschen weniger Geld und kaufen weniger ein. Sie sparen also noch mehr, kaufen noch weniger ein und die Preise gehen noch weiter nach unten. Damit bietet sich das Bild einer Negativ-Spirale an, die die Preise und damit die Wirtschaftsleistungen immer weiter reduziert. Diese Sorge sehen viele Ökonomen als sehr große Gefahr für die gesamte Volkswirtschaft eines Landes oder gar eines Wirtschaftssystems.
Das Thema Deflation bestimmte zum Beispiel das erste Halbjahr des Jahres 2014 in der Eurozone. Hier war nicht eine Depression der Grund, sondern die Folge einer solche Wirtschaftssituation. Die Weltwirtschaftskrise aus 2007, die Europa 2008 erreicht hatte, hatte ihre Folgen und es fehlte an Geld und Nachfrage. Zwar war die große Krise vorbei, an den Folgen werkten aber noch viele Nationalstaaten. Die Budgets waren überlastet und die Wirtschaft kam nicht richtig in Gang. Ein Hauptproblem war dabei die große Überschuldung der Staaten, die durch die Krise erst richtig offenbar wurde. Die Folge ist die große Sorge der Deflation, denn dann würde die Wirtschaft eines so großen Wirtschaftssystems langfristig Probleme bekommen.
Gegen eine Deflation kann aber vorgegangen werden, indem man die Nachfrage von Seiten des Staates ankurbelt. Das können Investitionsprogramme sein, um Unternehmen mit Aufträge zu versorgen und Menschen wieder Arbeit zu geben. Dadurch wird wieder ein wenig Rückenwind für die Wirtschaft erzeugt, um die Situation zu stabilisieren. Eine andere Möglichkeit ist eine Steuerreduktion, wodurch die Menschen mehr Geld am Girokonto haben und für Umsatz ergo Gewinn in den Unternehmen sorgen. Der Handel stabilisiert sich, erteilt mehr Aufträge an die Industrie und so kommt das ganze System wieder ein wenig in Schwung. Die Deflation kann man so in den meisten Fällen einbremsen oder gar abdrehen, wunderbar ist die Gesamtlage deshalb aber noch nicht.
Grundlage des Preisvergleichs mit dem Vorjahr ist der Warenkorb samt seiner Unterarten Miniwarenkorb und Mikrowarenkorb, um auf Basis der Zusammenstellungen von Güter und Dienstleistungen die Unterschiede herausarbeiten zu können. Ausgedrückt wird das finale Ergebnis mit Hilfe der Inflationsrate. Es kann auch ein Preisrückgang erfolgt sein, auf Dauer ist das dann die oft befürchtete Deflation.
Gibt es eine Inflation, dann kann man verschiedene Arten unterscheiden. So gibt es die Außeninflation ebenso wie das Gegenteil der Binneninflation als geografische Ursache für die Preissteigerungen. Galoppierende Inflation ist eine schlimme Situation für eine Volkswirtschaft im Vergleich zur meist anzutreffenden schleichenden Inflation. Dann unterscheidet man in der Volkswirtschaft auch die offenen Inflation von der verdeckten Inflation. Weitere Möglichkeiten bestehen mit der Gewinninflation und der Kosteninflation.
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