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Die galoppierende Inflation ist in Krisenländern zu erkennen, denn die Preise steigen in einem solchen Szenario gleich um 6 bis 30 Prozent an und soziale Spannungen sind die Folge. In reichen Industrieländern gibt es hingegen die schleichende Inflation, bei der jedes Jahr die Preise nach oben korrigiert werden, aber auf eine Art und Weise, die leistbar ist.
Bei der schleichenden Inflation erhöhen sich die Preise pro Jahr leicht, aber so, dass sie durch Lohnanpassungen zu keinen sozialen Härten führen können. Das gilt auch für Länder wie Deutschland, Schweiz oder Österreich. Angestrebt wird meist eine Inflationsrate von etwa zwei Prozent im Jahresvergleich, wobei die Inflationsrate aber kaum an diesem Wert alleine festgemacht werden kann. Die Werte reichen von 1,5 bis 2,5 Prozent, wobei ersteres seltener anzutreffen ist, ein Wert über 2,0 % ist durchaus öfter festzustellen. Dabei spielt die Gesellschaft auch eine Rolle, denn man ist vom Erdöl abhängig. Steigt der Ölpreis, dann steigt auch die Inflationsrate.
Im extremsten Fall kann der Ölpreis sogar einen Wert über 4,0 % auslösen - so geschehen im Jahr 2008, als durch einen Ölpreis über 140 Dollar pro Fass der Treibstoff so teuer wurde. Die Transporteure mussten ihre höheren Kosten auch weitergeben und so stiegen auch die Preise für Gemüse, Obst und viele andere Produkte deutlich an. Aber dennoch war eine schleichende Inflationsrate gegeben, weil man wusste, dass bei Sinken des Ölpreises sich die Preissituation wieder stabilisiert.
Die schleichende Inflation ist in vielen reichen Ländern anzutreffen und hat dort neben dem Festmachen der Preissituation und Preisveränderungen noch eine Funktion: denn die Inflationsrate wird als Durchschnittswert für die Lohnverhandlungen des nächsten Jahres herangezogen. Die Arbeitnehmervertreter möchten eine Lohnerhöhung in Höhe der Inflationsrate erreichen, die Unternehmensvertreter möchten natürlich einen geringeren Betrag einräumen. Generell gilt, dass die Abgeltung der Inflationsrate wichtig ist, damit die Menschen sich die gleiche Menge an Produkte für ihr Geld kaufen können, aber ganz ist dies nicht möglich.
Interessant ist auch bei der schleichenden Inflation, wie sich die Preise über 10 oder 20 Jahre verändern, zum Beispiel bei einem Liter Milch oder bei anderen Produkten. Von Jahr zu Jahr ist der Unterschied nicht so groß, bei einer längeren Beobachtungsdauer ist der Unterschied auch bei schleichenden Preisanstiegen enorm.
Grundlage des Preisvergleichs mit dem Vorjahr ist der Warenkorb samt seiner Unterarten Miniwarenkorb und Mikrowarenkorb, um auf Basis der Zusammenstellungen von Güter und Dienstleistungen die Unterschiede herausarbeiten zu können. Ausgedrückt wird das finale Ergebnis mit Hilfe der Inflationsrate. Es kann auch ein Preisrückgang erfolgt sein, auf Dauer ist das dann die oft befürchtete Deflation.
Gibt es eine Inflation, dann kann man verschiedene Arten unterscheiden. So gibt es die Außeninflation ebenso wie das Gegenteil der Binneninflation als geografische Ursache für die Preissteigerungen. Galoppierende Inflation ist eine schlimme Situation für eine Volkswirtschaft im Vergleich zur meist anzutreffenden schleichenden Inflation. Dann unterscheidet man in der Volkswirtschaft auch die offenen Inflation von der verdeckten Inflation. Weitere Möglichkeiten bestehen mit der Gewinninflation und der Kosteninflation.
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