Sie sind hier: Startseite -> Wirtschaft -> Volkswirtschaftslehre -> Laissez faire

Laissez faire als Wirtschaftspolitik

Freie Wirtschaft ohne Staatssteuerung

Mit dem Begriff des laissez faire bringt man das Wirtschaftsmodell des 19. Jahrhunderts in Verbindung, das als freie Wirtschaft bekannt geworden ist. Laissez faire ist französisch und kann mit "lass sie nur machen" übersetzt werden. Und ungefähr so hat die Politik damals auch ausgesehen.

Was bedeutet laissez faire?

Mit laissez faire ist basierend auf Wirtschaftssystemen gemeint, dass der Staat sich in die wirtschaftlichen Vorgänge nicht einmischt. Er steuert nicht mit Abgaben und Vorgaben, weil man im 19. Jahrhundert der Ansicht war, dass durch die automatischen Mechanismen der Wirtschaft und der Verknüpfung von Angebot und Nachfrage das beste Ergebnis für den einzelnen Menschen erreicht werden kann.

So hat man die Wirtschaft machen lassen ergo die Unternehmen, die sich aber bald zusammenschlossen. Als Folge kam es zum Kampf der Großen gegen die Kleinen, wobei die Kleinen schnell erkennen mussten, dass sie keine Überlebenschancen haben. Da der Staat alle hat machen lassen, gab es auch keine Unterstützung. Es gab damit keinen Plan B und für die Wirtschaft war damit die große Konkurrenz erledigt und das wirkte sich nachhaltig aus und nicht gerade positiv.

Das betraf auch die sozial bedürftigen Menschen und so stolperte die freie Wirtschaft bald in ein Chaos durch viele Arbeitskämpfe. Die Großunternehmen hielten Produkte zurück, um durch Knappheit die Preise hoch zu halten und den Gewinn zu maximieren. Die kleinen Leute hatten das Geld dafür gar nicht und die Unzufriedenheit stieg stark an.

Laissez faire führte zur sozialen Marktwirtschaft

Es ist also keine Überraschung, dass man im 20. Jahrhundert zur sozialen Marktwirtschaft gewechselt hat, in der der Staat die Wirtschaft zwar weiterhin motiviert, aktiv zu agieren, aber in der gewisse Grundregeln vorgegeben werden und soziale schwach positionierte Menschen unterstützt werden, zum Beispiel behinderte Menschen, Arbeitslose oder junge Familien.

Allerdings ist das nicht in allen Ländern so und bezogen auf die Volkswirtschaft, aber auch auf die Betrachtung der Wirtschaftspolitik allgemein gibt es Länder mit sehr starkem Sozialsystem, um sozial gefährdete Menschen zu unterstützen wie Deutschland oder Österreich und Länder, in denen das Sozialsystem nicht so intensiv ausgearbeitet ist und man die Wirtschaft eher machen lässt wie in den USA oder auch in Großbritannien.

Laissez faire und Börse

Ein heikles Thema ist dabei auch der Umgang mit der Börse. In den USA lehnte man jahrelang und jahrzehntelang jede Einmischung in die Börse von politischer Seite ab, weil dies die Wirtschaft bremsen könnte. Tatsächlich zeigte die globale Wirtschaftskrise ab 2007, dass die Börse der Anfang vom Übel war und eine Kontrolle nötig wäre. "Lass sie nur machen" ging völlig schief, betraf aber auch Großbanken in Europa und andere Investoren, sodass es kein rein US-Problem war. Aber gegen die Kontrolle und Einflussnahme wird weiterhin argumentiert. Es zeigt also, dass es nur bedingt richtig ist, wenn man das Prinzip von Laissez faire auf das 19. Jahrhundert reduziert.

Lesen Sie auch

Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geben vor, wie erfolgreich sie sein kann. Die freie Wirtschaft oder auch das System laissez faire ist ein Wirtschaftssystem, bei dem sich der Markt selbst reguliert. Das "laissez faire" heißt übersetzt, dass man sie nur machen lassen soll und der Staat greift gar nicht ein.

Der nächste Ansatz ist die soziale Marktwirtschaft mit auch vielen Freiheiten, aber doch einigen Eingriffen des Staates etwa beim Preis für Grundnahrungsmittel oder bei den Mietpreisen, damit auch arme Haushalte ihr Leben finanzieren können. Der dritte Ansatz ist die Planwirtschaft am Beispiel der ehemaligen UdSSR mit völliger Kontrolle des Staates, wobei man sehen konnte, dass das System auf Dauer nicht haltbar ist.

Und dann gibt es auch Zwischenlösungen. Dritter Weg ist die Bezeichnung für eine Verknüpfung der sozialen Marktwirtschaft einerseits und der Planwirtschaft andererseits. Also handelt es sich um eine leichte Öffnung bei noch immer sehr starker Kontrolle durch den Staat. Bestes Beispiel dafür ist China.

Themenseiten

Diesen Artikel teilen

Infos zum Artikel

Laissez faire WirtschaftspolitikArtikel-Thema: Laissez faire als Wirtschaftspolitik

Beschreibung: Das Prinzip des 📊 laissez faire ist die Grundlage der freien Wirtschaft ohne ✅ Eingriffe des Staates mit Vorteilen, aber auch großen Nachteilen.

Kategorien

Freizeit
Veranstaltungen
Unterhaltung
Freizeit/Urlaub
Hobbys

Leben und Alltag
Auto / Verkehr
Wetter / Natur
Lebensmittel
Bauernmarkt
Gartenlexikon
Wohnlexikon
Modelexikon

Wirtschaft und Gesellschaft
Wirtschaft
Politik/Bildung