Der Mindestpreis ist eine widersprüchliche Funktion in der Volkswirtschaft. Einerseits schützt er Hersteller, damit sie einen bestimmten Preis garantiert halten können, mit dem sie kalkulieren können und andererseits strebt man eine Preispolitik an, bei der der Markt den Preis bestimmt.
Als Mindestpreis wird eine Preisfestlegung bezeichnet, unter der nicht verkauft werden darf oder kann. Das hat den Sinn, dass die Kosten für die Herstellung und die Arbeitsleistung auf jeden Fall hereingespielt werden können. Besonders beim Milchpreis ist die Festlegung gegeben, aber dabei gibt es ein Problem. Denn wenn der Preis für Großbauern passt, die mit Masse kalkulieren können, passt er noch lange nicht für den kleinen Bauern und damit hat man zwar eine Fixierung des Preises, aber nicht den Bedarf aller Betroffenen erfüllt.
So gibt es in der Europäischen Union das Bestreben und die Grundsätze, Mindestpreise zu unterbinden, um den freien Markt sicherzustellen. Dem widerspricht aber die Agrarpolitik, im Rahmen derer Mindestpreise festgesetzt werden, beispielsweise wird der Preis für Milchprodukte und andere landwirtschaftliche Waren festgesetzt, damit die Bauern ein Fixum an Geld mit ihrer Arbeit verdienen können.
Aktuelle, zum Teil heftige Diskussionen zeigen aber, dass die Politik des Mindestpreises auch keine befriedigende Lösung bringt. Die Milchbauern haben in einigen Protestaktionen provokativ die produzierte Milch weggeschüttet, um zu zeigen, dass sie mit dem Milchpreis keinesfalls das Auslangen finden können.
Ihnen selbst hat das Wegschütten sehr weh getan und das zeigt einfach die Schwierigkeiten in der modernen Preisfindung, weil Großanbieter den Preis immer mehr drücken und für den kleinen Landwirt nicht mehr genug Ertrag verbleibt, um finanziell gesichert leben zu können. Das Bauernsterben in vielen Ländern und Regionen ist eine Folge davon und das kann für die Volkswirtschaft auch nicht die Lösung sein, aber ein Kompromiss ist nicht in Sicht.
Der Mindestpreis entsteht auch abseits der Politik durch Kartellbildungen, was zwar verboten ist, aber doch immer wieder in der Praxis Fakt ist. Dabei schließen sich große Unternehmen zusammen, um den Preis zu bestimmen und den Gewinn zu schützen. Dass damit auch kleine Unternehmen oder im Fall des Beispiels kleine Bauern keine Chance mehr haben, wird durchaus auch bewusst in Kauf genommen.
In der Volkswirtschaft gibt es jede Menge Zahlen, aber auch unterschiedliche Überlegungen. Der Gewinn oder Verlust ist ein wichtiger Indikator, aber man sieht das große Ganze - also etwa nicht nur Gewinn auf Kosten von Arbeitsplätze. In der Volkswirtschaft wird mit Begriffen gearbeitet, die auch die breite Masse ohne VWL-Ausbildung kennt wie etwa die roten Zahlen für Schulden oder die schwarzen Zahlen für Guthaben.
Manche Fachbegriffe und Fachabkürzungen kennen auch viele Menschen wie etwa vom BIP als Indikator für die Wirtschaftsleistung. Wissenschaftlich wird über den Mindestpreis und über die Einkommensverteilung sowie das Preisniveau befunden, in der Praxis erfährt man beim Einkaufen die Konsequenzen. Sind die Preise zu hoch, fällt aber auch das Konsumverhalten gebremst aus und diese Reaktionen beschäftigen die Volkswirtschaft besonders.
Ein Nullwachstum ist zum Beispiel keine gute Situation für den Staat, weil dann fehlen Aufträge in den Unternehmen, das ergibt höhere Arbeitslosigkeit und damit auch weniger Geld bei vielen Menschen in der Geldbörse. Auf unternehmerischer Seite ist das Risikokapital und der Erfolg für die finanziellen Überlegungen relevant, im Bankensystem spielt die Zentralbankgeldmenge eine große Rolle.
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