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Oligopol und die Auswirkungen am Markt

Wenige stehen vielen gegenüber

Die Art der vorliegenden Marktform hängt von der Anzahl der Anbieter der Produkte und Dienstleistungen ebenso ab wie von der Anzahl der Nachfrager, also der potentiellen Kunden. Dabei gibt es auch wechselseitige Änderungen, weshalb es mal viele, mal wenige Anbieter oder Nachfrager geben kann.

Was ist das Oligopol?

Stehen viele Anbieter wenigen Nachfragern gegenüber oder umgekehrt wenige Anbieter vielen Nachfragern, dann spricht man von einem Oligopol. Ein Oligopol kann zum Beispiel ein Nachfrageoligopol sein, das dann erreicht wird, wenn wenige Nachfrager vielen Anbietern gegenüberstehen. Die Anbieter haben starke Konkurrenz und die Nachfrager sind daher sehr begehrt und können beim Preis aus einer stärkeren Position verhandeln. Allerdings wissen die Kunden das oftmals nicht.

Umgekehrt gibt es das Angebotsoligopol, bei dem wenige Anbieter vielen Nachfragern gegenüberstehen. Hier können die Anbieter aus einer stärkeren Position den Preis bestimmen, wobei sich bei dieser Marktform oft zeigt, dass die Reaktion eines Anbieters eine sofortige Reaktion der Konkurrenten nach sich zieht.

Praktisches Beispiel

Beim Treibstoff gibt es nur wenige Marken und wenn ein Anbieter bei seinen Tankstellen den Treibstoffpreis reduziert, ziehen die anderen Anbieter nach, obwohl von der Marktform her die Anbieter eine gemütliche Situation hätten, denn alle Autofahrerinnen und Autofahrer brauchen den Treibstoff.

Eine interessante Variante des Oligopol ist das bilaterale Oligopol. Das ist dann der Fall, wenn es wenige Nachfrager, aber auch wenige Anbieter gibt. Auch in dieser Marktform stehen viele Möglichkeiten zum Verhandeln zur Verfügung, die Auswahl des Anbieters ist für den Nachfrager aber begrenzt, er ist in einer leicht besseren Situation, denn der Anbieter muss um die ohnehin geringere Zahl von Nachfragern kämpfen und hat weniger Spielraum.

Auswirkungen des Oligopols auf den Markt

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis und damit auch das Angebot. Wenn man einen beliebig hohen Preis verlangen kann, dann ist die Motivation höher, viele Produkte anzubieten und umgekehrt sinkt die Angebotsmenge, wenn der Preis sinkt. Denn damit würde auch der Gewinn sinken. Auf der anderen Seite des Marktes befinden sich die Kundinnen und Kunden, die ebenfalls ihre Entscheidungen aufgrund des Angebots treffen.

Wenn nun auf einer Seite wenige Anbieter oder Nachfrager vorhanden sind, verändert dies die Möglichkeiten. Wenn es wenige Kundinnen und Kunden gibt, muss man versuchen, diese an Land zu ziehen. Dadurch reduziert sich der Preis, um attraktiver zu werden. Hat man hingegen endlos viele Kundinnen und Kunden als Zielgruppe, kann man beim Preis durchaus auch ein höheres Niveau anstreben. Kauft A nicht ein, dann vielleicht B.

Daher verändert das Oligopol als Umschreibung für solche Marktsituationen das Marktverhalten und die Entscheidungen der Unternehmen als Anbieter und der Kunden als Nachfrage nachhaltig. Die Marktsituation kann sich natürlich auch schnell ändern. Ein Oligopol kann zum Beispiel entstehen, wenn ein tolles neues Produkt auf den Markt gebracht wurde, das nur ein paar Anbieter haben. Schnell gibt es aber Nachbauten und prompt hat man auch mehr Anbieter zum Auswählen. Umgekehrt kann aus wenigen Kunden schnell ein Trend werden, wenn alle Leute das neue Produkt haben wollen.

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Vollkommener Wettbewerb ist ein Begriff in der Volkswirtschaft als Ziel für den Markt. Es gibt sehr viele Kunden als Nachfrager und sehr viele Verkäufer als Anbieter, sodass beide Seiten aus dem vollen schöpfen können. Ist man mit einem Anbieter nicht zufrieden, hat man viele weitere zur Auswahl und kauft ein Kunde nicht ein, dann kaufen halt andere ein - es ist genug für alle da. Doch diese perfekte Situation gibt es kaum am Markt. Es gibt aber viele weitere Marktformen.

Dabei unterscheidet man das Monopol vom Oligopol. Beim Monopol gibt es nur einen Anbieter oder extrem wenige wie etwa bei Strom oder Treibstoff, beim Oligopol gibt es einige wenige Anbieter oder auch Käufer. In beiden Situationen (eigentlich vier, weil auf beiden Seiten von Anbieter und Nachfrage ist dies möglich) kann man eine sehr schwache oder starke Position vorfinden, wobei man das nicht immer wissen muss.

Die verschiedenen Situationen werden auch entsprechend definiert und stellen Untergliederungen dar. Beim Monopol gibt es daher das Angebotsmonopol und als Gegenteil das Nachfragemonopol. Es kann auch ein beschränktes Angebotsmonopol oder ein bilaterales Monopol bestehen. Beim Oligopol kennt man auch das Angebotsoligopol und das Nachfrageoligopol sowie das bilaterales Oligopol.

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Oligopol beim WettbewerbArtikel-Thema: Oligopol und die Auswirkungen am Markt

Beschreibung: Ein 📊 Oligopol ist am Markt dann gegeben, wenn es auf einer Seite ✅ wenige Anbieter oder Nachfrager gibt.

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