Österreich ist ein gutes Beispiel für ein traditionelles Land, wenn es um das Anlegen von Geld geht. Bevor Frau Maier ihr Geld in Aktien investiert, legt sie es auf ein Sparbuch, selbst wenn dieses wenig Zinsen bringen wird. Aber sie ist es so gewöhnt und warum sollte sich daran etwas ändern, zumal sie nichts riskieren möchte und alleine der Begriff Risikokapital schreckt ab.
Mit dem Begriff Risikokapital fasst man die Gelder zusammen, die in Aktien und Investmentfonds angelegt werden. Da es sich hierbei um Anteile von Unternehmen handelt, spricht man auch gerne vom Beteiligungskapital. Österreich ist eines jener Länder, in denen das Risikokapital keine große Vergangenheit aufweist.
Um das zu ändern, wurde nicht nur die Wiener Börse geschaffen, die motivieren soll, sein Geld als Risikokapital anzulegen, sondern es gibt jedes Jahr viele Aktivitäten, um die Menschen genauer zu informieren. Letztlich ist das Beteiligungskapital Geld, mit dem die Unternehmen arbeiten können und wodurch diese finanziell gestärkt werden. Die Idee dahinter ist jene, dass österreichische Unternehmen mehr Geld zur Verfügung haben und sich international besser behaupten können. Seit der Gründung der Wiener Börse und Neuerungen in den 1980er-Jahren hat sich der Zugang zur Börse auch bei Frau Österreicherin und Herrn Österreicher verstärkt, doch die Skepsis bleibt.
Zudem hat die Spekulation um sich gegriffen. Die Idee des Risikokapitals sah vor, dass man sein Geld bei einer Firma in Aktien anlegt und dort belässt, doch der Trend geht dazu, dass man je nach Gewinnaussichten seine Strategie ändert. Gibt es Probleme im Finanzsektor, werden umgehend die Aktien der Banken verkauft und die Bank verliert an Wert, auch wenn es bei einem bestimmten Bankunternehmen gar keine Probleme gibt.
Die Wirtschaftskrise der Jahre 2007 und 2008, die von einer Finanzkrise an den Börsen ausgegangen war, hat das Vertrauen in das Risikokapital auch nicht gerade gestärkt. Dennoch ist der Trend nicht aufzuhalten, denn die Alternative sind Sparbücher, die nur noch minimale Zinsen bieten. Vor allem Investmentfonds haben auch die privaten Haushalte erreicht, die Geld in den Fonds mit guter Streuung anlegen, um mehr Profit zu erreichen. Damit ist es weiterhin Risikokapital, aber mit reduziertem Risiko im Gegensatz zur einzelnen Aktie.
Das Risikokapital ist volkswirtschaftlich ein Thema, denn je mehr Geld für die Unternehmen zur Verfügung steht, umso mehr Investitionen können getätigt, umso mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Daher sind Roadshows der Wiener Börse nicht nur Eigenwerbung, sondern haben auch volkswirtschaftlich einen wesentlichen Nutzen.
In der Volkswirtschaft gibt es jede Menge Zahlen, aber auch unterschiedliche Überlegungen. Der Gewinn oder Verlust ist ein wichtiger Indikator, aber man sieht das große Ganze - also etwa nicht nur Gewinn auf Kosten von Arbeitsplätze. In der Volkswirtschaft wird mit Begriffen gearbeitet, die auch die breite Masse ohne VWL-Ausbildung kennt wie etwa die roten Zahlen für Schulden oder die schwarzen Zahlen für Guthaben.
Manche Fachbegriffe und Fachabkürzungen kennen auch viele Menschen wie etwa vom BIP als Indikator für die Wirtschaftsleistung. Wissenschaftlich wird über den Mindestpreis und über die Einkommensverteilung sowie das Preisniveau befunden, in der Praxis erfährt man beim Einkaufen die Konsequenzen. Sind die Preise zu hoch, fällt aber auch das Konsumverhalten gebremst aus und diese Reaktionen beschäftigen die Volkswirtschaft besonders.
Ein Nullwachstum ist zum Beispiel keine gute Situation für den Staat, weil dann fehlen Aufträge in den Unternehmen, das ergibt höhere Arbeitslosigkeit und damit auch weniger Geld bei vielen Menschen in der Geldbörse. Auf unternehmerischer Seite ist das Risikokapital und der Erfolg für die finanziellen Überlegungen relevant, im Bankensystem spielt die Zentralbankgeldmenge eine große Rolle.
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