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Die Freie Wirtschaft, wie sie im 19. Jahrhundert eingesetzt wurde, wurde im 20. Jahrhundert durch die soziale Marktwirtschaft ersetzt. Dieses Wirtschaftssystem bietet den Unternehmen immerhin noch viele Freiheiten, doch der Staat schaut nicht mehr zu - er steuert vielmehr und federt soziale Härten ab.
Ein wesentlicher Faktor der sozialen Marktwirtschaft ist die Regulierung der Preise. Es wird darauf geachtet, dass wichtige Lebensmittel auch für Menschen mit geringem Einkommen leistbar bleiben wie Milch und Brot. Unlauterer Wettbewerb wird überprüft und verboten, Wucherpreise können zwar auch entstehen, werden aber schnell angeprangert und abgeschafft. Damit gibt es zwar den freien Markt, aber er hat seine Rahmenbedingungen, die die Möglichkeiten des Wirtschaftens reduzieren können.
Das Ziel ist die Maximierung des Sozialproduktes. Die Preise klettern nicht in astronomische Höhen und damit können sich mehr Menschen die Güter leisten, was die Wirtschaft wiederum fördert. Es gibt unterschiedliche Qualitäten bei den Gütern und damit eine große Auswahl, die durch die Nachfrage gesteuert wird.
Unlauterer Wettbewerb und Wucherpreise sind verboten und werden verhindert. Die sozial schwachen Menschen wie Behinderte, Arbeitslose, kranke Menschen oder Mindestpensionisten werden unterstützt.
Ein großer Nachteil der sozialen Marktwirtschaft ist das Unterwerfen der Wirtschaft in puncto Zyklen. Durch den Eingriff und die Steuerung des Staates kommt es zu verschiedenen Phasen der Wirtschaftsentwicklung, die eingedämmt oder gefördert werden. Es entscheidet dann nicht nur die Wirtschaft mit Angebot und Nachfrage, sondern auch, was der Staat augenblicklich will.
Ein zu starkes Sozialsystem ist nicht nur teuer, es reduziert auch die Wirtschaftsentwicklung des Einzelnen. Wenn man sich blind auf den Staat verlassen kann, fehlt mitunter die Motivation, selbst aktiv zu werden.
Regulierungen bei den Preisen werden sehr moderat angewandt, um den Markt nicht zu stark auszubremsen. Gerade bei wesentlichen Gütern und Angeboten werden die Preise geprüft, teilweise auch reguliert. Dazu zählen Milch, Brot und andere Grundnahrungsmittel oder auch Preisfestsetzungen im Zusammenhang mit Wohnungsmieten, wobei es verschiedene Konzepte gibt, wie die Preise sich verändern dürfen. Häufig wird die Inflationsrate als Kriterium herangezogen, zum Beispiel darf die Miete in der Höhe der Inflationsrate ansteigen. Das kann bei aller Regulierung aber auch nach hinten losgehen, weil es durch verschiedene Marktsituationen zu einer deutlichen Verschärfung der Situation kommt.
Ein Beispiel war das Jahr 2008, als der Ölpreis erstmals in seiner Geschichte mehr als 140 US-Dollar pro Fass betragen hatte. Damit wurden auch Lebensmittel sehr teuer und die Inflationsrate stieg auf über vier Prozent. Wenn die Mieten im gleichen Ausmaß angestiegen wären, hätte es viele soziale Härten gegeben, deshalb hat man die Regel außer Kraft gesetzt und einen niedrigeren Wert angesetzt.
Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geben vor, wie erfolgreich sie sein kann. Die freie Wirtschaft oder auch das System laissez faire ist ein Wirtschaftssystem, bei dem sich der Markt selbst reguliert. Das "laissez faire" heißt übersetzt, dass man sie nur machen lassen soll und der Staat greift gar nicht ein.
Der nächste Ansatz ist die soziale Marktwirtschaft mit auch vielen Freiheiten, aber doch einigen Eingriffen des Staates etwa beim Preis für Grundnahrungsmittel oder bei den Mietpreisen, damit auch arme Haushalte ihr Leben finanzieren können. Der dritte Ansatz ist die Planwirtschaft am Beispiel der ehemaligen UdSSR mit völliger Kontrolle des Staates, wobei man sehen konnte, dass das System auf Dauer nicht haltbar ist.
Und dann gibt es auch Zwischenlösungen. Dritter Weg ist die Bezeichnung für eine Verknüpfung der sozialen Marktwirtschaft einerseits und der Planwirtschaft andererseits. Also handelt es sich um eine leichte Öffnung bei noch immer sehr starker Kontrolle durch den Staat. Bestes Beispiel dafür ist China.
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