Wandern war seit jeher eine beliebte Tätigkeit der Menschen. Früher war es Mittel zum Zweck, weil die Transportmöglichkeiten der Gegenwart noch nicht existiert haben, heute wandert man, um sich in der Natur frei bewegen zu können und den Alltag zu vergessen.
Das Wandern ist das Bestreben eines Fußweges in der freien Natur von der Bergtour bis zum gemütlichen längeren Spaziergang im Flachland und an sich eine Freizeitbetätigung, die auch als Freizeitsport bezeichnet werden kann, wenn es lange Touren sind, die man durchwandert. Doch Wandern ist zuletzt wieder stärker in den Fokus des Tourismus gerückt, selbst junge Leute wollen dem Stadtleben und auch dem Stress der Discos in den Urlaubszentren entgehen und wenden sich wieder öfter dem Wandern zu.
Daraus folgt fast logischerweise, dass Wandern auch bei der Urlaubsplanung eine stärkere Rolle spielt. Da für das Wandern keine extrem teure Ausrüstung benötigt wird und - abgesehen von hochalpinen Steigen - das Wandern auch sehr familienfreundlich ist, hat das Interesse am Wanderurlaub deutlich zugenommen. Das bedeutet, dass man von einem längeren Spaziergang mit den kleinen Kindern bis zu einer Route von acht Stunden am Tag unterschiedlichste Möglichkeiten vom Flachland bis zum alpinen Gelände vorfinden kann.
Der Wanderurlaub kann dabei in zweierlei Hinsicht genossen werden. Der klassische Fall ist dann gegeben, wenn man sich fix an einem Ort einrichtet und vom Hotel oder dem Gästezimmer aus die Wanderungen in Angriff nimmt. So kann jeden Tag eine andere Route, möglicherweise in Kombination mit dem Besuch umliegender Gemeinden, Sehenswürdigkeiten oder Freizeitparks, ausprobiert werden.
Die Alternative ist der Wanderurlaub, bei dem keine fixe Buchung eines Gästezimmers gewählt wird. Stattdessen wird eine Wanderroute, die über mehrere Stationen führt, ausgesucht. Meistens in der Gruppe, wird der Weg Tag für Tag durchwandert, wobei die Route vom Veranstalter oder der Gruppe selbst so geplant ist, dass jeden Abend eine angenehme Unterkunft aufgesucht werden kann.
Es gibt aber auch die dritte Variante, bei der der Wanderurlaub völlig ungeplant abläuft. Mit dem Zug oder mit dem Auto wird in das gewünschte Wandergebiet gefahren und ein paar Wanderungen je nach Lust und Laune absolviert. Wenn man mehr Abwechslung will, fährt man einfach in das nächste Gebiet und wandert dort weiter. Auf diese Weise sind früher viele junge Leute durch Europa getourt, damals, um Städte kennenzulernen, heute nützt man diese Flexibilität, um spontan seine Wanderungen und Zielgebiete festzulegen.
Das geht natürlich nicht mit einer Familie, vor allem mit kleinen Kinder, bei denen mehr Planung vonnöten ist. Auch eine große Gruppe wird diese Form des Wanderurlaubes aus reinen Koordinationsgründen nicht durchführen können. Aber zu zweit oder zu dritt ist diese Urlaubsmethode durchaus denkbar.
Dass Wandern wieder zum Thema wurde, ist keine Überraschung. Zwar war Wandern und der Wanderurlaub immer ein wichtiger Beitrag zum Gesamtkonsum von Urlaub, aber heute ist man oftmals in der Großstadt ohne Grün, ohne Wälder und sehnt sich nach der Natur. Dieser Bedarf wird mit dem Wandern optimal abgedeckt, weil jeder mit seiner Geschwindigkeit die Natur erleben kann. Der eine marschiert mit großen Schritten und schneller als die Zeitvorgabe zum Ziel und macht einen Sport aus der Wanderung, der andere fotografiert jeden dritten Zentimeter und braucht die dreifache Zeit - jeder hat dabei das Erlebnis, das er sich wünscht, weil es niemanden gibt, der hier den Takt vorgibt. Und die Natur hat viel zu bieten. Selbst erwachsene Leute aus der Stadt bleiben beeindruckt stehen, wenn sie selten erlebtes Wild am Waldesrand entdecken kann.
Wie man seinen Urlaub verbringen möchte, definiert jeder anders, obwohl vieles sich überschneidet. Ein Abenteuerurlaub ist etwa auch ein Aktivurlaub und kann sich sehr unterscheiden. Für eine Familie kann der Urlaub mittels Zelt im Sinne von Camping ein Abenteuer sein, andere brauchen einen Tauch-Urlaub für das Abenteuer.
Es gibt aber auch allgemeinere Begriffe rund um den Urlaub. Der Massentourismus ist ein negativ besetzter Begriff, der immer mehr zum Problem wird, weil es für die Menschen vor Ort schon zu viel wird - in Venedig zum Beispiel. Auch für die Natur wird die Masse an Gästen zum Problem, sodass der Ansatz verändert wurde, Stichwort Sanfter Tourismus.
Viele Urlaubsdefinitionen verraten das Ziel wie etwa Eventreisen für Veranstaltungen vom Konzert bis zu Festivals oder der Kulturtourismus für Museen und Theater, eine Überschneidung mit dem Städtetourismus. Es gibt auch Sonderformen wie den Medizintourismus für günstige medizinische Handlungen oder den Grenztourismus für günstiges Tanken und/oder Einkaufen. Und dann gibt es auch den Sensationstourismus bei Vulkanausbruch oder Hochwasser nach dem Motto "Gemma Hochwasser schaun".
Andere Motivationen können der Winterurlaub oder auch Skiurlaub sein, wobei Winterurlaub besser passt, da längst auch mit dem Board oder mit Langlaufskier bei Skitouren der Wintersport gelebt wird. Neuere Begriffe sind der Ökotourismus und der Offline-Urlaub, ein Klassiker bleibt hingegen der Strandurlaub mit Sonne, Sand und Strand. Eine Expedition ist hingegen eher selten gewählt.
Die Familien werden im Tourismus besonders angesprochen, doch den typischen Familienurlaub gibt es nicht. Manche Campen mit Wohnwagen, manche haben All Inclusive im Massentourismus-Feriendorf gewählt und andere unternehmen einen Wanderurlaub mit vielen Naturerlebnissen, wobei Camping und Wandern eine Einheit sein können, ein Wanderhotel ist aber auch eine oft gewählte Ausgangsbasis.
Und dann gibt es noch die Verbindung von Urlaub, Reise und Bildung. Bei der Maturareise feiert man das Ende der Schule, bei der Sprachreise sucht man hingegen Länder auf, um die Sprache vor Ort leichter erlernen zu können.
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