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Für die einen ist es Gaudium, für die anderen eine seriöse Wissenschaft und die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte dieser beiden Extreme. Gemeint sind die Bauernregeln, die nicht mit wissenschaftlichen Wetterstationen arbeiten, sondern die sich durch die Menschen, die in der Landwirtschaft arbeiten, entwickeln haben. Die Frage ist, wie ernst man die Bauernregeln nehmen darf.
Der Bauer steht ständig unter dem Einfluss des Wetters. Ist das Wetter günstig, gibt es eine reiche Ernte, ist es nicht so günstig, gibt es Ernteeinbußen oder sogar ein Desaster, wenn durch Unwetter große Teile des Ernteertrages vernichtet werden. Der Bauer ist aber immer im Freien unterwegs und arbeitet sozusagen mit der Natur. Auf diese Weise erlebt er wiederholt Ereignisse des Wetters und Zusammenhänge, die man sich merkt.
Dadurch haben die Bauern ein besonderes Gespür für das Wetter und es werden Jahr für Jahr Erfahrungen gesammelt, wie sich das Wetter entwickeln könnte, wenn an einem Tag X das Wetter Y ist. Diese Erfahrungen wurden immer öfter zu den Bauernregeln, also zu zum Teil witzigen Sprüchen, die eine Verbindung zwischen einer Wettersituation an einem bestimmten Tag und der weiteren Wetterentwicklung herstellen.
Dabei werden auch langfristige Prognosen abgegeben. Wenn am Tag X Regen einsetzt, kann das ein halbes Jahr später bedeuten, dass die Ernte eher mäßig ausfallen wird. Gibt es am Tag Y sehr warmes Wetter, dann bleibt das für mehrere Wochen erhalten. Es wird also eine Verbindung zwischen dem Wetter am Tag X und späteren Monaten ebenso hergestellt wie auch über die mögliche Ernte. Viele Bauern haben sich aufgeschrieben, wie das Wetter dann und wann war und was bei der Ernte herauskam und haben das mit anderen verglichen und so entstanden einige zum Teil sogar sehr bekannte Bauernregeln und auch die Lostage.
Die Lostage sind dabei bestimmte Tage im Kalender, die jedes Jahr gleich sind und auch das Wetter vorhersagen.
Ein Beispiel: "Regnet es am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag."
Der Siebenschläfertag ist ein solcher Lostag im Juni und diese Bauernregel besagt, dass das Wetter, das am Siebenschläfertag aktiv ist, auch in den nächsten Wochen erhalten bleibt. Tatsächlich zeigt die Statistik, dass diese Bauernregel Berechtigung hat, denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter des Siebenschläfertages Ende Juni mit dem Wetter im Hochsommer übereinstimmt, ist hoch.
Es hat sich bei so mancher Bauernregel gezeigt, dass trotz Klimaerwärmung, moderner Technik und vieler anderer Veränderungen typische Zusammenhänge, die schon im Mittelalter erkannt wurden, auch heute noch Gültigkeit haben. Manche Menschen finden die Sprüche der Bauernregeln witzig, andere glauben daran. Vielerorts hat man festgestellt, dass mehr an den Bauernsprüchen dran ist als an so mancher Langfristprognose, so groß das wissenschaftliche Bemühen auch stattfindet, die Prognose zu verbessern.
Die Bauernregeln haben Eingang gefunden in viele Bauernkalender oder einfache Kalender mit täglicher Bauernregel, es gibt sehr viele verschiedene Bauernregeln über Mond, Sonne, die Jahreszeiten oder die vielen Lostage sowie Bauernregeln pro Monat. Und viele dieser Regeln liegen immer wieder richtig, oft sogar mehr, als man erwarten würde.
Siehe auch Liste der Bauernregeln
Herzstück der Bauernregeln sind die Lostage für alle Monate sowie spezielle Tage aufgrund der langjährigen Beobachtungen der Bauernschaft. Bekannte Ausdrücke und Lostage sind unter anderem die Eisheiligen im Mai wie auch der Martinssommer im November oder auch die Schafskälte.
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