Als Bö, manchmal auch Böe oder Boe geschrieben, wird ein starker Windstoß bezeichnet, der im Rahmen eines Windes oder eines Sturmsystems aktiv wird. Immer wieder sind Menschen überrascht, wenn im Wetterbericht beispielsweise von einem Wind mit 33 km/h berichtet wird, weil man den Eindruck hat, dass der Wind viel stärker ist.
Tatsächlich handelt es sich bei der Bö um einen Windstoß, der unabhängig von der durchschnittlichen Geschwindigkeit des Windes stärker auftritt. So kann eine Windbö 60 oder mehr km/h erreichen, während der durchschnittliche Wert deutlich darunter liegt.
Es gibt auch eine wissenschaftliche Definition für die Bö. Grundlage ist ein Mittelwert des Windvorkommens für einen Zeitrahmen von 10 oder 20 Minuten. Wird dieser Mittelwert um zumindest 10 Knoten überstiegen, dann spricht man von einer Windbö. Das passiert durchaus häufig, weil der Wind als Bewegung der Luft zwischen den verschiedenen Wettersystemen nicht gleichmäßig bläst. Natürlich gibt es auch die Windstille oder auch einen sanften Wind, aber meist gibt es mal mehr und mal weniger Luftbewegung. Die Windböe ist dabei der Spitzenwert des Windes und so kann es sein, dass man eine angenehme Wettersituation für das Laufen vorfindet, bei der der Wind nicht mehr als 10 km/h an Geschwindigkeit zeigt, aber dennoch gibt es Momente, in denen der Gegenwind stärker auf den Läufer einwirkt.
Windböen können auch sehr gefährlich werden, weil sie unmittelbar einsetzen und nicht lang andauern. Die Dauer ist dabei nicht das Problem, sondern das plötzliche Einsetzen einer viel stärkeren Luftbewegung, als der restliche Wind dies erwarten lässt. So können Windböen, wenn sie sehr stark sind - beispielsweise ab 80 km/h - im Straßenverkehr für gefährliche Situation sorgen, wenn ein Radfahrer eine Bö von der Seite abbekommt und daher seitlich versetzt wird. Weder er noch die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer rechnen mit solch einer Situation.
Es können auch Menschen umgeworfen und damit verletzt werden und im Straßenverkehr ist auch das Thema des Seitenwindes ein wesentliches, weil das Auto seitlich versetzt werden kann, wenn direkt von der Seite starker Wind einsetzt.
Es hängt auch davon ab, wie stark der Wind generell agiert. Ein starker Wind mit Windspitzen bis 60 km/h ist noch nicht wirklich gefährlich, auch wenn man in der Nähe von Bäumen aufpassen muss, weil die Äste schon halb abgebrochen sein könnten und diese Windböen ausreichen, um sie zu Boden fallen zu lassen.
Wird aus dem Wind aber ein Orkan und gibt es Spitzengeschwindigkeiten von 118 oder mehr km/h, dann ist wirklich Leben in Gefahr. In solchen Situationen können Windböen, die man als Orkanböen bezeichnet, ganze Bäume ausreißen und auf Straßen stürzen lassen, sie können auch einen Menschen versetzen, umwerfen oder schwere Gegenstände zu Wurfgeschosse verwandeln. Die Wetterwarnungen in diesen Situationen sind unbedingt ernst zu nehmen!
Bei den Wetterwarnungen wie etwa die Wetterwarnungen der ZAMG oder der Unwetterzentrale spielt der Wind ebenso wie Regen, Glatteis oder andere Formen von Niederschlag eine Rolle. Gibt es starke Windböen, dann wird davor gewarnt, wobei grün bedeutet, dass alles in Ordnung ist, bei Gelb gibt es die Vorwarnung und je nach System bei Rot oder Violett die höchste Stufe. Wenn also Windböen von 70 km/h erwartet werden, wird meist mit der Farbe Gelb für das betroffene Gebiet eine Vorwarnung ausgegeben und das bedeutet, dass man vorsichtig sein sollte. Joggen in einer Allee mit naturgemäß vielen Bäumen kann dann gefährlich werden - muss es aber noch nicht. Nur bereits alte Äste können sehr wohl abbrechen und wenn diese von hinten auf den Läufer geschleudert werden, sind gefährliche Verletzungen nicht ausgeschlossen.
Völlig unverantwortlich ist es, wenn man die Warnungen ignoriert und es gab schon Situationen, in denen Leute trotz 100 km/h Windspitze laufen gingen und tatsächlich von einem dicken Ast erschlagen wurden. Das sind tragische Momente, die man aber leicht hätte verhindern können, indem man auf die Runde verzichtet und wartet, bis der Wind sich abgeschwächt hat.
Der Wind beeinflusst Natur und Leben sehr stark, nicht nur als Gegenwind beim Laufen oder als Seitenwind beim Autofahren. Die Windstärke wird durch die Spitzengeschwindigkeiten im Sinne der Beaufort-Skala ermittelt und führt auch zu Wetterwarnungen, wenn sich ein gefährlicher Wind bilden könnte.
Generell gibt es verschiedenste Begriffe zum Thema. Die Windstille beim Wind ist die ruhigste Phase. Es gibt dann die Bö oder Windböe mit unterschiedlicher Stärke vom Luftzug bis zu sehr stark spürende Böen. Der Sturm beim Wetter ist dann schon ein gefährlicher Wind, vor dem gewarnt wird und dem folgt der Orkan mit bedrohlichen Windgeschwindigkeiten, wodurch auch Dächer abgedeckt werden können.
Eine andere Situation ist durch die Wirbelstürme gegeben. Die Wirbelstürme über dem Wasser werden durch die Saffir-Simpson-Skala eingeteilt, vom Tropensturm bis zur höchsten Stufe von Hurrikan oder auch Taifun oder Zyklon. Über der Landfläche gibt es auch Wirbelstürme, ein solcher wird Tornado genannt. Ein häufig genanntes Thema ist das Auge beim Wirbelsturm mit unglaublichen Dimensionen bei den ganz großen Wirbelstürmen, die ganze Landflächen verwüsten können.
Rund um den Wind gibt es viele zum Teil sehr bekannte Begriffe. Mit der Wetterfahne kann man die Windrichtung anzeigen, diese wird auch mit Lee und Luv im Hinblick auf die Windrichtung umschrieben. Der Wind führt auch zum Windchill-Faktor und damit zum Temperaturempfinden, denn ein kühler Wind kann selbst einen milden Tag anders anfühlen lassen als es die Temperatur vermittelt.
Der Föhn ist eine Windsituation mit warmer Luft und im Alpenraum gibt es häufiger den Nordföhn als Variante. Das Gegenteil ist das Sturmtief mit kühler Luft und starken Windböen, zum Teil sogar mit Orkanstärke auf den Bergen. Und dann gibt es noch die Sonderformen wie den Sandsturm oder auch den Schneesturm. Eine Sonderform gibt es auch im Alpenraum, wenn von Afrika der Sahara-Staub per Wind herangeführt wird.
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