Der Eistag hat nichts mit dem kühlenden Speiseeis zu tun, sondern ist ein Begriff der Wetterkunde und ein Thema für die Wetterstatistik. Denn es handelt sich erneut um einen der zahlreichen Kenntage, die sich dadurch auszeichnen, dass sie bestimmte Wettersituationen repräsentieren.
Es gibt viele Definitionen für bestimmte Wetterereignisse an einem Tag. Als Beispiel könnte der "heiße Tag" genannt werden, der dann gegeben ist, wenn die Temperatur die Marke von 30 Grad Celsius im Schatten übersteigt. Diese Tage werden zusammengezählt und mit den Vorjahren in ihrer Anzahl verglichen, um die Qualität des Sommers bestimmen zu können.
Dabei geht es nicht darum, Tage zu zählen, an denen sich Glatteis gebildet hat, sondern das Kriterium ist wie beim heißen Tag die Temperatur. Ein Eistag im Sinne der Wetterkunde ist dann gegeben, wenn die Temperatur den gesamten Tag unter Null Grad Celsius gelegen ist. Das unterscheidet den Kenntag vom Frosttag, bei dem als Kriterium nur ein kurzfristiger Zeitraum unter Null braucht, um als solcher bezeichnet zu werden.
Das bedeutet, dass ein Frosttag dann gegeben ist, wenn es irgendwann am Tag unter Null Grad hat - auch wenn es nur fünf Minuten sind, ein Eistag ist aber nur dann gegeben, wenn es den ganzen Tag Temperaturen unter dem Gefrierpunkt hat. Ob das dann minus 15 Grad oder minus 2 Grad Celsius sind, spielt keine Rolle. Wesentlich ist aber auch, dass es nicht auf Null Grad aufwärmt, also auch nicht für 5 Minuten - es muss den ganzen Tag kälter bleiben, damit der Kenntag Gültigkeit hat.
Eistage gehen also als besonders kalte Tage in die Wetterstatistik ein und so lässt sich nach Ablauf eines Winters feststellen, an wie vielen Tagen es Dauerfrost gegeben hatte. Diese Zahl kann dann mit den letzten Jahren verglichen werden, um festzustellen, ob der Winter besonders kalt war oder nicht. Außerdem ist dann der Vergleich mit der langjährigen Wetterbeobachtung möglich. Ein ähnlich zentrales Instrument zum Überprüfen des Winterwetters sind die Frosttage, bei denen ebenfalls die Temperatur unter Null Grad Celsius liegen muss, allerdings nicht dauerhaft, weshalb es mehr Frost- als Eistage gibt.
Der Frosttag bietet nicht die Aussagekraft wie der Eistag, weil wenn es zum Beispiel in der Früh sehr kalt ist, aber untertags milde Temperaturen gibt, ist es noch immer ein Frosttag, während beim Eistag wirklich 24 Stunden lang die Temperatur die Marke von Null Grad nicht erreicht. Gibt es eine ausgesprochen kalte Phase mit aneinanderfolgenden Tagen, die als Eistage zu definieren sind, ist das schon eine nachhaltige Aussage über das Temperaturniveau in diesem Monat und eigentlich auch in diesem Winter.
Natürlich kann es zum Beispiel im Dezember und im Februar mild und im Jänner eiskalt sein, wodurch sich die Temperaturen im Schnitt ausgleichen, aber die Zahl der Eistage bleibt bestehen.
Die Zahl der Eistage ist zurückgegangen, während die Zahl der Sommertage steigt. Beides ist ein Zeichen für die Erwärmung des Klimas und ist auch global erkennbar, wobei es natürlich regionale Unterschiede gibt. Zwar kann es in der Sahara auch einmal einen Schneefall geben, was sehr außergewöhnlich ist, aber in vielen Regionen der Erde werden Temperaturrekorde gemessen und zwar nach oben.
Ende Jänner und Anfang Februar 2019 gab es in den USA eine außergewöhnliche Kälte mit bis zu minus 40 Grad Celsius, aber das sind wirklich außergewöhnliche Situationen. Viel öfter erlebt man, dass es deutlich zu warm ist. Am 28. Februar 2019 war es etwa in Deutschlandsberg und Güssing mit 24,2 Grad Celsius so warm wie noch nie in einem Ort im Monat Februar.
Der Trend geht also in Richtung viel zu warme Jahreszeiten, auch wenn es manchmal kalte Phasen auch geben kann. Aber die Temperatur steigt, die Winter werden kürzer und damit die Eistage auch weniger.
Es geht aber auch anders, denn im Jänner 2021 gab es vor allem zum Ende der ersten Jännerwoche und am Beginn der zweiten extrem tiefe Temperaturen, speziell in den Alpentälern und da speziell von Südtirol über Osttirol bis Kärnten und dem Süden Salzburgs. Der Lungau ist bekannt für tiefe Temperaturen und lieferte bis -24 Grad, Lienz in Osttirol ebenso wie auch weitere Orte von Osttirol. Das sind Werte, die es zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr gab und zeigt, dass trotz des Klimawandels ein strenger Winter durchaus möglich sein kann.
Denn genau dort gab es im Dezember intensive Schneefälle und die Schneeauflage ermöglicht ein weiteres Abkühlen in der Nacht, weshalb es kein Zufall ist, dass genau dort die tiefsten Werte erzielt wurden. Und es gab dann auch serienweise Eistage, zum Teil kaum mehr als minus 10 Grad als Tageshöchstwert (!!).
Rund um das Wetter gibt es eine Unzahl an Begriffen und in unserem Wetterlexikon haben wir viele davon beschrieben. Zur Orientierung sind sie in Kapitel untergliedert, sodass man sein gewünschtes Thema leichter finden kann.
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