In den Medien wird rund um das Wetter gerne mit Begriffe gearbeitet, um die Wettererscheinungen spektakulär klingen zu lassen. Es gibt aber auch Begriffe, die man so einordnen kann, die aber tatsächlich eine wenn auch unsichere Definition aufweisen können und ein Beispiel ist jener von der Hitzewelle.
Eine Hitzewelle ist schnell genannt, sobald es ungewöhnlich warm wird, also vor allem im Frühjahr und Sommer. Dabei gibt es natürlich das Problem, dass global gesehen verschiedene Klimazonen existieren und daher die Frage, was warm, normal warm oder ungewöhnlich heiß ist, nicht so einfach zu beantworten ist. Eine Hitzewelle ist so definiert, dass an zumindest drei, bei manchen Definitionen auch fünf Tage in Folge sehr heißes Wetter anzutreffen sein muss. In Mitteleuropa gilt eine Hitzewelle zum Beispiel dann, wenn man drei Tage in Folge mehr als 30 Grad Celsius im Schatten misst.
Das ist durchaus begründbar, denn der Wert von 30 Grad, ab dem auch der Kenntag Hitzetag genutzt wird, ist trotz der globalen Klimaerwärmung und dem markanten Anstieg an heißen Tagen nach wie vor außergewöhnlich. Wenn es nun mehrere Tage in Folge so heiß ist, ist das zwar ein Auftreten, das nun schon öfter anzutreffen war, aber trotzdem noch deutlich heißer ist, als es üblicherweise zum Beispiel in Österreich oder Deutschland sein sollte. Auch in der Schweiz kennt man kühlere Werte als langfristige Durchschnittstemperaturen.
Spricht man also im Wetterbericht von einer Hitzewelle oder wird in den Printmedien oder im Internet darüber geschrieben, dann gibt es sehr wohl eine Definition. Sie lässt sich natürlich nicht mit Indien oder den USA vergleichen, weil die typischen Temperaturen je nach Klimazone abweichen.
Zu einem ständigen Begleiter wurde die Hitzewelle im Jahr 2015 in Europa. Schon davor gab es in Indien und Pakistan viele Tote, weil eine extreme Hitzewelle mit mehr als 40 Grad Celsius im Schatten für hohe Belastungen gesorgt hatte. In Europa begann nach einem mäßigen Mai im Juni 2015 eine Wettersituation, bei der durch die Druckverteilung subtropisch heiße und trockene Luft von Nordwestafrika nach Mitteleuropa gebracht wurde. Temperaturen von über 35 Grad Celsius im Schatten waren die Folge. Die Wetterdienste meinten, dass es so schnell nicht wieder so heiß werden würde, denn Werte bis 38 Grad waren gemessen worden.
Doch sie irrten. Der Juli war geprägt von einer ähnlichen Wettersituation, wobei ein Hochdrucksystem das nächste offenbar verfolgte und von Afrika nach Nordosteuropa strömte. Man spricht auch von einer Hochdruckbrücke. Wie ein Halbbogen reihen sich die Hochs aneinander und so kam es zu mehreren Hitzewellen mit zum einen sehr hohen Tagestemperaturen, mancherort in Europa gar über 40 Grad Celsius und zu ungewöhnlich heißen Nächten. In Österreich war gleich zweimal in Wien mit 26,9 Grad Celsius ein neuer Rekord an TIEFSTwert erreicht worden - die wärmsten Nächte seit Beginn der Aufzeichnungen vor knapp 250 Jahren.
In Italien gab es eine Hitzewarnung, Spanien kochte auch wochenlang bei 38 Grad im Schatten und auch in der Schweiz und in Deutschland gab es Hitze pur. Das Jahr 2015 wurde immer extremer, der Juli war der heißeste in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen. Und der August setzte dort fort und brachte tagelang große Hitze vor allem in Ostösterreich. Wieder wurde heiße Luft über Spanien nach Mitteleuropa gebracht. Ein Tief mit Option für Abkühlung blieb bei den Britischen Inseln stecken und konnte die Hochdruckgebiete nicht verdrängen, Entlastung war also nicht in Sicht.
In diesem Fall waren es dann nicht Hitzewellen über drei oder fünf Tage, sondern wochenlange große Hitze und ein Vorgeschmack auf das, was in den folgenden Jahrzehnten kommen könnte, wenn man nicht umdenkt und weniger Treibhausgase in die Atmosphäre befördert. Denn solche Hitzesituationen können sich häufen und wie belastend das ist, haben die Menschen vielerorts 2015 kennengelernt - Dürre in Kalifornien mit enormen Waldbränden, Hitzewellen in Europa, Hitzewellen in Asien.
Mit dem Thermometer gelingt es, die aktuelle Temperatur oder genauer Lufttemperatur in Celsius zu messen, wobei zu berücksichtigen ist, dass man die Temperatur richtig erfasst. Wind und Luftfeuchtigkeit spielen auch eine große Rolle und so gibt es weitere Begriffe wie etwa den Taupunkt und die gefühlte Temperatur oder auch Behaglichkeitstemperatur sowie die effektive Temperatur beim Wetter.
Die Temperatur untergliedert sich im Empfinden der Menschen in kalte und warme Werte auch abhängig von der Jahreszeit. Es kann aber auch binnen eines Tages zu einer spürbaren Abkühlung beim Wetter oder umgekehrt zu einer Erwärmung des Wetters kommen. In der Übergangszeit kann es sowohl kühl (in der Früh) und warm (zu Mittag) sein und das führt zum volkstümlichen Begriff vom Zwiebelwetter.
Was Wetterbegriffe rund um warmes Wetter betrifft, gibt es verschiedene Situationen. Der Jahrhundertsommer wie im Jahr 2003 ist medial sehr einprägsam und dokumentiert überraschend hohe Temperaturen über einen langen Zeitraum. Der Altweibersommer ist in Ameria unter den Namen Indian summer bekannt und umschreibt eine sehr milde Wettersituation im Oktober. Im Hochsommer sind die Begriffe Hitzewelle und Hundstage ein Thema, wobei die Hundstage Ende Juli und Anfang August die heißeste Zeit bringen. Dann werden aus Großstädten oft auch Wärmeinseln mit geringer Abkühlung in der Nacht.
Beim kalten Wetter gibt es den Frost oder an sehr kalten Tagen auch den Dauerfrost. Nachtfrost in kalten Nächten ist dann auch ein Thema, aber dieses Thema ist in der Landwirtschaft häufiger ein Problem und zwar im Frühjahr, wenn klare Nächte für Frost sorgen, obwohl schon alles blüht. Im Winter ist eher die Inversion ein Thema, wenn im Tal durch Hochnebel kaltes Wetter und miese Sicht herrscht, auf den Bergen aber traumhaft warmes Wetter gegeben ist. Und dann gibt es auch noch das Tauwetter.
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