Die Menschen in den Tälern und im Flachland können ein Lied davon singen: oben auf den Bergen gibt es herrliches Wetter und unten sieht man nichts, weil es dunkel und trostlos ist. Die Sonne gibt es seit Tagen nicht mehr zu sehen und man fühlt sich nur noch müde und frustriert. Manche Menschen leiden besonders, wenn es dauernd finster ist und die Gefahr von Depression ist gegeben. Andere finden es nur schade - aber warum ist es unten finster und oben sonnig? Die Antwort heißt Inversion.
Die Inversion ist eine Wettersituation, die eine Umkehr der normalen Wetterverhältnisse darstellt. Normalerweise gibt es an einem schönen Sommertag im Tal 25-30° Celsius im Schatten, auf 2000 m Seehöhe wird man vielleicht 5-10° erreichen. Je höher man sich befindet, umso kühler ist die Luft. Im Sommer ist das angenehm, im Winter sollte es oben richtig kalt sein.
Bei einer Inversion hingegen ist es oben wärmer als unten. Das liegt daran, dass es eine sogenannte Inversionsschicht gibt, die das Entweichen der kalten Luft vom Boden verhindert. Diese Luft kann nicht entweichen und bleibt in Bodennähe hängen. Es bildet sich Hochnebel und die Sonne kann dadurch auch nicht durchdringen. Umgekehrt gibt es auf den Bergen strahlenden Sonnenschein und Fernsicht, wie man es sich für Wanderungen und Bergtouren oder auch für das Skifahren und Snowboarden nur wünschen kann. Blickt man zu Tale, dann sieht man nur ein Wolkenband, das Tal ist nicht zu sehen, so wie vom Tal aus auch die Berge nicht sichtbar sind. Im Wetterbericht spricht man dann auch oft vom "nebelgrau".
Ursache ist meistens ein Hochdruckeinfluss, wodurch es wenig Wolkenbildung und eine starke Abkühlung in der Nacht gibt. Deshalb treten Inversionen fast durchwegs nur im Winter auf. Die Inversionsschicht bildet sich auf einer Höhe, auf der das Abkühlen der Luft keine Rolle mehr spielt. Darunter bleibt es kalt und grau, darüber gibt es strahlenden Sonnenschein und wunderbares Wetter für den Wintersport mit fast schon kitschigem Bergpanorama bei wolkenlosem Himmel.
Die Problematik der Inversion gibt es aber auch noch in einer anderen Form - dem Smog. Die Inversionsschicht vermeidet, dass die Absage der Industrien und die Luftverschmutzung durch Automobile und das Heizen in den großen Städten entweichen können und es kommt zu bedenklicher Luftverschlechterung, die wie Nebel wirkt, mit Nebel aber eigentlich wenig zu tun hat. Besonders die großen Städte haben mit dem Smog ein Problem und die Luftqualität ist sehr schlecht.
Diese Inversionslage kann auch mehrere Wochen Bestand haben und wird vor allem auch dann gefördert, wenn es eine stabile Wetterlage ohne große Frontunterschiede gibt. Dann hat man tagelang oder gar wochenlang Traumwetter auf den Bergen und viel Frust in den Beckenlagen. Diese Wettersituation wird auch flache Druckverteilung genannt, weil es kaum Druckunterschiede gibt und daher bläst auch kein nennenswerter Wind, der den Hochnebel auflösen könnte und für eine Durchmischung der Luftmassen sorgt. Die Luft bewegt sich kaum und so ist die Wetterküche wie gemacht für die Bildung dieser Inversionslage.
Erst durch ein kräftiges Tiefdruckgebiet mit Niederschlag und kräftigem Wind kann es zu einer neuen Wettersituation kommen, durch die sich die Inversion auflöst. Allerdings gibt es solche Wetterphase immer wieder während der kalten Jahreszeit. Manchmal setzen die ersten Phasen bereits im Oktober im Flachland ein, sie reichen häufig bis in den März, aber sie sind je nach Wettersituation beständiger oder nur von vorübergehender Natur.
Durch die gegebene Wettersituation entstanden im Klagenfurter Becken im Süden Österreichs und auch im Wiener Becken im Osten lang anhaltende Inversionen mit ständigem Hochnebel. In Klagenfurt gab es vom November 2020 an über einen Monat keinen einzigen (!) Tag mit Sonnenschein - nur Hochnebel, Hochnebel und nochmals Hochnebel. Ähnlich war es in Wien und auch im Bereich von Sankt Pölten bis Eisenstadt - die Monate November und Dezember 2020 sowie Jänner 2021 waren mit die trübsten seit Jahrzehnten. Für Menschen, die die Sonne brauchen, um sich wohl zu fühlen, war diese Wettersituation natürlich nicht gerade angenehm.
Man merkte auch bei vielen Menschen, dass sie erhebliche Schlafstörungen bekamen. Der Grund ist simpel: der Mensch braucht Vitamin D, das nur die Sonne liefern kann und wenn es monatelang keine Sonne gibt, hat man einen Mangel. Man glaubt, dass der graue Hochnebel schuld ist - indirekt stimmt das auch, aber in Wirklichkeit hat man einen Mangel an Sonnenstrahlen.
Mit dem Thermometer gelingt es, die aktuelle Temperatur oder genauer Lufttemperatur in Celsius zu messen, wobei zu berücksichtigen ist, dass man die Temperatur richtig erfasst. Wind und Luftfeuchtigkeit spielen auch eine große Rolle und so gibt es weitere Begriffe wie etwa den Taupunkt und die gefühlte Temperatur oder auch Behaglichkeitstemperatur sowie die effektive Temperatur beim Wetter.
Die Temperatur untergliedert sich im Empfinden der Menschen in kalte und warme Werte auch abhängig von der Jahreszeit. Es kann aber auch binnen eines Tages zu einer spürbaren Abkühlung beim Wetter oder umgekehrt zu einer Erwärmung des Wetters kommen. In der Übergangszeit kann es sowohl kühl (in der Früh) und warm (zu Mittag) sein und das führt zum volkstümlichen Begriff vom Zwiebelwetter.
Was Wetterbegriffe rund um warmes Wetter betrifft, gibt es verschiedene Situationen. Der Jahrhundertsommer wie im Jahr 2003 ist medial sehr einprägsam und dokumentiert überraschend hohe Temperaturen über einen langen Zeitraum. Der Altweibersommer ist in Ameria unter den Namen Indian summer bekannt und umschreibt eine sehr milde Wettersituation im Oktober. Im Hochsommer sind die Begriffe Hitzewelle und Hundstage ein Thema, wobei die Hundstage Ende Juli und Anfang August die heißeste Zeit bringen. Dann werden aus Großstädten oft auch Wärmeinseln mit geringer Abkühlung in der Nacht.
Beim kalten Wetter gibt es den Frost oder an sehr kalten Tagen auch den Dauerfrost. Nachtfrost in kalten Nächten ist dann auch ein Thema, aber dieses Thema ist in der Landwirtschaft häufiger ein Problem und zwar im Frühjahr, wenn klare Nächte für Frost sorgen, obwohl schon alles blüht. Im Winter ist eher die Inversion ein Thema, wenn im Tal durch Hochnebel kaltes Wetter und miese Sicht herrscht, auf den Bergen aber traumhaft warmes Wetter gegeben ist. Und dann gibt es auch noch das Tauwetter.
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