Es gibt Wettersituationen, in denen ist es tagelang strahlend sonnig oder auch verregnet und es gibt einen Zustand dazwischen, der in den Wetterberichten gerne als labile Luftschichtung bezeichnet wird. Während bei Sonne und Regen recht einfach zu bestimmen ist, was sich in 20 Minuten abspielen wird, gibt es diese Möglichkeit bei labiler Wettersituation kaum. Es bilden sich leicht Gewitter, es kann auf einmal starker Wind aufkommen, es kann aber auch den ganzen Tag trocken bleiben. Eine lokale Vorhersage ist fast unmöglich.
Wenn ein stabiles Wetter Fakt ist, dann gibt es unterschiedliche Temperaturzonen in der Atmosphäre. Über kalter Luft liegt die warme Luft und die verschiedenen Temperaturen überschneiden sich kaum. Das kann sich rasch ändern, wenn die bodennahe Luft durch die Sonne stark erwärmt wird und daraufhin aufsteigt. Dieser Effekt ist leicht zu beobachten, weil die Wolken sich turmartig in die Höhe schrauben und von der Erde aus gesehen gibt es häufig beeindruckende Gebilde, die aber auch immer wieder die Basis für heftige Gewitter sein können.
Was schön aussieht und am oft blauen Himmel weiß angestrahlt wird, ist in Wirklichkeit das Hochsteigen erwärmter Luft, was zu einer Erweiterung der Wolkenstruktur führt. Der Temperaturunterschied löst dabei einen Austausch zwischen den Luftzonen aus und das bedeutet, dass es zu Regenschauer kommen kann, aber auch heftige Gewitter inklusive Starkregen oder Hagelschlag können die Folge sein, bis die verschiedenen Luftzonen wieder ihren üblichen Zustand erreicht haben. Es kann aber auch sein, dass die Luftschichtung so labil ist, dass mehrere Tage oder Wochen unbeständiges Wetter herrscht.
Und diese Wettersituation ist schwer vorherzusehen, denn es kann im Ort A ein heftiges Gewitter niedergehen und im Ort B ist alles staubtrocken oder umgekehrt. Erst mit dem Ausgleich der Temperaturzonen beruhigt sich das Wetter wieder und lässt sich leichter ausrechnen. Eine besondere Situation kann auch eintreten, wenn ein Höhentief im Spiel ist, weil dann kann es bei entsprechenden Rahmenbedingungen ständig zu lokale Gewitter kommen.
In Österreich können sich viele an das Jahr 2009 erinnern, als es gefühlt wochenlange Gewitter gab. Die Situation war so, dass es am Morgen einen klaren blauen Himmel gab, aber die Sonne heizte die Luft so schnell so stark auf, dass Temperaturen um 30 Grad Celsius im Schatten rasch erreicht waren. Gegen Mittag bildeten sich fast täglich hohe Wolkentürme aus der Lufterwärmung heraus und gefördert durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Am Nachmittag gab es dann verbreitet intensive Gewitter, die von Bayern über Salzburg bis zum Burgenland gezogen waren.
Es gab so viele Gewitter, dass hunderte Hänge vor allem in der Steiermark so durchfeuchtet waren, dass ein Hangrutschen befürchtet werden musste. Selbst das Bundesheer musste ausrücken, um zu helfen. Das Beispiel zeigt, dass es über Wochen zu feucht-labiler Luftschichtung kommen kann, es gibt aber auch Situationen, in denen binnen zwei Tagen der Ausgleich wieder hergestellt ist.
Feucht-labile Luftschichtung oder labile Luftschichtung sind Begriffe, die im Wetterbericht vor allem eines bedeuten, nämlich Unsicherheit. Man kann bei extremer Ausprägung schlichtweg nicht sagen, wo ein Regenschauer entstehen wird und ob es Gewitter gibt. Moderne Berechnungen lassen Regenprognosen zu, wobei sie oft einen sogenannten "Fleckerlteppich", also ein völlig unstrukturiertes Bild mit vielen Regenwahrscheinlichkeiten zeigen. Das hat den Grund, weil je nach Lage und Entwicklung kann es in einem Ort regnen, im Nachbarort aber staubtrocken bleiben. Man kann es schlichtweg nicht genauer vorhersagen.
Im Frühjahr 2018 gab es eine solche Situation mit einem Höhentief. Das Höhentief reagiert anders als ein übliches Hochdruckgebiet und Tiefdruckgebiet, die durch den Wind ausgeglichen werden. Immer wieder entstanden vor allem von Kärnten bis zum Burgenland lokale Gewitter und das über Wochen hinweg. Es war praktisch unmöglich vorherzusagen, wo es regnen würde und wo nicht. Durch den ständigen Regen, der aber oft nur 20 Minuten gedauert hatte, war es auch sehr feucht und warm blieb es trotzdem - feucht und warm ergibt eine hohe Luftfeuchtigkeit und das ist ohnehin ein perfekter Boden für Gewitter und unbeständiges Wetter.
Beim Unwetter denkt man sofort an ein kräftiges Gewitter und damit auch an die typischen Zutaten von Blitz und Donner. Es gibt aber auch die moderate Form vom Wärmegewitter mit ein paar Donners und oftmals nicht einmal einen Regen. Ganz anders sieht es bei einer labilen Luftschichtung aus, wenn sich oft über längere Zeit heftige Gewitter bilden können. Starkregen bei Unwetter sind dann keine Seltenheit und wenn eine solche Wettersituation über Tage oder gar Wochen geht, ist auch Hochwasser ein Thema.
Unwetter können sehr gefährlich werden und daher wurde die Wetterwarnung eingeführt. Die Unwetterzentrale ist eine der Einrichtungen, die vor Gewitter und anderen Wetterphänomenen warnt. Die ZAMG-Wetterwarnung ist eine weitere Möglichkeit, auch Meteoalarm bietet diese Wetterwarnungen an - nicht nur bei Gewitter und Starkregen, auch im Winter bei Glatteis und starkem Schneefall wird gewarnt.
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