Luv ist die Bezeichnung für die dem Wind zugewandte Seite. Der Begriff Luv hat seinen Ursprung in der niederländischen Seefahrt, die auch das Gegenteil mit einem Namen ausgestattet hat: Lee. Lee ist nämlich die dem Wind abgekehrte Seite. Beide Begriffe sind auch für die Meteorologie wichtig, denn Hindernisse gibt es nicht nur auf dem Meer in Form von Schiffen, sondern auch auf dem Kontinent, beispielsweise in Form von Bergen.
Wenn man als Beispiel eine Luftströmung von Deutschland nach Italien gedanklich durchspielt, so trifft der Wind auf seinem Weg in den Süden auf die Alpen. Diese stellen ein hohes Hindernis dar, wobei die Nordseite der Alpen gleichbedeutend mit Luv ist, der dem Wind zugewandte Seite. Hier können durch die Berge und die Windbewegung Wolken entstehen und es kommt zum Niederschlag in Form von Regen, in den kalten Jahreszeiten ist auch Schneefall denkbar.
Auf der Rückseite der Berge, im Süden, ist Lee tätig. Lee ist die dem Wind abgekehrte Seite und die Wolken schaffen es nicht über die Gipfel. Das hat zur Folge, dass es auf der Leeseite zu Fallwinden kommen kann und daraus Föhn entsteht. Daher ist es möglich, dass nördlich des Alpenhauptkamms in Salzburg viel Regen fällt, während die Menschen in Kärnten zur gleichen Zeit mit dem T-Shirt ausgerüstet ein Sonnenbad im Park genießen können.
Situationen, in denen es im Süden sonnig ist und im Norden Niederschlag wirkt, gibt es sehr viele. Es kann aber auch umgekehrt sein, dass ein Italientief viel Niederschlag von Süden her heranführt und in der Stadt Salzburg kann man die Sonne auf der Parkbank genießen, während es in Kärnten dauernd schüttet.
Beide Begriffe sind daher für die Prognose des Bergwetters von großer Bedeutung, weil sich auf der Luv-Seite schnell Gewitter bilden können, wenn die Luft sehr aufgeheizt ist - im Sommer beispielsweise. Es kann auch bei einem sogenannten markanten Kaltlufteinbruch dazu kommen, dass im Norden bis zu den Alpen viel Regen fällt, im Süden weiß man aber nichts davon. Das Hochwasser von 2013 war in Österreich und auch Bayern so ein Fall. Vom bayrischen Raum bis nach Tirol und Salzburg schüttete es ohne Ende, während in Kärnten kaum Regen gefallen war. Daher war man südlich der Alpen vom Hochwasser auch überhaupt nicht betroffen.
Ein anderes Beispiel war der Jänner 2019, als durch ein massives System im nördlichen Atlantik große Mengen an feuchter Luft durch starken Wind aus Nordwest zu den Alpen herangeführt wurde. Luv war wieder die Nordseite der Alpen und es gab intensiven Schneefall von Vorarlberg bis nach Niederösterreich, weil die Wolken nicht über den Alpenhauptkamm gelangen konnten. Südlich davon war in Kärnten auf der Lee-Seite nichts zu merken. Man konnte die Sonne genießen und hatte warme Temperaturen von 8 bis 10 Grad Celsius. Gerne hätte man ein wenig von dem Schnee abbekommen, denn ohne künstlicher Beschneiung wäre der Wintersport gar nicht möglich gewesen.
So zeigt sich, dass zum einen Wind benötigt wird, um Luv und Lee bestimmen zu können und zum anderen braucht es ein Hindernis oder ein Transportmittel. In der Schifffahrt gilt es, sich so zu positionieren, dass der Wind das Schiff und seine Besatzung nicht gefährden kann, in der Wetterkunde ist eher die Frage im Raum, wo es Niederschlag geben kann und wo nicht.
Der Wind beeinflusst Natur und Leben sehr stark, nicht nur als Gegenwind beim Laufen oder als Seitenwind beim Autofahren. Die Windstärke wird durch die Spitzengeschwindigkeiten im Sinne der Beaufort-Skala ermittelt und führt auch zu Wetterwarnungen, wenn sich ein gefährlicher Wind bilden könnte.
Generell gibt es verschiedenste Begriffe zum Thema. Die Windstille beim Wind ist die ruhigste Phase. Es gibt dann die Bö oder Windböe mit unterschiedlicher Stärke vom Luftzug bis zu sehr stark spürende Böen. Der Sturm beim Wetter ist dann schon ein gefährlicher Wind, vor dem gewarnt wird und dem folgt der Orkan mit bedrohlichen Windgeschwindigkeiten, wodurch auch Dächer abgedeckt werden können.
Eine andere Situation ist durch die Wirbelstürme gegeben. Die Wirbelstürme über dem Wasser werden durch die Saffir-Simpson-Skala eingeteilt, vom Tropensturm bis zur höchsten Stufe von Hurrikan oder auch Taifun oder Zyklon. Über der Landfläche gibt es auch Wirbelstürme, ein solcher wird Tornado genannt. Ein häufig genanntes Thema ist das Auge beim Wirbelsturm mit unglaublichen Dimensionen bei den ganz großen Wirbelstürmen, die ganze Landflächen verwüsten können.
Rund um den Wind gibt es viele zum Teil sehr bekannte Begriffe. Mit der Wetterfahne kann man die Windrichtung anzeigen, diese wird auch mit Lee und Luv im Hinblick auf die Windrichtung umschrieben. Der Wind führt auch zum Windchill-Faktor und damit zum Temperaturempfinden, denn ein kühler Wind kann selbst einen milden Tag anders anfühlen lassen als es die Temperatur vermittelt.
Der Föhn ist eine Windsituation mit warmer Luft und im Alpenraum gibt es häufiger den Nordföhn als Variante. Das Gegenteil ist das Sturmtief mit kühler Luft und starken Windböen, zum Teil sogar mit Orkanstärke auf den Bergen. Und dann gibt es noch die Sonderformen wie den Sandsturm oder auch den Schneesturm. Eine Sonderform gibt es auch im Alpenraum, wenn von Afrika der Sahara-Staub per Wind herangeführt wird.
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