Der Winter 2023/24 brachte in extrem warmes Finale mit 5,5 Grad zu hohen Temperaturen in Österreich, wenn man das ohnehin schon sehr warme neue Klimamittel (1991 - 2020) heranzieht. Der März war der nächste Rekordmonat und der April begann wie ein Hochsommer. Viele fürchten sich schon vor dem Sommer, wie sich im Nachhinein zeigt, zu Recht.
Die Langfristprognose ging von einem sehr warmen bis heißen Juni, einen noch heißen Juli und einen ab der Mitte normaleren August aus. Der August sollte auch mehr Niederschlag bringen.
Tatsächlich lag die Langfristprognose ziemlich daneben. Von den Temperaturen her hatte der Juni noch gestimmt, weil es zu Beginn erstaunlich kühl war, aber die zweite Hälfte kompensierte dies und dann wurde es heiß und blieb es auch, ganz besonders in der Osthälfte Österreichs. Bis zu 1,5 Grad sollte der Juni zu warm sein, bis zu 1,0 Grad der Juli und 0,5 bis 1,0 Grad der August, aber in Österreich lag durchschnittlich dieser Sommer bei 2,1 Grad über dem Klimamittel von 1991 bis 2020 - und da waren die Jahre wie 2003, 2015 oder 2018 und 2019 bereits enthalten!
Vergleicht man den Sommer mit dem alten Klimamittel 1961 bis 1990, so lag man 3,9 Grad über dem Klimamittel. Teilweise gab es neue Rekorde an Hitzetagen (über 30 Grad im Schatten), etwa in Wien oder in Eisenstadt. Teilweise gab es auch Rekorde bei den Tropennächten (Nacht nicht unter 20 Grad). Damit wurde der Sommer 2003 in manchen Regionen, Städten und Gemeinden sogar übertroffen.
Aber: es gab auch Regionen, in denen es ein Unwetter nach dem anderen gab - von Kärnten über die Steiermark bis zu den westlichen Landesteilen. Murenabgänge, Schlammlawinen, überflutete Ortschaften oder die Unterbrechung der Arlbergpassstraße können hier genannt werden.
Als Fazit bleibt, dass es der nächste extrem heiße Sommer war und im Flachland Ostösterreichs war es der heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen, heißer als 2003! Im Bergland war der Sommer auf Platz 2 hinter 2003.
Die Langfristprognose besagte, dass der Juni auf das warme Maiende hin eine warme Vorgabe erhalten sollte und der wärmste Monat mit 1,0 bis 1,5 Grad Abweichung zum schon sehr warmen Klimamittel (1991 - 2010) haben wird. Und der Monat wird zu trocken ausfallen.
Die Wahrheit ist, dass bezogen auf Österreich der Juni um 1,3 Grad zu warm war und damit war eine Punktlandung erzielt worden. Jedoch gab es eine beträchtliche kalte Phase mit starkem Regen und Hochwasser und auch in Süddeutschland sogar großflächige Hochwassersituationen. In Kärnten, in der Steiermark und im Südburgenland waren zum Teil katastrophale Überschwemmungen entstanden, auch in anderen Bundesländern gab es Hochwasser und Überschwemmungen.
Trotzdem - und das ist das Grundproblem der Statistik - war die zweite Junihälfte so warm, dass die Kernaussage gestimmt hatte. Dass es dazwischen richtig kalt wurde und die Berge eine beträchtliche Schneeauflage erhielten - das liest man aus der Statistik nicht heraus. Die Aussage über den zu trockenen Juni war überhaupt komplett falsch. In Wirklichkeit gab es um 13 % mehr Niederschlag als üblich, in manchen Regionen um 75 % mehr als üblich.
Der Juli 2024 sollte um 1,0 Grad zu warm ausfallen und normalen Niederschlag bringen. Tatsächlich wurde es der zweitwärmste Juli im Flachland Österreichs, seit es die Wettermessungen gibt und der fünftwärmste auf den Bergen. Im Flachland war man um 2,1 Grad wärmer unterwegs als im ohnehin schon warmen Klimamittel von 1991 bis 2020. Auf den Bergen war die Abweichung mit 2,0 Grad ebenfalls markant. In der Wiener Innenstadt gab es mit 20,7 Grad durchschnittlicher (!) Nachttemperatur einen neuen Rekord an Hitze in der Nacht, es gab auch an 17 von 31 möglichen Tagen einen Hitzetag mit mindestens 30 Grad im Schatten.
Aber auffällig war auch, dass am Land die Nächte sehr warm verlaufen sind, teilweise war die Wiener Innenstadt gar nicht die Nummer 1. Selbst Gemeinden wie Laa an der Thaya, Enns und ähnliche brauchten lange, bis die Nachttemperatur abgekühlt war und auch am Land waren viele Tropennächte (Temperatur stets über 20 Grad) gemessen worden.
Kurzum war der Juli deutlich wärmer als vorherberechnet und beim Niederschlag lag man auch falsch. Normal war der nirgends. Entweder war es staubtrocken wie im Osten Österreichs oder es gab 90 Liter auf den Quadratmeter binnen weniger Stunden, wie teilweise in Kärnten oder in der Obersteiermark.
Laut der Langfristprognose im Frühjahr sollte es ab Mitte August moderate Sommertemperaturen geben und keine Hitze mehr messbar sein. Angenehme Temperaturen von 25 bis 28 Grad waren da vorausberechnet worden, aber es kam anders, ganz anders.
Bezogen auf Österreich wurde das Land geradezu gekocht, ganz besonders in der Osthälfte. Temperaturen über 30 Grad im Schatten waren fast täglich gemessen worden, Temperaturen um 22 oder 23 Grad in der Nacht waren ebenfalls üblich. Das kennt man von der Wiener Innenstadt, aber es gab Nächte, da war die Innenstadt nicht einmal unter den besten Zehn der wärmsten Orte zu finden, weil es in Niederösterreich und im Burgenland noch heißer war.
Einher damit ging eine große Trockenheit, während es in Teilen Kärntens und der Obersteiermark ein Unwetter nach dem anderen mit Starkregen, Schlammlawinen und sonstiger negativer Effekte gab.
Der August 2024 war im Osten noch extremer als der Extremsommer 2003 und statt der angekündigten Erholung ab Mitte August baute sich eine weitere, noch extremere Hitzewelle auf, die ganz Europa erfasst hatte und weit in den September reichen sollte. Selbst die Null-Grad-Grenze kletterte auf über 4.000 Meter Seehöhe - eine Katastrophe für die Gletscher und nicht die erste in diesem Sommer 2024.
Die Langfristprognose für die Sommermonate ist immer mit großer Unsicherheit verbunden, auch wenn man die Berechnung verbessern hat können. Zuletzt war das amerikanische NOAA-Modell aber so fehlerbehaftet, dass man es eigentlich nur ignorieren kann. Demzufolge sollte es einen Rekordsommer mit Hitzewellen ohne Ende geben. Abweichungen von 2 bis 3 Grad zum schon warmen neuen Klimamittel inklusive.
Betrachtet man die Läufe der Wetterinstitute (GFS & Co.) für die drei Monate, dann ergibt sich ein schon präziseres Bild. Demnach soll es Ende Mai bereits sehr warm bis heiß sein und das ist die Vorgabe für einen sehr warmen bis heißen Junimonat. Der Juli wird ebenfalls deutlich zu warm ausfallen, aber der August das Gegenteil zu 2023 bieten.
Im August 2023 begann zur Monatsmitte eine lange Hitzewelle, die bis in den September anhielt und vielleicht die Basis für den extrem warmen Herbst war. 2024 soll Mitte August aber eine kühlere Phase eintreten und ebenso bis in den September reichen. Da braucht man keine Lederjacke, aber es wird demnach keine 35 Grad und 25 Grad in der Nacht geben, sondern eher gemäßigte 25 - 28 Grad tagsüber.
Vom Niederschlag her gibt es im Juni sehr trockenes und heißes Wetter, im Juli relativ normale Mengen an Regen und im August könnten mehr Regenfälle inklusive Gewitter an der Tagesordnung stehen.
Grundlage: Berechnungen im April 2024
Wenn es um zwei Grad wärmer ist als langfristig, dann heißt das, dass es um diese zwei Grad höhere Temperaturen als die durchschnittlichen Werte der Jahre 1991 bis 2020, also von 30 Jahren gibt. In Wien gibt es (siehe nachstehende Tabelle) durchschnittlich 21 Grad im Schatten, also wären es dann 23, wobei man das so nicht direkt sagen kann, weil es mal mehr und mal weniger intensiven Sonnenschein gibt. Aber bei 23 Grad im Schatten hat man zumindest 30 bis 35 Grad in der Sonne.
Und die Temperatur gilt für den ganzen Tag. Das bedeutet, dass die Nachttemperatur ebenfalls eingerechnet ist. Ein Tag mit 30 Grad Hitze und 10 Grad kalter Nacht (einfaches Beispiel) würde im Schnitt auch "nur" 20 Grad betragen.
Das Problem mit der Langfristprognose besteht aber darin, dass eine sehr trockene Wettersituation helfen kann, dass es in den Städten leichter abkühlt, wenn die Nacht an der Reihe ist, wenn es sehr feucht ist, kühlt es kaum ab. Das stimmt aber auch nur bedingt, weil 2018 war es staubtrocken und trotzdem kühlte es in Wien und anderen großen Städten in Mitteleuropa nur wenig ab.
Und was man auch verstehen muss, ist die Tatsache, dass die langfristigen Modelle komplett falsch liegen können. Das Wetter kann sich binnen 48 Stunden anders darstellen als vorhergesagt. Umso unsicherer ist die Vorhersage Monate im Voraus.
Nachstehend gibt es eine Aufstellung der österreichischen Landeshauptstädte, um sich einen Überblick zu verschaffen. Der erste Wert ist der Juni, der zweite der Juli und der dritte schließlich der August. Es handelt sich um Durchschnittswerte von 1991 bis 2020 und natürlich Temperaturen, die im Schatten gemessen wurden.
Landeshauptstadt | Juni | Juli | August |
---|---|---|---|
Wien | 18,7 | 21,0 | 20,5 |
St. Pölten | 17,8 | 19,8 | 19,3 |
Eisenstadt | 18,8 | 21,0 | 20,2 |
Linz | 17,9 | 19,9 | 19,4 |
Salzburg | 16,8 | 18,9 | 18,2 |
Innsbruck | 17,9 | 19,2 | 18,4 |
Bregenz | 17,2 | 19,2 | 18,3 |
Graz | 18,3 | 20,2 | 19,5 |
Klagenfurt | 17,8 | 19,8 | 19,0 |
Das Wetter beschäftigt die Menschen seit jeher und nicht nur wegen der Wahl der Kleidung. Es gibt sehr viele Begriffe rund um das Wetter, die im Wetterlexikon beschrieben sind. Das aktuelle Wetter ist ein Fall für das Satellitenbild und spannend ist die Vorschau auf den nächsten Sommer oder Winter.
Über das tägliche Wetter hinaus sind auch die Folgen von Wetter relevant. Hochwasser ist ein Thema bei zu viel Niederschlag, häufiger tritt aber zuletzt der Waldbrand auf, weil es durch den Klimawandel stets zu trocken ist. Gibt es im Winter viel Niederschlag auf den Bergen, ist auch die Lawinengefahr wichtig.
Die Natur selbst ist auch stets in Bewegung. Das betrifft die Erdbeben und/oder Vulkanausbrüche, wobei Vulkane oft sich als Erdbeben ankündigen - aber nicht immer. Beides ist auch ein Thema in der Astronomie und der beobachteten Oberfläche von Himmelskörpern, aber natürlich geht es auch um unsere Herkunft, das Sonnensystem und das Universum als Ganzes.
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