Als Orkan wird ein Wind bezeichnet, wenn die Windgeschwindigkeiten über 64 Knoten betragen - das sind 117,7 km/h, also gerundet 118 km/h. Während die Menschen schon bei Windböen unter diesen Werten von Orkanböen sprechen, ist für die Meteorologie ein Orkan erst dann gegeben, wenn die genannten Geschwindigkeiten über einen Zeitraum von zumindest zehn Minuten anhalten. Darunter sind auch schon gefährliche Böen unterwegs, man spricht aber vom Sturm.
Orkane sind besonders in der kalten Jahreszeit möglich, weil sie durch die nordatlantischen Tiefdruckgebiete gefördert werden. Denn der Atlantik hat milde Temperaturen zu bieten, während die nördlichen Regionen durch die polare Kaltluft stark abgekühlt sind. Daraus entstehen starke Temperaturgegensätze, aus denen sich ein Tiefdruckgebiet bilden kann und das in höheren Lagen der Atmosphäre für sehr starke Winde sorgt. Diese als Jetstream bezeichneten Winde können in Bodennähe für Orkane sorgen, wobei sie im europäischen Flachland trotzdem eher selten anzutreffen sind, im Bergland gibt es viel öfter Orkane.
Dabei spielt die Beaufort-Skala eine wesentliche Rolle, die die Windstärke in 13 Stufen untergliedert und die bereits genannte Windgeschwindigkeit von 118 km/h. Es kann einen Sturm mit schon unangenehmen 70 km/h Windgeschwindigkeit geben, aber manche Böen erreichen über 118 km/h. Der Wind an sich ist noch ein Sturm, aber die Bezeichnung Orkanböen trifft durchaus zu, weil man 120 oder mehr km/h misst.
Typischer sind daher die Orkanböen, bei denen es sich um hohe Spitzenwerte bei der Windgeschwindigkeit handelt, die aber nur vorübergehend aktiv und ansonsten Teil eines Sturms sind. Das bedeutet, dass es einen heftigen Wind gibt, der ohnehin schon unangenehm ist, aber zwischendurch kann sich die Windgeschwindigkeit deutlich erhöhen und man hat Mühe, sich zu halten und nicht umgeblasen zu werden. Es ist kein Zufall, dass vor solchen Wettersituationen auch gewarnt wird.
Neben den Orkanen, die im Winter durch die atlantischen Tiefdruckgebiete entstehen können, gibt es auch solche, die im Sommer in Erscheinung treten. Diese sind aber selten anzutreffen. Am ehesten bilden sich Orkane im Sommer dann, wenn eine große Gewitterzone für starke Abkühlung sorgt und die kalte und die heiße Luft zusammentreffen. Auch dann bewegt sich die Luft mit hoher Geschwindigkeit zwischen den verschiedenen Luftmassen, um den Luftdruck auszugleichen.
Es kann dann schon zu einem sehr gefährlichen Moment kommen. Ein Beispiel war das Donauinselfest 2010, das am ersten Tag rasch unterbrochen werden musste, weil sich ein Orkan von Salzburg kommend in Wien angekündigt hatte. Die Warnungen waren eindeutig und wenn sich so viele Menschen an einer Stelle befinden, kann das bei den ganzen Bühnenaufbauten sehr gefährlich werden. Die Plätze wurden rasch geräumt, doch der Orkan war dann eher ein durchschnittlicher Sturm und das Fest konnte bald wieder fortgesetzt werden. Bei Windgeschwindigkeiten von 120 und mehr km/h hätte es aber auch viele Verletzte geben können.
Unglücke gab es schon reichlich und manche wären leicht zu vermeiden gewesen, bei manchen war es schwierig, die Windstärke richtig vorherzusagen. Wenn auf den Unwetterkarten (ZAMG, Unwetterzentrale, internationale Wetterdienste) mit roter oder violetter Farbe die höchste Warnstufe in Sachen Wind/Sturm/Orkan angezeigt wird und man geht trotzdem eine Runde in der Allee laufen und wird von einem Ast getroffen, dann hat man vorsätzlich gehandelt. Warum auch immer.
Wenn bei einem Fest Opfer zu beklagen sind, weil ein Zelt in sich zusammenstürzt, ist immer die Frage, ob man das nicht auch hätte verhindern können. Wetterwarnungen sind immer ernst zu nehmen und es ist nicht nur eine Frage, ob ich mich halten kann, sondern auch eine Frage, was sonst noch so herumfliegt an Stangen, Platten und ähnlichen Objekten, die mich treffen könnten.
Der Wind beeinflusst Natur und Leben sehr stark, nicht nur als Gegenwind beim Laufen oder als Seitenwind beim Autofahren. Die Windstärke wird durch die Spitzengeschwindigkeiten im Sinne der Beaufort-Skala ermittelt und führt auch zu Wetterwarnungen, wenn sich ein gefährlicher Wind bilden könnte.
Generell gibt es verschiedenste Begriffe zum Thema. Die Windstille beim Wind ist die ruhigste Phase. Es gibt dann die Bö oder Windböe mit unterschiedlicher Stärke vom Luftzug bis zu sehr stark spürende Böen. Der Sturm beim Wetter ist dann schon ein gefährlicher Wind, vor dem gewarnt wird und dem folgt der Orkan mit bedrohlichen Windgeschwindigkeiten, wodurch auch Dächer abgedeckt werden können.
Eine andere Situation ist durch die Wirbelstürme gegeben. Die Wirbelstürme über dem Wasser werden durch die Saffir-Simpson-Skala eingeteilt, vom Tropensturm bis zur höchsten Stufe von Hurrikan oder auch Taifun oder Zyklon. Über der Landfläche gibt es auch Wirbelstürme, ein solcher wird Tornado genannt. Ein häufig genanntes Thema ist das Auge beim Wirbelsturm mit unglaublichen Dimensionen bei den ganz großen Wirbelstürmen, die ganze Landflächen verwüsten können.
Rund um den Wind gibt es viele zum Teil sehr bekannte Begriffe. Mit der Wetterfahne kann man die Windrichtung anzeigen, diese wird auch mit Lee und Luv im Hinblick auf die Windrichtung umschrieben. Der Wind führt auch zum Windchill-Faktor und damit zum Temperaturempfinden, denn ein kühler Wind kann selbst einen milden Tag anders anfühlen lassen als es die Temperatur vermittelt.
Der Föhn ist eine Windsituation mit warmer Luft und im Alpenraum gibt es häufiger den Nordföhn als Variante. Das Gegenteil ist das Sturmtief mit kühler Luft und starken Windböen, zum Teil sogar mit Orkanstärke auf den Bergen. Und dann gibt es noch die Sonderformen wie den Sandsturm oder auch den Schneesturm. Eine Sonderform gibt es auch im Alpenraum, wenn von Afrika der Sahara-Staub per Wind herangeführt wird.
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