Bekanntlich entsteht Wind durch die Luftbewegung zwischen einem Hochdruckgebiet und einem Tiefdruckgebiet und gleicht damit die Druckunterschiede aus. Gibt es kaum Unterschiede, dann kann auch Windstille eine Konsequenz sein oder es gibt kaum Luftbewegungen, weshalb man auch von einer flachen Druckverteilung spricht. Anders ist es, wenn es deutliche Unterschiede im Luftdruck gibt. Der Wind wird umso stärker, je höher der Luftdruckunterschied ausgeprägt ist und er kann zu einer großen Gefahr werden, wenn er zum Sturm wird.
Von einem Sturm wird dann gesprochen, wenn die Windgeschwindigkeit den Wert von 20 Meter pro Sekunde übersteigt. Das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 75 km/h und mit dieser Windstärke wird es auch tatsächlich gefährlich, weil der Sturm leichte Schäden anrichten kann. Der Sturm wird wie jeder Wind durch die Beaufort-Skala eingeteilt, bei der Windstille den Wert 0 erhält und das Maximum Wert 12 darstellt, wobei es sich dann um einen sehr gefährlichen Orkan handelt.
Stürme sind in Mitteleuropa besonders im Winter gefährlich, weil in dieser Jahreszeit die Druckverteilung größer sein kann und auch der Temperaturunterschied größer ist. Über dem Atlantik gibt es mildere Temperaturen, über den polaren Zonen und davon ausgehend in Nord- und oft auch in Mitteleuropa gibt es hingegen sehr tiefe Temperaturen. Der Wind gleicht diese Wetterunterschiede aus.
In den letzten Jahren konnte beispielsweise im Jänner beobachtet werden, dass sich ein Sturmtief nach dem anderen gebildet hat und aus diesen Sturmtiefs bildeten sich sehr gefährliche Orkane, wie jener namens Kyrill, der in ganz Europa eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat. Solche Stürme treten ab und an auf, sind auch in der warmen Jahreszeit möglich, doch vor allem in den Monaten Jänner und Februar, wenn es besonders kalt ist, sind die Voraussetzungen günstiger für die Entstehung.
Stürme leiten oft einen Wetterumschwung ein, der durch den starken Wind beginnt und eine dadurch rasch heraufziehende Front bringt. Denn ein Tiefdruckgebiet nähert sich dem Beobachtungsraum und der Wind gleicht wieder die Druckverhältnisse aus, die zu einem Hochdruckgebiet entstanden sind. Häufig entstehen bei der Wetterumstellung auch starke Gewitter. Ein interessantes Wetterschauspiel kann im Hochsommer beobachtet werden. Zuerst gibt es große Hitze und intensiven Sonnenschein, dann werden erste Wolken sichtbar und der Wind hebt sich. Die Wolken werden dunkler und der Wind wird zum Sturm und bringt die Front rasch näher. Aber bevor das Gewitter den Druckausgleich herstellt, schläft der Wind praktisch ein, ehe mit Blitz, Donner und dann wieder Sturm das eigentliche Wetterchaos richtig loslegt. Dann ist auch der Sturm wieder aktiv, was gut ist, weil die Gewitter rasch weiterziehen können. Gefährlich wird es dann, wenn es kaum Wind gibt und ein Gewitter punktuell auf kleiner Fläche viel Regen abgibt, wobei Starkregen und nachfolgend Hochwasser entstehen kann. Bläst ein Sturm, dann ist der wohl gefährlich, aber er sorgt auch dafür, dass die Kaltfront schneller durchzieht und solche Wetterextreme nicht entstehen können.
Interessant ist auch der Sturm im Sinne der privaten Winterdaten. Viele haben eine Wetterstation zu Hause und dort wird bei den elektronischen Varianten eine Wettervorschau und/oder Wetterentwicklung angezeigt. Fällt der Luftdruck um 4 Hektopascal (hPa), dann blinkt diese Vorschau als Sturmwarnung. Es kann aber sein, dass der Luftdruck wohl gefallen ist, aber von sehr hohem Niveau auf hohes Niveau und daher wird kaum ein Sturm auftreten - die Warnung gibt es trotzdem.
Eine weitere Situation ist auf den Bergen gegeben. Wenn im Tal ein Sturm mit 80 oder gar 90 km/h bläst, dann werden auf den Bergen oft Orkanböen gemessen, also Windgeschwindigkeiten von 118 km/h und mehr. Böen deshalb, weil der starke Wind nicht ständig so bläst, sondern mal stärker und mal schwächer wirkt - gefährlich sind die Orkanböen allemal, ungewöhnlich aber nicht. Speziell im Winter, mitunter aber auch im Herbst treten solche Orkanböen öfter auf, möglich sind sie aber auch im Hochsommer im Zuge einer Gewitterfront oder stark abwechselnden Drucksystemen.
Der Wind beeinflusst Natur und Leben sehr stark, nicht nur als Gegenwind beim Laufen oder als Seitenwind beim Autofahren. Die Windstärke wird durch die Spitzengeschwindigkeiten im Sinne der Beaufort-Skala ermittelt und führt auch zu Wetterwarnungen, wenn sich ein gefährlicher Wind bilden könnte.
Generell gibt es verschiedenste Begriffe zum Thema. Die Windstille beim Wind ist die ruhigste Phase. Es gibt dann die Bö oder Windböe mit unterschiedlicher Stärke vom Luftzug bis zu sehr stark spürende Böen. Der Sturm beim Wetter ist dann schon ein gefährlicher Wind, vor dem gewarnt wird und dem folgt der Orkan mit bedrohlichen Windgeschwindigkeiten, wodurch auch Dächer abgedeckt werden können.
Eine andere Situation ist durch die Wirbelstürme gegeben. Die Wirbelstürme über dem Wasser werden durch die Saffir-Simpson-Skala eingeteilt, vom Tropensturm bis zur höchsten Stufe von Hurrikan oder auch Taifun oder Zyklon. Über der Landfläche gibt es auch Wirbelstürme, ein solcher wird Tornado genannt. Ein häufig genanntes Thema ist das Auge beim Wirbelsturm mit unglaublichen Dimensionen bei den ganz großen Wirbelstürmen, die ganze Landflächen verwüsten können.
Rund um den Wind gibt es viele zum Teil sehr bekannte Begriffe. Mit der Wetterfahne kann man die Windrichtung anzeigen, diese wird auch mit Lee und Luv im Hinblick auf die Windrichtung umschrieben. Der Wind führt auch zum Windchill-Faktor und damit zum Temperaturempfinden, denn ein kühler Wind kann selbst einen milden Tag anders anfühlen lassen als es die Temperatur vermittelt.
Der Föhn ist eine Windsituation mit warmer Luft und im Alpenraum gibt es häufiger den Nordföhn als Variante. Das Gegenteil ist das Sturmtief mit kühler Luft und starken Windböen, zum Teil sogar mit Orkanstärke auf den Bergen. Und dann gibt es noch die Sonderformen wie den Sandsturm oder auch den Schneesturm. Eine Sonderform gibt es auch im Alpenraum, wenn von Afrika der Sahara-Staub per Wind herangeführt wird.
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