Ein Tiefdruckgebiet entsteht über einer bestimmten Region der Erdoberfläche, wenn große Anteile der Luftmassen in der unteren Atmosphäre aufsteigen, wodurch der Luftdruck fällt. Der tiefste Wert des Luftdrucks in einem Tiefdruckgebiet ist in seinem Zentrum zu finden, das auch Tiefkern bezeichnet und auf den Wetterkarten mit einem T symbolisiert wird.
Durch das Aufsteigen der Luftmassen kühlt die Luft stark ab und es erhöht sich die Luftfeuchtigkeit. Als Folge bilden sich Wolken und die Niederschlagsmöglichkeit erhöht sich stark. Das so entstandene Tiefdrucksystem dreht sich auf der Nordhalbkugel entgegen dem Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn. Somit rotiert das Tiefdrucksystem und transportiert seine Wolken und Niederschläge wie Regen oder Schnee in die betroffenen Gebiete.
In manchen Fällen kann es vorkommen, dass sich ein Tiefdruckgebiet kaum in seiner Lage verändert und gleichzeitig durch hohe Luftfeuchtigkeit enorme Mengen an Niederschlägen entwickelt. In solchen Situationen kann es rasch zu Hochwasser kommen, weil das Tief praktisch über einer Region "hängen" bleibt und der Boden das viele Regenwasser gar nicht mehr aufnehmen kann. Wenn ein Tiefdruckgebiet hingegen rasch durchzieht, ist die Belastung für eine bestimmte Region nicht so hoch und die Gefahr von Hochwasser deutlich geringer.
Das "Jahrhunderthochwasser" in Deutschland und Österreich sowie weiteren europäischen Ländern im Jahr 2002 war das Produkt eines starken Tiefdruckgebietes, das seine Lage kaum verändert hatte und für rekordverdächtige Niederschläge gesorgt hatte. Bäche wurden rasch zu Flüsse und Flüsse und Ströme und ganze Gemeinden standen völlig unter Wasser, während keine 100 Kilometer entfernt kaum ein Regenschauer feststellbar war.
Allerdings war die Grundlage auch ein Vb-Tief, das durch seine Besonderheit bekannt dafür ist, sich über Norditalien aufzubauen und gegen den Uhrzeigersinn Regen oder im Winter auch Schneefall zu bringen und zwar mitunter in rauen Mengen. Dann kann es in Kärnten und in der Steiermark Rekordregen geben, während man in Tirol bei Sonne das Wetter genießen kann.
Am Beispiel der Hurrikansaison im Atlantik und der Karibik kann man gut ablesen, welche Bedeutung das Tiefdruckgebiet für die gefährlichen Wirbelstürme hat. Ein Hurrikan hat als Vorstufe nämlich genau so ein normales Tiefdruckgebiet, das sich häufig über Nordwestafrika und damit über Land bildet und nach Westen zieht. Dort trifft es auf den Atlantik und wenn die Bedingungen passen, vor allem die Wassertemperatur und die Druckverhältnisse, verstärkt sich das Tief zu einer tropischen Depression. Kann Energie aufgebaut werden, entsteht daraus der Tropensturm und ab diesem Zeitpunkt hat der Wirbelsturm einen Namen. 63 km/h muss man dafür an Windgeschwindigkeit erreichen. Ab 118 km/h ist es dann ein Hurrikan oder in anderen Erdteilen ein Taifun oder ein Zyklon. Ausgangspunkt ist aber stets das Tiefdruckgebiet.
Seit dem Jahr 1954 werden die Druckgebiete, also Hochs und Tiefs, vom Meteorologischen Institut der Freien Universität Berlin mit Namen versehen, die im Fernsehen beim Wetterbericht in Deutschland, aber auch in vielen anderen Ländern genannt werden. Seit dem Jahr 2002 gibt es die Möglichkeit einer Namenspatenschaft für Druckgebilde, nähere Informationen finden Sie auf nachstehender Webseite:
Rund um das Wetter gibt es eine Unzahl an Begriffen und in unserem Wetterlexikon haben wir viele davon beschrieben. Zur Orientierung sind sie in Kapitel untergliedert, sodass man sein gewünschtes Thema leichter finden kann.
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