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In der Wetterstatistik werden bestimmte Tage als Kenntage erfasst, um Vergleiche mit früheren Jahren durchführen zu können. Das gilt für das Winterwetter ebenso wie für das Sommerwetter, wobei für den Sommer vor allem der Sommertag, die Tropennacht und der Heiße Tage oder Hitzetag verwendet wurden. Aber durch den Klimawandel ist ein neuer Begriff entstanden. Er ist nicht offiziell in den Dokumenten der Meteorologie zu finden, setzt sich aber medial durch und wurde auch in offiziellen Wetterstatistiken bereits genannt - der Wüstentag.
Der Wüstentag ist ein Kenntag in der Wetterstatistik für einen Tag, an dem es zumindest kurzfristig 35 Grad Celsius im Schatten gegeben hat. Man drückt damit aus, dass es besonders heiß ist, was in Mitteleuropa schon ungewöhnlich, aber nicht mehr so ungewöhnlich ist. Der Sommertag war klarerweise immer Thema, der heiße Tag wurde immer öfter gemessen und mit dem Wüstentag steht eine dritte Größe zur Verfügung, um etwa am Ende des Sommers auswerten zu können, wie viele solcher heißen Tage eingetragen wurden. Wenn in Österreich oder Deutschland 20 Wüstentage gezählt wurden, hat man mit dieser einen Information sofort erfasst, was für ein Sommer das war.
Ein Sommertag ist, wenn die Temperatur innerhalb von 24 Stunden auf zumindest 25 Grad Celsius im Schatten steigt. Übertrifft der Wert die 30 Grad-Marke, dann ist es ein Hitzetag oder auch heißer Tag. Damit fand man das Auslangen. Ein Thema war noch die warme Nacht, die als Tropennacht verzeichnet wird, wenn die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt und damit das erholsame Schlafen zum Problem wird.
Aber durch die Klimaerwärmung sind die heißen Tage noch heißer geworden. Und so hat man sich mit dem Wüstentag eine weitere Möglichkeit für einen Kenntag überlegt, die mit 35 Grad Celsius definiert ist. Solch heiße Tage gab es auch schon früher, aber nur vereinzelt. Sie treten in den letzten Jahren gehäuft auf und wenn man sie zusammenzählt, lässt sich ein Trend ableiten, weil das Wetter zum Beispiel in Mitteleuropa ständig wärmer wird. Zwar gibt es auch kühlere Sommer wie jenen von 2014, aber der Trend zeigt trotz aller Schwankungen deutlich nach oben und das zeigt auch die Zunahme an Wüstentagen.
Diese lassen sich dann mit den Vorjahren vergleichen und dokumentieren besonders heiße Wetterphasen. Es kann aber auch sein, dass es weniger Wüstentage gibt, aber viele Sommertage und heiße Tage und dennoch eine ganze Reihe an Tropennächten. So lässt sich auch ablesen, dass es nicht kalt war. Das Jahr 2018 brachte etwa einen Rekord an Tropennächten in Wien, es war aber nicht so extrem heißt wie etwa 2015.
Und dann gibt es auch extreme Wettersituationen wie im Hochsommer 2015, als es in Wien mehr Wüstentage gab als in den zehn Jahren davor zusammen. Grundlage war, dass es monatelang schon im Osten Österreichs viel zu wenig geregnet hatte. Ein feuchter Boden würde helfen, die Hitze zu entschärfen, doch der war steinhart und staubtrocken. Die Luftfeuchtigkeit erreichte kaum mehr als 20 bis 30 % und von Nordwestafrika strömte ein Hochdruckgebiet nach dem anderen nach Mitteleuropa. Hitze gab es von Spanien bis zur Ukraine und in Wien gab es die heißesten Nächte seit Beginn der Aufzeichnungen mit 26,9 Grad Celsius im Juli. Aber noch schlimmer für die Menschen war die lange Hitzephase im August mit serienweise warmen Nächten von 23 bis 25 Grad. Erholung war kaum mehr zu finden.
Die Stadt Wien und vor allem ihre Innenstadt war immer schon ein Hitzepol in Österreich, wenngleich nicht so extrem. Aber dass es auch im ländlichen Raum kaum unter 20 Grad abgekühlt hat, dass selbst in Bregenz oft in der Früh schon Werte um 23 Grad gemessen wurden - das war höchst ungewöhnlich. Und so war die Tageserwärmung auf über 35 Grad in ganz Österreich sehr leicht erreichbar, zumal es kaum Wolken und viele Sonnenstunden gab.
Und solche Sommer könnten in den nächsten Jahrzehnten zur Normalität werden. Neue Konzepte sind nötig, die weniger COâ-Ausstoß bewirken und die auch die Städte auskühlen helfen, zum Beispiel Grünanlagen auf den Dächern, um für einen Ausgleich zu sorgen.
Kenntage in der Wetterstatistik helfen bei der Einschätzung des Wetters über einen längeren Zeitraum. Das gilt auch für die Energiewirtschaft beim Heiztag als Kenntag rund um das Heizen und der Möglichkeit der Jahresvergleiche. Die Gradtage zählen auch zu diesen Informationen wie auch die Jahresgradtage.
Ein großes Thema ist natürlich die Temperatur in der warmen Jahreszeit, wobei diese warmen Tage immer mehr zunehmen. Der Sommertag ist ab 25 Grad gültig, es gibt dann den Hitzetag oder auch heißen Tag für hochsommerliche Tage ab 30 Grad und weil es immer wärmer wird, hat man sich auch den Wüstentag ab 35 Grad im Schatten überlegt. Nicht nur die Temperatur am Tag ist relevant, die Zahl der warmen Nächte steigt immer mehr an und damit ist man beim Begriff der Tropennacht.
Das Gegenteil sind die kalten Tage, die sich aber immer reduzieren. Ein Kenntag zum Thema ist der Frosttag und dann gibt es auch den Eistag als ausgewiesenen kalten Wintertag.
Das dritte Thema bei den Kenntagen ist der Niederschlag. Man zählt den Regentag und den Schneetag sowie auch in gewittrigen Zeiten den Hageltag. Generell werden diese Tage auch als Niederschlagstag mitgezählt. Zwar kein Niederschlag, spielt der Nebel aber trotzdem eine Rolle und es gibt daher auch den Nebeltag.
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