Zitate von La Rochefoucauld Teil 1
Auswahl von Aussagen des französischen Moralisten
Francois La Rochefoucauld (1613 - 1680) war eigentlich ein französischer Adliger und ein Vertreter des Militärs, doch viel bekannter wurden seine Aussagen und Arbeiten auf der Ebene der Literatur. Er gilt als einer der ersten Literaten, der den moralischen Zeigefinge erhoben hat.
Die Zitate von La Rochefoucauld gibt es in großer Zahl und in nahezu jedem Buch mit Sprüche und Lebensweisheiten wird man auch Auszüge aus seinen Werken finden können.
Auf dieser Seite ist der Teil 1 der Zitate zu finden.
Gefundene Zitate von La Rochefoucauld
- Die wahre Beredsamkeit besteht darin, das zu sagen, was zur Sache gehört, und eben nur das.
- Wir lieben immer die Menschen, die uns bewundern, aber nicht immer die, die wir bewundern.
- Die Eifersucht wächst heran unter Zweifeln und sie wird rasend oder stirbt dahin, sobald der Zweifel zur Gewissheit wird.
- Man ist nie so lächerlich durch die Eigenschaften, die man besitzt, wie durch jene, die man zu haben vorgibt.
- Alle Fehler, die man hat, sind verzeihlicher als die Mittel, welche man anwendet, um sie zu verbergen.
- In der Liebe ist der zuerst Geheilte immer der besser Geheilte.
- Ein geistreicher Mensch wäre oft recht in Verlegenheit ohne die Gesellschaft der Dummköpfe.
- Hoffnung und Furcht sind untrennbar.
- Wer sich zuviel mit dem Kleinen abgibt, der wird gewöhnlich unfähig fürs Große.
- Alle die Leidenschaften sind nur verschiedene Grade der Wärme und der Kälte des Blutes.
Die Zitate von Francois La Rochefoucauld sind auch schon Jahrhunderte alt, aber viele Umschreibungen der Menschen und ihrer Reaktionen in bestimmten Situationen könnten aus der Gegenwart und den Vorfällen des heutigen Arbeitstages stammen. Das zeigt das Zitat Lob ablehnen heißt: zweimal gelobt sein wollen.
- Die Liebe kann, wie das Feuer, nicht ohne beständiges Anfachen bestehen, und sie stirbt, sobald sie zu hoffen oder zu fürchten aufhört.
- Bei den ersten Liebschaften lieben die Frauen den Geliebten. Bei den späteren lieben sie die Liebe.
- Mit der wahren Liebe ist es wie mit den Gespenstererscheinungen: alle Welt spricht von ihnen aber wenige haben sie gesehen.
- Lob ablehnen heißt: zweimal gelobt sein wollen.
- Wie die Pflanzen haben auch die meisten Menschen versteckte Eigenschaften. Manche Pflanzen sind sogar giftig!
- Fremdes Missgeschick zu tragen sind wir alle stark genug.
- Der Neid ist unversöhnlicher als der Hass.
- Unser Eid dauert stets länger als das Glück derer, die wir beneiden.
- Die Philosophie triumphiert leicht über vergangene und zukünftige Leiden. Aber die gegenwärtigen Leiden triumphieren über sie.
- Man findet Mittel, den Wahnsinn zu heilen, aber keine, um einen Querkopf einzurenken.
Viele Zitate beziehen sich auf das Verhalten in und mit der Liebe, aber auch der Selbstwert spielt eine Rolle. Eigennutz ist dabei genauso besprochen wie auch Selbstlosigkeit.
- Beschränktheit des Geistes erzeugt Rechthaberei und nicht leicht reicht unser Glaube weiter als unser Auge.
- In der Liebe gleicht der Reiz der Neuheit dem Schmelz, der über den Früchten liegt: er gibt ihr einen Glanz, der leicht verblasst und niemals wiederkehrt.
- Unsere Reue ist nicht so sehr ein Bedauern des Üblen, das wir getan, als eine Furcht vor dessen Folgen.
- Der Eigennutz spricht allerhand Sprachen und spielt allerhand Rollen, sogar die des Uneigennützigen.
- Welche Schande wir uns auch zugezogen haben, es steht fast immer in unserer Macht, unsern Ruf wiederherzustellen.
- Es ist ebenso ehrenhaft, seinen Ruhm vor sich selbst zu haben, wie es lächerlich ist, sich vor anderen zu rühmen.
- Es gibt kaum Menschen, die sich nicht ihrer Liebe schämen, wenn sie sich nicht mehr lieben.
- Wir hätten mehr Gewinn, wenn wir uns so zeigten, wie wir sind, als wenn wir versuchen zu scheinen, was wir nicht sind.
- Die sogenannte Freigebigkeit ist meistens nur die Eitelkeit des Schenkens. An dieser liegt uns mehr als an dem, was wir schenken.
- Keinem erscheint das Schicksal so blind wie dem, den es nicht begünstigt.
Viele Beobachtungen hat Rochefoucauld zusammengetragen, in denen der Mensch nicht gerade geschickt agiert. Davon leitet er auch Stärke oder Schwäche ab, wobei es auf die Situation ankommt, was eher zutrifft. Das Zitat schwache Menschen können nicht aufrichtig sein ist ein Beispiel dafür.
- Wie verschieden auch die Schicksale scheinen, es waltet doch eine gewisse Ausgleichung zwischen Glück und Unglück.
- Das Gute, das wir von jemand empfingen, erfordert, dass wir das Schlechte, das er uns antut, in Kauf nehmen.
- Wenn wir uns nicht selbst schmeichelten, so könnte uns die Schmeichelei der anderen nicht schaden.
- Manchmal meint man die Schmeichelei zu hassen, während man nur die Art des Schmeichelns hasst.
- Jugend ohne Schönheit dient ebenso wenig zu etwas wie Schönheit ohne Jugend.
- Die Natur scheint jedem Menschen schon von der Geburt an die Schranken für Tugend und Laster gezogen zu haben.
- Schwache Menschen können nicht aufrichtig sein.
- Schwäche ist der einzige Fehler, den man nicht verbessern kann.
- Wir haben mehr Kraft als Willen und oft reden wir uns zu unserer Selbstentschuldigung ein, dass etwas unmöglich sei.
- Selbstliebe ist der größte aller Schmeichler.
Einige Aussagen mögen heute nicht mehr ganz so gültig sein, andere sind aktueller denn je. Das Verhalten der Menschen hat sich somit beiweiten nicht so stark verändert wie etwa die technischen Möglichkeiten. Ein Beispiel ist das treffende Zitat in der Eifersucht ist mehr Selbstliebe als Liebe.
- In der Eifersucht ist mehr Selbstliebe als Liebe.
- Wir empfinden unser Wohl und Wehe nur nach dem Maß unserer Selbstliebe.
- Es gehört Charakter dazu, sich keinem Selbsttäuschungen hinzugeben.
- So selten die wahre Liebe ist, sie ist es immer noch weniger als die wahre Freundschaft.
- Es gibt wenig sittsame Frauen, die ihres Geschäftes nicht müde wären.
- Die Sittsamkeit der Frauen ist oft Liebe zu ihrem Ruf und zu ihrer Ruhe.
- Frauen bedienen sich der Sprödigkeit, um ihre Schönheit zu schmücken und aufzuputzen.
- Es gibt schlechte Eigenschaften, welche große Talente machen.
- Wir würden uns oft unserer schönsten Taten schämen, wenn die Welt alle Beweggründe sähe, aus denen sie hervorgehen.
- Wer sich durch unsre List täuschen ließ, erscheint uns bei weitem nicht so lächerlich, wie wir uns selbst erscheinen, wenn die List eines andern uns täuschte.
Zahlreiche Spruchbücher haben Zitate den französischen Moralisten aufgenommen und bieten sich als kluger Spruch im Internet oder bei Glückwünsche an.
- Die Absicht, niemals zu täuschen, bringt uns in Gefahr, oft getäuscht zu werden.
- Der Sonne und dem Tode kann man nicht unverwandt ins Antlitz schauen.
- Leidenschaftlichkeit, die je älter desto heftiger wird, kommt der Tollheit nahe.
- Aus manchen schwierigen Lebenslagen kann man sich nur mit ein wenig Tollheit retten.
- Gewisse Tränen täuschen uns oft selbst, nachdem sie andere getäuscht haben.
- Trennung lässt matte Leidenschaften verkümmern und starke wachsen, wie der Wind die Kerze verlöscht und das Feuer entzündet.
- Liebende Frauen verzeihen eher große Zudringlichkeiten als kleine Treulosigkeiten.
- Gut in Szene gesetzt, strahlen gewisse Fehler heller als selbst die Tugend.
- Wenn Eitelkeit die Tugenden auch nicht gänzlich umstürzt, so bringt sie doch zumindest alle ins Wanken.
- Das Greisenalter ist ein Tyrann, der bei Todesstrafe alle Freuden der Jugend verbietet.
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